Die marinen Lebensräume

Dr. Sven Rohde

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Die marinen Lebensräume

Marine Ökosysteme werden grundsätzlich in die beiden Lebensräume Benthal und Pelagial unterteilt.
Das Benthal (gr. benthos = Tiefe) umfasst alle Lebensräume des Meeresbodens, wohingegen das Pelagial (gr. pelagos = offene See) den Freiwasserbereich eines Gewässers bzw. die Gesamtheit aller Lebensräume der Freiwasserzone bezeichnet. Eine Gemeinsamkeit von Pelagial und Benthal ist ihre bathymetrische Gliederung in unterschiedliche Zonen entlang ihrer vertikalen Ausdehnung.

Gliederung der Lebensräume

Mit zunehmender Tiefe wird das Benthal in das Litoral, Bathyal und Abyssal (und Hadal) untergliedert.

Die Uferzone (Litoral) wird weiterführend in Supra-, Medio-, Infra- und Circalitoral unterteilt.
Diese Zonierung wird in dem Eintrag zu Hartböden erläutert. Das Bathyal ist der Teil des Meeresbodens zwischen 200 und 2 000 m Tiefe. Das Abyssal umfasst Tiefen von 2 000 bis 6 000 m.

Da die echten Tiefsee-Ebenen (abyssal plain) erst bei einer Meerestiefe nach 4 000 m beginnen, kann man nur an wenigen Stellen im Mittelmeer vom Abyssopelagial sprechen. Charakteristische Isothemermen der Tiefsee, die bei etwa 3 °C vorkommen, sind dort nicht zu finden. Dennoch werden viele Stellen dem Abyssal zugeordnet. Obwohl es Tiefseegräben im Mittelmeer gibt, werden diese nicht dem Hadal (Tiefseegräben unterhalb von 6 000 m mit z.T. steil abfallenden Wänden) zugeordnet. Die tiefste bisher bekannte Stelle des Weltmeeres, das Witjastief 1 im Marianengraben des Pazifischen Ozeans, ist 11 034 m tief. Westlich des Peloponnes im Hellenischen Graben liegt das Calypsotief mit einer Tiefe von 5 267 m als tiefste Stelle des Mittelmeers.

Die etwas uneinheitliche Terminologie des Litorals umfasst darüber hinaus die Begriffe Eulitoral (Gezeitenzone) und Sublitoral. Letztere beschreibt den Bereich von der Niedrigwasserlinie bis zur Untergrenze der euphotischen Zone.

Das Pelagial wird vertikal in Abhängigkeit vom Lichtangebot in Epi-, Meso-, Bathy- und Abyssopelagial (und Hadopelagial) unterteilt. Die Zonierung wird in dem Eintrag zu Pelagial erläutert.

Besonderheiten des Mittelmeers

  • Relativ nährstoffarm
  • Negative Wasserbilanz (wird durch Zuflüsse bei Gibraltar und beim Bosporus kompensiert)
  • Hoher Salzgehalt
  • Variierender Salzgehalt (Anstieg von West nach Ost von twa 36 auf über 39,5 psu)
  • Hohe Tiefenwassertemperatur (im Schnitt 13°C)
  • Geringer Tidenhub

     

(Stand: 19.01.2024)  | 
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