Kurzvorträge der RETIBNE-Abschlusstagung
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Carl von Ossietzky Universität Oldenburg
Fakultät V - Mathematik und Naturwissenschaften
Institut für Physik
Arbeitsgruppe Technische Bildung
Uhlhornsweg 83
D - 26111 Oldenburg
Kurzvorträge der RETIBNE-Abschlusstagung
Vortrag und Diskussion: Die Kurzvorträge der RETIBNE-Abschlusstagung luden zum Zuhören, Austauschen und Diskutieren ein. Die 50-minütigen Slots gaben den Vortragenden die Möglichkeit, ein Blitzlicht auf ihre Arbeit innerhalb des Projekts zu werfen oder spannende Themen zu BNE, Nachhaltigkeit und Nutzungsdauerverlängerung zu beleuchten und mit dem Plenum zu diskutieren.
Donnerstag 07. März 2019
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Designpädagogik Universität Vechta | Traugott Haas & Dr. Stefan Scheuerer
Reparieren und Upcycling aus Sicht der ästhetisch-kulturellen Bildung
Bevor man Gegenstände repariert oder "zweckentfremdet", braucht es das Bewusstsein und das Wissen darüber. Daher geht es im ersten Schritt dorthin darum, Kinder und Jugendliche für ihre gestaltete Umwelt zu sensibilisieren und eine emotional-motivationale Grundlage für dieses Lernfeld zu schaffen. Mit Methoden des ästhetischen Forschens wird ein Perspektivwechsel vollzogen, der die Sicht auf unsere Umwelt und Dinge verändert. Daraus leiten sich kreative Prozesse des Experimentierens, Suchens und schließlich des Findens einer finalen Gestalt ab, die den kreativen Prozess (Designprozess) werkhaft materialisieren. Diese "Bildöffner" unterstützen dabei, die Welt bezüglich nachhaltiger Handlungsmöglichkeiten differenzierter wahrzunehmen oder aber, um Objekte im Sinne des Upcyclings herzustellen und einer neuen Nutzung zuzuführen. Im Vortrag werden Beispiele und Methoden aus dem Studium der Designpädagogik gezeigt.
Donnerstag 07. März 2019 | 11:00 - 11:50 Uhr | A14 - Raum 112
Reparaturwissen und -können in der Lehrerbildung am Beispiel Fahrradreparatur
ITBH Technische Universität Hamburg | Stephanie Faase
In dem Kurzvortrag erfahren Sie, wie sich das Projekt RETIBNE entwickelt hat (Vergangenheit), was wir aktuell umsetzen (Gegenwart) und wo es hingehen soll (Zukunft).
In den Anfängen des Projektes wurde mit den Studierenden die Verortung der Themen des RETIBNE-Projektes im Bildungsplan des Lernbereiches Arbeit und Beruf des Landes Hamburg diskutiert. Die Studierenden haben sich daraufhin begründet für einen Schwerpunkt im Bereich der Fahrradreparatur entschieden, der in diesem Jahr in ein Projektseminar zu diesem Themenkomplex gemündet hat. Sie bekommen einen Einblick in die methodisch-didaktische Ausgestaltung der Lehrveranstaltung und in weitere in diesem Kontext entstandene Projekte wie Angebote in der Lehrerfortbildung. Im Ausblick zeigen wir Ihnen, welche Idee sich hinter unserem Konzept für eine mobile Fahrradwerkstatt versteckt.
Donnerstag 07. März 2019 | 11:00 - 11:50 Uhr | A14 - Raum 113
Was hat eine Handyreparatur mit der Rettung der Welt zu tun?
Institut für Informatik Universität Paderborn | Andreas Gödecke
Kann die Reparatur eines Smartphones die Welt retten?
Wahrscheinlich nicht direkt, aber was kann der Prozess der Reparatur bei der Einzelperson verändern?
In unserem RETIBNE-Café des Fachbereichs Informatik der Universität Paderborn ist dieser Prozess in drei Phasen geteilt: Information -> Reparatur -> Reflexion.
Die zentrale Frage bei der Reparatur ist dabei stets: Warum funktioniert etwas nicht?
