Leitung
Prof. Dr. OLIVER WURL
Nährstoffe
Nährstoffe wie Phosphat, Nitrat, Nitrit, Ammonium und Silikat sind für das Meeresleben unerlässlich und spielen eine grundlegende Rolle. Diese Stoffe sind entscheidend für die Entwicklung von Phytoplankton. Die gesamte marine Nahrungskette ist auf die Biomasseproduktion von Phytoplankton angewiesen.
Typische Nährstoffkonzentrationen sind bis zu 100 Millionen Mal niedriger als der typische Salzgehalt, was für Analytiker eine erhebliche Herausforderung darstellt. Die genaue Messung dieser Spurenmengen an gelösten Nährstoffen ist eine Herausforderung, die bei jedem Schritt der Analyse sorgfältige Aufmerksamkeit erfordert, um eine Kontamination oder einen Verlust von Nährstoffen zu vermeiden.
In unserem Nährstofflabor kommen verschiedene Techniken zum Einsatz, die alle auf der spektrophotometrischen Analyse nach Prinzipien der klassischen Chemie basieren. Die Mikrotitertechnik (Link zum Artikel) zeichnet sich durch ihre Geschwindigkeit und Eignung bei der Verarbeitung großer Probenmengen mit erhöhten Nährstoffkonzentrationen aus, wie sie bei Mesokosmenstudien, Flüssen oder Küstensystemen typisch sind. Für typischere Meerwasserproben wenden wir einen hochempfindlichen und dennoch reproduzierbaren Ansatz an, indem wir Robotertechnologie nutzen, die in ein Nasschemie- Analysegerät (EasyChem , Systea) integriert ist, um die spektrophotometrische Analyse zu automatisieren.
Unsere etablierte Arbeitsroutine auf Forschungsschiffen macht eine Probenkonservierung überflüssig. Qualitätssicherung ist von wesentlicher Bedeutung, und wir stellen die Genauigkeit unserer Analysen durch verschiedene Maßnahmen sicher, einschließlich täglicher Kalibrierung, Untersuchung von Blindproben und der Durchführung intermittierender Kalibrierungen und zertifizierter Referenzlösungen.
Die MI-Gruppe leitet die Kerneinrichtung für Nährstoffanalyse am ICBM und untersucht jährlich Tausende von Proben in verschiedenen Projekten. Unser großes Interesse liegt darin, mithilfe der Nährstoffdaten einen aktiven Beitrag zur Forschung zu leisten. Wir freuen uns über Anfragen von Interessenten, die weitere Informationen wünschen oder sich über mögliche Kooperationen erkunden möchten. Für weitere Details können Sie sich gerne an uns wenden.
Die MI-Gruppe betreut die Erfassung von Nährstoffdaten der festen Messstation bei Spiekeroog im deutschen Wattenmeer. Über zwei Jahrzehnte hinweg wurden die In-situ-Daten auf der Station mithilfe automatischer Nährstoffanalysatoren systematisch analysiert. Um die Leistungsfähigkeit zu verbessern, wurde kürzlich ein automatischer Wassersammler für die Probenahme und Lagerung einzelner Wasserproben hinzugefügt, der vergleichende Laboranalysen erleichtert. Die MI-Gruppe sorgt dafür, dass qualitätsgesicherte Daten in Datenrepositorien verwaltet und archiviert werden.
Zeitreihe Station Spiekeroog
An der Zeitserienstation Spiekeroog betreiben wir zwei Nährstoffanalysatoren. Wir bestimmen die Parameter Nitrat, Nitrit, Phosphat und Silikat, führen die Wartung und Datenauswertung dieser durch. Ein installierter Autosampler ermöglicht es uns, bei jedem Ereignis, z.B. Sturm, Änderung der Parameter, Proben des Meerwassers zu nehmen.