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MoDeCare - Moralische Konflikte in der häuslichen Versorgung von Menschen mit Demenz durch eine live-in Hilfe in Deutschland und Israel: Eine komparative-ethische Exploration und Analyse
Wir sind entsetzt und fassungslos über die mörderischen Angriffe der Terrororganisation Hamas auf israelische Zivilist:innen am 07. Oktober 2023. Wir fühlen uns solidarisch verbunden mit unseren israelischen Kolleg:innen und stehen in dieser schweren Zeit fest an ihrer Seite!
Wissenschaftliche Projektleitung:
Prof. Dr. Mark Schweda (PI)
Dr. Milena von Kutzleben (Co-PI)
Prof. Dr. Liat Ayalon (PI), Bar Ilan University/ Israel
Operative Projektleitung (bitte bei Fragen zum Projekt kontaktieren):
Anna-Eva Nebowsky
Natalie Ulitsa, Bar Ilan University/ Israel
Freiwilliges wissenschaftliches Jahr:
Tom Koelmann
Projektlaufzeit:
2022-2024
Projektförderung:
VolkswagenStiftung, Förderkennzeichen: 11-76251-2684/2021 ZN 3864
Projektbeschreibung:
Durch den demografischen Wandel wird der Anteil älterer und hochaltrigen Menschen in unserer Gesellschaft in Zukunft zunehmen. Dies bedeutet auch einen Anstieg von Menschen mit demenziellen Erkrankungen. Demenzerkrankungen zeichnen sich durch den sukzessiven Verlust kognitiver Fähigkeiten aus und werden von einem erhöhten Pflege- und Hilfsbedürfnis begleitet. Der steigende Bedarf an Pflegekapazitäten lässt sich nicht ausreichend von professionellem Pflegepersonal decken und kann auch nicht allein von pflegenden Angehörigen geleistet werden. Sogenannte live-in Arrangements sollen diese Versorgungslücke füllen. Damit sind Arrangements gemeint, die häufig von Familienangehörigen initiiert, den Einzug einer ausländischen 24-Stunden Betreuungskraft bedeuten. Diese live-in Arrangements haben eine hohes Konfliktpotenzial sowohl auf der sozialen und rechtlichen, wie auch der moralischen Ebene. Während in Deutschland diese Arrangements sich oft in einem rechtlich unklaren Raum bewegen, gelten in Israel verbindliche, rechtskräftige Regularien.
Das Projekt MoDeCare untersucht mit einem Ansatz der komparativen empirisch-ethischen Exploration die moralischen Konflikte in live-in Arrangements in Deutschland und Israel. Im Fokus stehen die moralischen Konflikte innerhalb der Triade, in Bezug auf die Rollenverteilung in der Familie, die Verortung der Pflegeverantwortung und das interkulturelle Konfliktpotenzial, wie auch die Meso-Ebene der Organisation und die Macro-Ebene der politischen und rechtlichen Strukturen. Dafür werden Gruppeninterviews innerhalb der Triade geführt, sowie Expert*inneninterviews.
Das Ziel des Projektes ist ein Verständnis von moralischen Konflikten in Versorgung von Menschen mit Demenz durch eine live-in in Deutschland und Israel zu erhalten umso empirisch-informierte Empfehlungen für Versorgende und Politik zu formulieren.