2025
Abgeschlossene Arbeiten des Jahres 2025
Wo gehört das noch mal rein? Einfluss von standortspezifischem und vergleichendem Feedback auf die Mülltrennung an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg
(Bachelorarbeit Julia Busmann, Oktober 2025)
Bachelorstudiengang Umweltwissenschaften , 36 Seiten (Erst- und Zweitgutachter)
Es wurden die Einflüsse von standortspezifischen Informationsplakaten und vergleichendem Feedback auf die Fehlwürfe an den 2 Campussen der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg untersucht. Über 6 Wochen wurden an 6 verschieden Mülleimern Abfallmengen und Fehlwürfe erfasst.
Nach Analyse der Ergebnisse zeigten sich nur geringe Veränderungen der Fehlwurfraten, von besonderen Einzelereignissen abgesehen. Papier/Pappe war die häufigste Abfallart mit Taschentüchern als großen Anteil und als Untergruppe mit besonders häufigen Fehlwürfen. Die geringen Verbesserungen ließen sich nicht genau feststellen und waren vermutlich vielschichtig. Die beiden Campusse hatten über die zu erwartenden Unterschiede in Müllmenge keine weiteren nennenswerten Unterschiede.
Quantitative und qualitative Analyse eines einjährigen
Makromüll-Monitorings entlang der Unterweser
(Bachelorarbeit Nele Albrecht, Oktober 2025)
Bachelorstudiengang Umweltwissenschaften , 37 Seiten (Erst- und Zweitgutachter)
Flüsse fungieren als wesentliche Transportwege von Makromüll in die Meere und tragen erheblich zur globalen Verschmutzung aquatischer Ökosysteme bei. In dieser Arbeit wurde der Eintrag von Abfällen in die Nordsee am Beispiel der Unterweser untersucht. Ziel war es, die Menge, Zusammensetzung und Herkunft von Makromüll im Rahmen eines einjährigen Monitorings systematisch zu erfassen. Dafür wurden zehn Standorte, repräsentativ für die Ufertypen Hafen, Steine und Strand, über alle Jahreszeiten hinweg standardisiert beprobt. Erfasst wurde die Anzahl der Müllteile pro 100 m Uferabschnitt sowie deren Müllkategorie. Anschließend wurde nach der Matrix-Score-Technik von Tudor und Williams (2004) potenzielle Quellen bestimmt.
Die Analyse zeigt signifikante saisonale Unterschiede in der Müllmenge. Im Winter wurde signifikant weniger Müll gefunden als im Herbst. Die Müllzusammensetzung blieb über das Jahr weitestgehend konstant. Kunststoffgegenstände stellten den mit Abstand größten Anteil der Funde dar, gefolgt von Glas und Keramik und Gegenständen aus Metall. Zwischen den Ufertypen konnten hingegen keine signifikanten Unterschiede nachgewiesen werden. Die Hauptquellen lassen sich überwiegend dem Freizeit- und Tourismusaktivitäten zuordnen.
Die Ergebnisse bestätigen, dass das Flussufermonitoring eine praktikable und aussagekräftige Methode zur Erfassung von Makromüll darstellt und damit einen wichtigen Beitrag zum Verständnis lokaler Einträge liefert. Ergänzend sollten jedoch weitere Parameter berücksichtigt werden, um ein umfassenderes Bild zu gewinnen. Trotzdem schafft die
Studie eine wichtige Grundlage für Maßnahmen zur Abfallvermeidung an der Unterweser.
Vorkommen und Standortcharakteristika des invasiven Neophyten Crassula helmsii (T. Kirk) Cockayne auf Föhr
(Bachelorarbeit Elias Willen, Oktober 2025)
Bachelorstudiengang Umweltwissenschaften , 27 Seiten (Erst- und Zweitgutachter)
English version see below.