Dieses Warum kann man auf unterschiedliche Arten fragen, dabei wird mehrfach zwischen zwei Verständnisweisen gewechselt: dem Bedeutungs- und Architekturververständnis.
Unsere Frage ist: Kann dieser Wechsel zu einem ganzheitlichen Verständnis beitragen und was kann dieses Verständnis zur nachhaltigen Bildung beitragen?
Donnerstag 07. März 2019 | 12:00 12:50 Uhr | A14 - Raum 112
Betriebliche Instandhaltung im Wandel zur Industrie 4.0
Service-Ingenieurwesen DHBW Mannheim | Prof. Dr. Lennart Brumby
Produktionsanlagen sind nur dann wertschöpfend, wenn sie voll funktionsfähig und verfügbar sind. Unternehmen investieren daher viel in die Instandhaltung ihrer Produktionsanlagen, oftmals durch eine eigene betriebliche Instandhaltung. Das Aufgabenfeld dieser betrieblichen Instandhaltung hat sich in den letzten Jahren stark gewandelt. Der Vortrag beschreibt diesen Wandel und zeigt auf, wie sich damit die jeweiligen Instandhaltungsstrategien und –technologien verändert haben. Gleichzeitig sind damit auch die erforderlichen Kompetenzen der Service- und Instandhaltungs-Verantwortlichen gewachsen. Im Rahmen eines speziellen Studiengangs an der Duale Hochschule Baden-Württemberg in Mannheim kann heute ein akademischer Abschluss als Service-Ingenieur erworben werden.
Donnerstag 07. März 2019 | 12:00 - 12:50 Uhr | A14 - Raum 113
Bildung für nachhaltige Entwicklung im Technikunterricht: Die Reparaturaufgabe
ATB Universität Oldenburg | Prof. Dr. Peter Röben
Bildung für nachhaltige Entwicklung steht vor dem Spagat, auf der einen Seite Weltuntergangsszenarien aufzumachen, z.B. was passieren wird, wenn die Erde sich weiter erwärmt und die Situation noch schlimmer wird als z.B. der vergangene Sommer. Auf der anderen Seite darf man die Menschen nicht in Lähmung versetzen. Es macht keinen Sinn, vor dem Kimawandel wie das Kaninchen vor der Schlange zu erstarren. Jedes Fach muss aus seiner Perspektive daher auf der einen Seite aufzeigen, wo nicht nachhaltig gehandelt wurde, es muss aber genauso die Perspektive aufzeigen, was getan werden kann, damit sich etwas zum Besseren entwickelt. Im Vortrag soll gezeigt werden, was an Gegenständen der Warenwelt des Konsumenten entdeckt werden und wie die Reparatur - wenn sie denn möglich ist - zur Nachhaltigkeit beitragen kann. Zur Bildung kommt es, wenn sich im Unterricht aus der kleinen Welt des Umgangs mit defekten Produkten Antworten zu den großen Fragen des nachhaltigen Handelns in Produktion und Konsum ergeben.
Donnerstag 07. März 2019 | 15:00 - 15:50 Uhr | A14 - Raum 112
Repair-Bezüge im "DIY und mechatronics lab"
Arbeitslehre/Technik und Partizipation TU Berlin | Robert Richter
DIY- und Maker-/mechatronicslab-Kulturen sind auf dem Vormarsch. Menschen eigenen sich hier - motiviert durch selbst ausgewählte, individuell sehr unterschiedliche Bauprojekte - Fähigkeiten an, die sie nicht nur zum Konstruieren, sondern auch zum Reparieren nutzen. Im "DIY und Mechatronics Lab" an der TU Berlin unterstützen erfahrene Student*innen weniger erfahrene Student*innen und begleiten sie bei der Umsetzung eigener Projekte. Digitale Fertigungsverfahren, die im Lab zur Verfügung stehen, bieten größere Möglichkeiten für Recycling und Upcycling, aber auch für die Individualisierung von Produkten. Der dadurch erzeugte persönliche Mehrwert könnte eine Nutzungsdauerverlängerung begünstigen. Im Vortrag werden die Arbeit im Lab und einige Arbeitsergebnisse vorgestellt.