Crassula helmsii (T. Kirk) Cockayne zählt zu den invasiven Neophyten Mitteleuropas und wurde 2018 erstmals auf der Nordseeinsel Föhr nachgewiesen. Ziel dieser Arbeit war es, das aktuelle Vorkommen sowie die standörtlichen Charakteristika der Art zu erfassen und daraus Hinweise für das zukünftige Management auf der Insel abzuleiten. Auf Grundlage eines Monitorings wurden 18 Präsenz- und 12 Absenzstandorte untersucht. Erfasst wurden Gewässermerkmale, chemisch-physikalische Parameter (pH-Wert, elektrische Leitfähigkeit im Boden und im Gewässer) sowie die angrenzende Kontaktvegetation.
Die Ergebnisse zeigen, dass sich Präsenz- und Absenzstandorte hinsichtlich der beprobten chemisch-physikalischen Parameter nicht signifikant unterscheiden (Wilcoxon-Test, p > 0,05). C. helmsii trat vorrangig an flachen, unbeschatteten Ufern mit sandig-schluffigen Substraten auf. Die Kontaktvegetation war variabel und wies mehrere Arten mit Rote-Liste-Status in Schleswig-Holstein auf (u. a. Pulicaria vulgaris, Lythrum portula, Rumex palustris). Aus den Befunden lässt sich schließen, dass C. helmsii eine hohe Standorttoleranz besitzt und ein hohes Potenzial zur weiteren Ausbreitung auf Föhr aufweist. Besonders relevant ist das Risiko der Verdrängung gefährdeter Arten durch die Ausbildung dichter Bestände. Für das Management erscheint daher eine Kombination aus Präventionsmaßnahmen, regelmäßiges Monitoring und frühzeitiger Entfernung initialer Bestände als zentraler Ansatz zur Eindämmung des Neophyten.
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Crassula helmsii (T. Kirk) Cockayne is one of the invasive neophytes in Central Europe and was first recorded on the North Sea island Föhr in 2018. The aim of this study was to document the current occurrence and site characteristics of the species and to derive recommendations for future management on Föhr. Based on a monitoring survey, 18 presence sites and 12 absence sites were investigated. Recorded parameters included waterbody characteristics, physico- chemical factors (pH value, electrical conductivity in soil and water), as well as the adjacent vegetation.
The results show that presence and absence sites do not differ significantly with regard to the physico-chemical parameters investigated (Wilcoxon test, p > 0.05). C. helmsii occurred
primarily at shallow, unshaded shores with sandy-silty substrates. The adjacent vegetation was variable and included several species listed on the Red List of Schleswig-Holstein (e.g., Pulicaria vulgaris, Lythrum portula, Rumex palustris). The results indicate that C. helmsii exhibits a high tolerance of site conditions and has strong potential for further spread on Föhr. Particularly relevant is the risk of displacing threatened species through the formation of dense stands. Therefore, for management, a combination of preventive measures, regular monitoring, and early removal of initial populations appears to be a key approach to controlling this neophyte.
Lehrvideos als Werkzeug der Wissensvermittlung am Beispiel mediterraner Lebensräume (Isola des Giglio, Italien)
(Bachelorarbeit Henrik Hiestermann, September 2025)
Bachelorstudiengang Umweltwissenschaften, 33 Seiten (Erst- und Zweitgutachter)
Diese Arbeit untersucht den Einsatz von Lehrvideos als Medium der Wissensvermittlung im Rahmen der Umweltbildung. Am Beispiel der niederen Macchie auf der Isola del Giglio wurde ein Video produziert, das mithilfe multimedialer Lernprinzipien sowie klarer Gestaltungsleitlinien entwickelt wurde. Inhaltlich vermittelt das Video morphologische und physiologische Anpassungsstrategien mediterraner Pflanzen an Hitzestress. Die Evaluation erfolgte mittels eines standardisierten Fragebogens und umfasste drei Schülergruppen: Zwei Gruppen beantworteten den Fragebogen unmittelbar nach dem Video, eine Gruppe erst fünf Tage später. Die Ergebnisse zeigen eine sehr positive Bewertung der Videoqualität und einen signifikanten Wissenszuwachs bei der unmittelbaren Befragung. Im Vergleich dazu fielen Kenntniserwerb und subjektives Verständnis der später befragten Gruppe deutlich geringer aus. Insgesamt sind geschlossene Fragen mit einer Antwortmöglichkeit im Gegensatz zu den offenen Fragen fast immer beantwortet worden. Das unterstreicht die Abnahme der Aufmerksamkeitsspanne und die Notwendigkeit wiederholter Auseinandersetzung mit der Thematik. Dennoch sind Lehrvideos ein wertvolles Element der Umweltbildung, sollten jedoch in ein umfassendes didaktisches Gesamtkonzept eingebettet und mit naturpraktischen Erfahrungen kombiniert werden, um nachhaltiges Lernen zu fördern.
Auswirkungen des Vorkommens von Campylopus introflexus (Hedw.)
Brid. auf die Habitatnutzung im Larval- sowie Adultstadium von Argynnis niobe (Linnaeus,1758) in den Graudünen der Ostfriesischen Inseln (Spiekeroog)
(Masterarbeit Brit Neumann, August 2025)
Masterstudiengang Landschaftsökologie , 100 Seiten (Erst- und Zweitgutachter)
English version see below
Der Bestandstrend von Argynnis niobe wird in Deutschland als stark rückläufig eingeschätzt und die Ostfriesischen Inseln gelten als eine der letzten Refugien dieser Falterart. Zum Schutz sind detaillierte Kenntnisse zu den ökologischen Ansprüchen und potenzielle Gefährdungsfaktoren aller Entwicklungsstadien erforderlich. Ziel dieser Untersuchung ist es, die Habitatnutzung im Larval- und Adultstadium von A. niobe in den Graudünen von Spiekeroog zu analysieren und die potenziellen Auswirkungen des Vorkommens von dem Neophyt Campylopus introflexus zu bewerten.
Hierzu wurden im westlichen Teil von Spiekeroog Aufnahmen mit Verhaltensbeobachtungen im Larval- sowie Adultstadium von A. niobe und Vegetationsaufnahmen durchgeführt. Die Ergebnisse zeigen, dass Nachweise beider Entwicklungsstadien fast ausschließlich auf Flächen mit keinem oder geringem Bewuchs von C. introflexus erfolgten. Dies deutet darauf hin, dass C. introflexus die Habitatqualität für A. niobe möglicherweise beeinträchtigt. Potenzielle negative Effekte umfassen die Verdrängung der Wirtspflanzen, den Verlust mikroklimatisch relevanter oder schützender Vegetationsstrukturen und die Reduzierung verfügbarer Nektarpflanzen. Zukünftige Untersuchungen mit längeren Erfassungszeiträumen und größerem Stichprobenumfang sind erforderlich, um diese Zusammenhänge belastbar zu belegen.
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The population trend of Argynnis niobe in Germany is in sharp decline, and the East Frisian Islands are regarded as one of the last refuges for the species. Detailed knowledge of the ecological requirements and potential threats at all stages of development is necessary for its protection. The objective of this study is to analyse the habitat use of A. niobe in the larval and adult stages in the grey dunes of Spiekeroog and to evaluate the potential effects of the presence of the neophyte Campylopus introflexus.
To do so, behavioural observations of A. niobe in the larval and adult stages and vegetation surveys were recorded in the western part of Spiekeroog. The results showed that evidence of both developmental stages was found almost exclusively in areas with no or little growth of C. introflexus. This suggests that C. introflexus may impair the habitat quality for A. niobe. Potential negative effects include the displacement of host plants, the loss of microclimatically relevant or protective vegetation structures, and the reduction of available nectar plants. Future studies with longer recording periods and larger sample sizes are needed to reliably confirm these correlations.
Wildtiere als Vektoren für die Ausbreitung von Crassula helmsii (T. Kirk) Cockayne auf Norderney
(Masterarbeit Monique Mitzko, Juli 2025)
Masterstudiengang Marine Umweltwissenschaften , 64 Seiten (Erst- und Zweitgutachter)
English version see below.