Donnerstag 07. März 2019 | 16:00 - 16:50 Uhr | A14 - Raum 112
Ansatz einer ganzheitlichen Sensibilisierung für und durch Lehramtsstudierende des Unterrichtsfachs Technik
Technik und ihre Didaktik OvGU Magdeburg | Lisa Stawitz & Lisa Rosemund
Innerhalb der Lehramtsausbildung Technik der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg wird zukünftigen Lehrkräften die Möglichkeit geboten, sich mit dem Diskurs um Bildung für nachhaltige Entwicklung zu befassen sowie einen eigenen Bildungsprozess zu durchlaufen, der an dem Konzept orientiert ist, die eigene Bewertungs-, Gestaltungs- und Systemkompetenz im Rahmen der TBNE zu stärken. Ausgangslage sind die an der Professur für technische Bildung und ihre Didaktik entstandenen TBNE-Konzepte für die Ausbildung der angehenden Lehrer*innen für das Unterrichtsfach Technik an den allgemeinbildenden Schulen in Sachsen-Anhalt, welche die benötigte Kompetenzerweiterung der Lehramtsstudierenden im Sinne einer TBNE ermöglichen. Darauf aufbauend entwickeln, erproben und evaluieren die zukünftigen Lehrkräfte TBNE-Unterrichtskonzepte.
Donnerstag 07. März 2019 | 17:00 - 17:50 Uhr | A14 - Raum 112
Freitag 08. März 2019
Erste schulpraktische Erfahrungen mit der mobilen Hildesheimer Schülerwerkstatt für Reparaturaufgaben
Institut für Technik Universität Hildesheim | Prof. Dr. Jürgen Rüdiger Böhmer
Freitag 08. März 2019 | 10:00 - 10:50 Uhr | A14 - Raum 112
Recycling-Anlayse von technischen Alltagsgegenständen
Technologie und Didaktik der Technik Universität Duisburg-Essen | Prof. Dr. Stefan Fletcher
Freitag 08. März 2019 | 10:00 - 10:50 Uhr | A14 - Raum 113
Reparaturcafés an und mit Schulen
Netzwerk Reparatur-Initiativen | Ina Hemmelmann
Reparieren als Schulfach - das wäre was!
Weil die Lehrpläne das derzeit (noch) nicht hergeben, entstehen auch an und mit Schulen unterschiedliche Formen von (ehrenamtlichen) Reparatur-Initiativen. Als Projekttag, AG, Wahlpflichtfach oder gemeinnütziges Projekt in der Gemeinde - der Vortrag stellt einige Beispiele für Reparaturprojekte im Schulkontext vor und gibt Tipps, wie man selbst ein solches Projekt realisieren kann und was es dabei zu beachten gibt: Wie können lokale Reparatur-Initiativen mit Schulen kooperieren? Wie können Schüler*innen von Anfang an mit einbezogen werden in Organisation und Ablauf? Wie kann Kontinuität hergestellt werden?
Das Netzwerk Reparatur-Initiativen berät und vernetzt ehrenamtlich organisierte und nicht-kommerzielle Reparatur-Projekte in ganz Deutschland, wo sich Menschen in gemütlicher Atmosphäre treffen und gemeinsam kaputte Alltagsgegenstände reparieren: Mit Hilfe zur Selbsthilfe gegen die Wegwerfmentalität.
Freitag 08. März 2019 | 11:00 - 11:50 Uhr | A14 - Raum 112
Unsichtbares sichtbar machen - Reparieren im Zeitalter von Fast Fashion
Institut für Materielle Kultur Universität Oldenburg | Prof. Dr. Heike Derwanz
Im Gegensatz zur Reparatur eines Fernsehers ist das Annähen eines Knopfes oder Saums sehr einfach. Trotzdem macht für viele Menschen heute das Ausbessern billiger massenproduzierter Kleidung keinen Sinn. Im Vortrag schauen wir uns zum einen neben löchrig und aufgerissen verkauften Kleidungsstücken typische Reparaturstellen von Fast Fashion-Kleidung an. Zum anderen führt der Vortrag in die Kulturgeschichte der Kleidungsreparatur ein - vom unsichtbaren Kunststopfen zum heutigen Visual Mending.
Freitag 08. März 2019 | 12:00 - 12:50 Uhr | A14 - Raum 112