Crassula helmsii ist eine invasive Pfanze, die ursprünglich in Australien und Neuseeland beheimatet ist und mittlerweile in Europa aquatsche Ökosysteme erheblich beeinträchtgt, indem sie heimische Arten verdrängt und die Biodiversität reduziert (EPPO, 2007). Ziel der vorliegenden Untersuchung war es, potenzielle Wildtere als Vektoren für die Ausbreitung von Crassula helmsii auf der Nordseeinsel Norderney zu identfiieren und das Keimverhalten der Art unter kontrollierten Bedingungen zu analysieren.
Im Rahmen der Studie wurden ausgewählte Crassula helmsii Bestände im Gebiet des Südstrandpolders auf Norderney mithilfe von Wildterkameras über einen Zeitraum von etwa zwei Monaten beobachtet. Ziel war es, festzustellen, welche Wildterarten regelmäßig Kontakt mit den betroffenen Flächen haben und somit als mögliche Ausbreitungsvektoren in Frage kommen. Im Anschluss an die Kamerabeobachtungen wurden Losungsproben der nachgewiesenen Tierarten entnommen. Diese Proben wurden im Labor unter kontrollierten Bedingungen auf ihre Keimfähigkeit hin untersucht, um zu prüfen, ob Samen oder Pfanzenteile von Crassula helmsii die Darmpassage überstehen und nach der Ausscheidung noch regeneratonsfähig sind.
Die Ergebnisse des Keimversuchs zeigten, dass zumindest unter experimentellen Bedingungen eine Keimung aus dem Kot von Dama dama möglich ist. Dies weist darauf hin, dass Damwild potenziell zur Verbreitung von Crassula helmsii auf der Insel beitragen kann, insbesondere in Hinblick auf die Weiterverbreitung über das Gelände durch das Bewegungsverhalten der Tiere. Damit stellt die endozoische Verbreitung durch Wildtere einen bislang wenig beachteten, aber potenziell bedeutenden Ausbreitungsmechanismus dar.
Zusätzlich wurden in einem weiteren Versuch Blütenstände von Crassula helmsii aus zwei unterschiedlichen Populatonen (Oldenburg und Norderney) gesammelt, um deren generative Keimfähigkeit zu testen und Informatonen über das Keimverhalten (z. B. Lichtkeimer vs. Dunkelkeimer) zu gewinnen. Trotz Anwendung verschiedener Keimbedingungen blieben alle Versuche erfolglos, was auf eine geringe Keimfähigkeit der Samen oder auf spezifische, bislang unbekannte Keimungsbedingungen hinweisen könnte.
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Crassula helmsii is an invasive plant species originally native to Australia and New Zealand, which now signifiantly affects aquatic ecosystems in Europe by displacing native species and reducing biodiversity (EPPO, 2007). The aim of the present study was to identify potential wild animals as vectors for the spread of Crassula helmsii on the North Sea island of Norderney and to analyze the germinaton behavior of the species under controlled conditons.As part of the study, selected Crassula helmsii populatons in the area of the Südstrandpolder on Norderney were monitored using wildlife cameras over a period of approximately two months. The objective was to determine which wild animal species regulary come into contact with the affected areas and could therefore be considered potental dispersal vectors. Following the camera observations, fecal samples of the detected animal species were collected. These samples were examined in the laboratory under controlled conditons for their germinaton capacity, in order to assess whether seeds or plant parts of Crassula helmsii can survive passage through the digestive tract and still retain the ability to regenerate after excretion.
The results of the germination experiment showed that, at least under experimental conditons, germinaton from the feces of Dama dama is possible. This indicates that fallow deer may potentially contribute to the spread of Crassula helmsii on the island, particularly with regard to widespread distribution across the terrain due to animals movement behavior. Thus, endozoochorous dispersal by wild animals represents a previously little considered but potentially signifiant dispersal mechanism.
Additonally, in a further experiment inflorescences of Crassula helmsii from two different populatons (Oldenburg and Norderney) were collected to test their generative germinaton capacity and to gain information about their germination behavior (e.g. light germinator vs. dark germinator). Despite applying various germination conditons, all attempts were unsuccessful, which may indicate a low germination capacity of the seeds or specific, as yet unknown, germination requirements.
Overall the study provides new insights into the potential dispersal pathways of Crassula helmsii through endozoochorous mechanisms and shows that wild animals, partcularly Dama dama, can contribute to the establishment and spread of the species in near-natural habitats. The results highlight the importance of comprehensive monitoring as well as further experimental studies in order to better understand the biology and dispersal strategies of invasive species and to develop effective management measures.
Treibender Plastikmüll in der Nordsee
(Bachelorarbeit Mattis Englisch, Mai 2025)
Bachelorstudiengang Umweltwissenschaften , 63 Seiten (Erst- und Zweitgutachter)
Die Bachelorarbeit nutzte umfangreiche Datensätze, die im Rahmen des Projekts „Makroplastik in der südlichen Nordsee - Quellen, Senken und Vermeidungsstrategien” an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg erhoben wurden.
Der Schwerpunkt lag in dieser Arbeit gezielt auf der Analyse von Driftern, die mindestens ein Jahr lang im marinen Raum verblieben sind. Diese Eingrenzung erfolgte bewusst, da bisher insbesondere langfristige Verteilungsmuster und Akkumulationsprozesse nur unzureichend untersucht wurden.
Ziel der Arbeit war die systematische Analyse der Langzeitmuster und räumlichen Verteilungen dieser Drifter. So sollten neue Erkenntnisse über die Dynamik und Verteilung von Makroplastik gewonnen werden. Es ergaben sich folgende Forschungsfragen:
- Wie variieren Driftzeiten in Abhängikeit von Auswurfzeitpunkt und -ort?
- Wie unterscheiden sich Auswurforte in Offshore-Gebieten, touristischen Regionen und Flussgebieten hinsichtlich ihrer Driftwege und Verweildauer?
- Wie verteilen sich die Drifter im Raum und welche Muster weisen sie auf?
- Lassen sich spezifische Cluster erkennen, die mit den Auswurfpunkten, dem Zeitraum zwischen Auswurf und Fund, sowie geografischen Barrieren (zum Beispiel Flüsse, Küsten) in Zusammenhang stehen?
Quantitative Analysis of Macrolitter Distribution in Urban and Suburban Riverine Zones in the city of Oldenburg (Germany)
(Bachelorarbeit Lisa Eisheuer, April 2025)
Bachelorstudiengang Umweltwissenschaften , 43 Seiten (Erst- und Zweitgutachter)
Pollution in marine environments is a growing global concern, with rivers playing a crucial role in land-based litter transport to the ocean. This study represents the first quantitative assessment and analysis of macrolitter accumulation in urban and suburban riverine zones in Oldenburg, Germany. Monitoring was conducted over nine consecutive weeks in the summer months of August and September 2024, covering eight monitoring locations grouped into urban riverbanks, suburban riverbanks and urban surfaces. Two separate sampling methods were applied, with macrolitter collection for riverbanks and optical observation for surface monitoring. Macrolitter was identified and categorised using the Joint List of Marine Litter Categories, and spatial and temporal variations were analysed, including the impact of large public events.
The results showed significant differences in macrolitter accumulation and composition between location types. Suburban riverbanks exhibited the highest macrolitter accumulation, followed by urban riverbanks, whereas urban surface waters showed significantly lower quantities. Plastic was the most prevalent material across all locations. Tobacco products were the most commonly found litter category, particularly at suburban locations, highlighting the influence of individual littering behaviour and recreational use. Public events temporarily increased macrolitter accumulation, especially for tobacco and food and beverage-related waste, although this change was not statistically significant. The findings highlight the land-based nature of riverine macrolitter and underline the importance of targeted mitigation strategies and policies, including improved waste management infrastructure, public awareness and regular clean-ups.
Die Rolle von Citizen Science-Methoden bei der Unterstützung von Müllmonitoring-Projekten.
(Bachelorarbeit Lea Bohne, März 2025)
Bachelorstudiengang Umweltwissenschaften , 53 Seiten (Erst- und Zweitgutachter)
English version see below.
Citizen Science, also die Einbindung von Bürger*innen in aktuelle Forschungsprojekte, stellt eine wertvolle Methode dar, um die momentan genutzten Methoden im Müllmonitoring zu unterstützen und die Teilnehmenden in wissenschaftlichen Projekten zu involvieren. Diese Arbeit untersucht die Rolle von Citizen Science-Methoden bei der Unterstützung von Müllmonitoring-Projekten und verfolgt das Ziel, die Effektivität der Beteiligung von Bürger*innen an der Erfassung und Bewertung von Umweltverschmutzungen zu analysieren. Dieses Ziel soll anhand einer Empfehlung für den Untersuchungsraum Plastic-FREE-sia des Projektes TREASURE erreicht werden.
Durch eine umfassende Literaturrecherche und einen empirischen Fragebogen wird anhand verschiedener Citizen Science-Projekte gezeigt, dass Citizen Science in vielen Forschungsgebieten genutzt wird und besonders im Bereich des Müllmonitorings eine Einbindung der Öffentlichkeit in die Wissenschaft ermöglichen kann. Neben den Vorteilen gibt es jedoch auch Problematiken und Herausforderungen, die mit Citizen Science-Projekten einhergehen. Auch diese werden ausführlich in der folgenden Arbeit erläutert und analysiert.
Die Ergebnisse der Arbeit zeigen, dass Citizen Science einen entscheidenden Beitrag zur Umweltforschung und besonders dem Müllmonitoring liefern kann, den andere, vergleichbare Methoden meist nicht erzielen können. Citizen Science-Projekte haben das Potenzial, einen großen Beitrag zur aktuellen Forschung zu leisten, dennoch muss dies national und international umgesetzt und in Zusammenarbeit mit verschiedensten Disziplinen angegangen werden.
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Citizen Science, i.e. the involvement of citizens in current research projects, is a valuable method to support the methods currently used in waste monitoring and to involve participants in scientific projects. This thesis examines the role of Citizen Science methods in supporting waste monitoring projects and aims to analyze the effectiveness of citizen participation in pollution monitoring and assessment. This goal is to be achieved by means of a recommendation for the Plastic-FREE-sia study area of the TREASURE project.
Through a comprehensive literature review and an empirical questionnaire, various Citizen Science projects will show that Citizen Science is used in many research areas and can enable the public to be involved in science, especially in the field of waste monitoring. In addition to the advantages, however, there are also problems and challenges associated with Citizen Science projects. These are also explained and analyzed in detail in the following work.
The results of the work show that Citizen Science can make a decisive contribution to environmental research and especially to waste monitoring, which other comparable methods usually cannot achieve. Citizen Science projects have the potential to make a major contribution to current research, but to use this potential they must be implemented nationally and internationally
"Green Beaches" der Ostfriesischen Insel Spiekeroog - Vegetationskundliche Vergleichsuntersuchungen der Jahre 2007 und 2024.
(Bachelorarbeit Julia Marlene Rosenow, Februar 2025)
Bachelorstudiengang Umweltwissenschaften , 44 Seiten (Erst- und Zweitgutachter)
Im Schutz von Küsten vor den Folgen des Klimawandels spielen Küstensysteme eine zentrale Rolle. Sie stabilisieren die Küstenlinie, reduzieren Erosion und tragen zur Abschwächung der Auswirkungen des Meeresspiegelanstiegs bei. In den letzten 100 Jahren wurden Küstenfeuchtgebiete durch anthropogene Einflussnahme, steigende Temperaturen und Extremwetterereignisse degradiert und Prognosen implizieren eine weitere Verschärfung in den kommenden Jahrzehnten. (IPCC 2019)
Auch Green Beaches gehören zu den Küstenökosystemen, tragen als solche zum Küstenschutz bei und sind zu großen Teilen durch die Natura-2000-Richtlinien der europäischen Naturschutzpolitik geschützt. Es handelt sich um sandige Strände, auf denen sich unterberuhigten Bedingungen, natürliche und einzigartige Pflanzengemeinschaften entwickelt haben. Durch verschiedene Landnutzungsformen, wie zum Beispiel Beweidung, künstliche Entwässerung und Naturschutz, aber auch durch Faktoren, wie Verschmutzung und Eutrophierung, nimmt der Mensch direkten und indirekten Einfluss auf Küstenbiotope Vor allem Strandwiesen sind empfindliche Bereiche, die sich unter ungünstigen Bedingungen zurückbilden können.
Green Beaches wurden bereits vielfach beschrieben, in ihrer fortwährenden und langfristigen Entwicklung jedoch lediglich von VAN PUIJENBROOK et al. (2021) für Schiermonnikoog (NL) und von SMITH & LOCKFORD (2021) für Ainsdale (UK) untersucht. Strandwiesenbereiche der Ostfriesischen Inseln wurden in einer Reihe von unveröffentlichten Diplomarbeiten untersucht.
Die vorliegende Arbeit nimmt Bezug auf die Untersuchungen von HANSEN (2009, unveröff.), welche die pedologischen und vegetationskundlichen Gegebenheiten der Green Beaches im Jahr 2007 für Spiekeroog beschrieben hat. Ob die Strandwiesen auf Spiekeroog, wie auf Schiermonnikoog (und in Ainsdale) an Artenreichtum abgenommen und sich sukzessive weiterentwickelt haben oder etwa aufgrund von Erosion nicht mehr existieren, soll anhand einer Revisionskartierung analysiert werden. Spezifisch wird in der vorliegenden Arbeit untersucht, inwiefern sich die Green Beaches auf Spiekeroog zwischen den Jahren 2007 und 2024 aus vegetationskundlicher Sicht entwickelt haben.
Analyse gelöster Zucker im Bodenporenwasser von Zostera noltii-Beständen der Lütetsburger Plate, des Seefelder Watts und im Watt von Sylt
(Masterarbeit Sarah Elena Große, Januar 2025)
Masterstudiengang Marine Umweltwissenschaften , 54 Seiten (Erst- und Zweitgutachter)
Diese Arbeit untersucht die Konzentrationen gelöster Zucker im Bodenporenwasser von Zostera noltii-Beständen an drei Standorten der deutschen Nordseeküste (Lütetsburger Plate, Seefelder Watt und Sylt) sowie deren Abhängigkeit von Umwelt- und Wachstumsbedingungen. Die Proben wurden im Sommer und Winter entnommen, um saisonale Unterschiede zu erfassen. Ziel der Studie ist es, das Vorkommen von Zucker, insbesondere Saccharose, in der Rhizosphäre von Zostera noltii nachzuweisen, Zusammenhänge zwischen Wachstumsbedingungen und Zuckerkonzentrationen zu untersuchen und Unterschiede zwischen Sommer- und Winterproben zu analysieren.
Die Ergebnisse zeigen, dass Saccharose und andere Zucker wie Trehalose und Glukose in der Rhizosphäre vorkommen, insbesondere in Bereichen mit Seegrasbewuchs. Die Konzentrationen variieren sowohl zwischen den Standorten als auch zwischen den Jahreszeiten, wobei im Sommer höhere Zuckerkonzentrationen gemessen wurden. Umweltfaktoren wie die Sedimentzusammensetzung (Korngrößen, Anteil an Organik) und pflanzliche Vitalitätsparameter (z. B. Chlorophyllgehalt, Biomasse) korrelieren signifikant mit den Zuckerwerten und unterstreichen die Bedeutung der Rhizosphäre als biogeochemische Schnittstelle.
Die Studie weist jedoch methodische Einschränkungen auf, darunter die geringe Anzahl an Replikatproben und fehlende absolute Zuckerkonzentrationen, die die Aussagekraft der Ergebnisse begrenzen. Zukünftige Untersuchungen sollten sich auf die Bestimmung absoluter Zuckerwerte, die Standardisierung der Probenahme und weiterführende Laborstudien zur Zuckerfreisetzung und zum Kohlenstoffkreislauf von Zostera noltii konzentrieren. Diese Arbeit liefert neue Erkenntnisse über die Rolle von Zostera noltii im Kohlenstoffkreislauf von Wattökosystemen und stellt eine Grundlage für zukünftige Forschungsarbeiten dar. Sie betont die ökologischen Wechselwirkungen zwischen pflanzlichen, mikrobiellen und abiotischen Faktoren und deren Beitrag zur Dynamik organischer Substanzen in Küstenökosystemen.
"Green Beaches" der Ostfriesischen Insel Spiekeroog - Bodenkundliche Vergleichsuntersuchungen der Jahre 2007 und 2024
(Bachelorarbeit Flora Blohm, Januar 2025)
Zwei-Fächer-Bachelor Biologie/Germanistik , 49 Seiten (Erst- und Zweitgutachter)
"Green Beaches“ oder im Deutschen „Strandwiesen“ sind schützenswerte Pionier-Küstenabschnitte, die sich durch ein kleinräumiges Vegetationsmosaik auszeichnen , welches aus typischer Vegetation des Strandes, der Dünen (-täler), als auch der Salzwiesen zusammengesetzt ist. „Green Beaches“ sind von einer hohen Biodiversität geprägt und sind unter anderem von großer Bedeutung für die Überwinterung vieler Vögel. Koopenaal prognostizierte in 2007, dass sich diese Pionierzonen langfrist wieder zurückbilden oder Übergangsstadien zu Salzwiesen, Dünen oder Dünentälern darstellen.
Der Fokus dieser Arbeit lag auf der Untersuchung der geomorphologischen Veränderungen der „Green Beaches” von Spiekeroog seit 2007.
Auswirkung von Wurzelexsudaten auf die Abbaurate organischen Kohlenstoffs in anoxischem Torf - Priming unter anoxischen Bedingungen -
(Bachelorarbeit Michel Steinfatt, Januar 2025)
Bachelorstudiengang Umweltwissenschaften , 10 Seiten (Erstgutachter)
Moore sind wichtige Kohlenstoffspeicher, deren Verlust den Klimawandel stark verschärfen würde. Mehrere Faktoren bedrohen diesen Kohlenstoffspeicher. Diese Arbeit soll herausfinden, wie sich typische Stoffe, die von Pflanzen abgegeben werden, auf die Abbaugeschwindigkeit des in Mooren vorhandenen Kohlenstoffs auswirken. Hierzu wurden anoxische Torfproben mit den Stoffen Glukose, Alanin, Phenol, Oxalsäure und Wasser (für die Kontrollgruppe) behandelt. Für jede Behandlungsgruppe wurden 5 Probenfläschchen bereitgestellt. Anhand des CO2-Ausstoßes wurde die Abbaugeschwindigkeit des Kohlenstoffs bestimmt. Es wurden alle 2 Wochen Gasproben entnommen und untersucht. Insgesamt wurden 3 Messungen durchgeführt.
Es zeigte sich ein statistisch signifikanter Effekt der Behandlung auf die Abbaugeschwindigkeit des Kohlenstoffs, der mit einer signifikanten Zeit-Behandlung-Interaktion einherging. Die Effekte aller Behandlungen nahmen mit der Zeit ab. Alanin hatte den stärksten Effekt, der zur ersten Messung signifikant war. Glukose und Oxalsäure hatten einen nicht signifikanten Effekt. Phenol hatte den schwächsten Effekt, der auch nicht signifikant war.
Die These, dass stickstoffhaltige Stoffe in Mooren zu schnellerem Kohlenstoffabbau führen, wird durch die gewonnenen Daten unterstützt. Die stickstoffhaltige Behandlung (Alanin) ist die einzige, die einen signifikanten Unterschied zur Kontrollgruppe aufweist, wenn auch Glukose und Oxalsäure einen Trend zu schnellerem Kohlenstoffumsatz zeigen. Bei der Behandlung mit Phenol lassen sich keine Unterschiede zur Kontrollgruppe erkennen. Mit fortschreitender Zeit nimmt der Kohlenstoffabbau in allen Behandlungsgruppen ab. Dies ist durch den Verbrauch von für den Kohlenstoffabbau notwendigen Elektronenakzeptoren zu erklären. Infolgedessen verschieben sich die Trends und die relativen Abstände zueinander. In der letzten Phase des Experiments kommt es zu einem starken Abfall der Kohlenstoffabbaurate in allen Proben. Wieso dieser Abfall so abrupt verläuft, ist nicht bekannt.