Um den Bedarfen der schulischen Praxis gerecht zu werden, wird bewusst in den fünf Fachrichtungen ausgebildet, denen bundesweit die meisten Schüler*innen mit einem sonderpädagogischen Förderbedarf zugeordnet werden, die sonderpädagogischen Fachrichtungen Hören oder Sehen werden von niedersächsischen Studierenden üblicherweise an den Universitäten Hamburg, Dortmund oder Köln belegt.
Im Masterstudium Lehramt Sonderpädagogik an der Universität Oldenburg beginnt diese Qualifizierung mit der Wahl von zwei sonderpädagogischen Fachrichtungen, die auf Basis des crosskategorialen Bachelorstudiums aufbauend studiert werden (s. Studienverlaufsplan). Zu den sonderpädagogischen Fachrichtungen sind in der Konzeption des Studiengangs mehrere Module vorgesehen. Ziel dieser Module ist es, in die Fragestellungen des Fachs einzuführen und sich vertiefend mit den zentralen Aufgabenfeldern in der Pädagogik und Didaktik des jeweiligen Förderschwerpunktes auseinanderzusetzen. Die jeweils fachspezifische Weiterentwicklung zur Erfüllung des Auftrags inklusiver Bildung gehört dabei zu den zentralen Inhalten dieser fachlichen Grundlegung.
In den Master-Modulen werden, durch Vorlesungen, thematische Grundlagen vermittelt. In den Seminaren erfolgt dann eine fachrichtungsspezifische Schwerpunktsetzung, sodass eine vertiefende und kontinuierliche Ausbildung in den gewählten Fachrichtungen gewährleistet ist.
Für die Vermittlung fachwissenschaftlicher und forschungsmethodischer Inhalte beinhaltet der Studiengang somit aufeinander aufbauende Modulkombinationen, die es ermöglichen, erworbene Kompetenzen gemäß der Verordnung über Masterabschlüsse für Lehrämter in Niedersachsen (Nds. MasterVO-Lehr) praxisbezogen anzuwenden.
Die didaktischen und methodischen Grundlagen für die Kompetenzbereiche „Unterrichten“ und „Erziehen“ werden in den Modulen „Didaktik und professionelles Handeln im Förderschwerpunkt…“ (sop620–sop636) gelegt und im Praxismodul „Entwickeln und Erproben von Kompetenzen in der Planung, Durchführung und Evaluation von Unterricht“ (prx545) umgesetzt. Ergänzt wird dieser Kompetenzbereich durch das bildungswissenschaftliche Modul „Grundlagen des Anfangsunterrichts für die Sonderpädagogik“ (biw310). Hinzu kommt ein weiteres Wahlpflichtmodul aus den Bildungswissenschaften, in dem u. a. Themen wie Schulentwicklung, Medienbildung und Digitalisierung oder Pädagogisches Handeln in der Sekundarstufe bearbeitet werden.
Der Kompetenzbereich „Beurteilen, Beraten und Fördern“ ist in den Modulen „Vertiefung und Diagnostik im Förderschwerpunkt…“ (sop600–sop616) sowie dem Praxismodul „Förderdiagnostisches Praktikum“ (prx540) verankert. Weiterhin erfolgt die fachrichtungsspezifische Auseinandersetzung zu den Themenfeldern Teilhabe, Kooperation und Transition in den Modulen „Spezialisierung im Förderschwerpunkt…“ (sop660–sop676).
Der Erwerb von Kompetenzen in der Planung, Durchführung und Auswertung respektive Reflexion von Forschungsprozessen wird durch die Module „Forschendes Lernen im Förderschwerpunkt…“ (sop640–sop656) unterstützt. In diesen Modulen erfolgt in Form von Projekten Forschenden Lernens eine Zusammenführung forschungsmethodischer und fachrichtungsspezifischer Kenntnisse, indem Praxisprojekte konzipiert, geplant, durchgeführt, evaluiert und dokumentiert werden. Hierzu bestehen regelmäßige Kontakte zu vielfältigen sonderpädagogischen Praxiseinrichtungen in der Region.
Einen zentralen Stellenwert im Rahmen des Studiengangs Master of Education Sonderpädagogik nimmt das Thema Inklusion ein. In allen Modulen sind Lehrveranstaltungsinhalte zu diesem Themenbereich integriert. Ebenfalls besteht in allen Praxismodulen die Möglichkeit zur Tätigkeit in inklusiven Settings.
Im Master of Education Sonderpädagogik setzen die Studierenden ihre Studien eines Unterrichtsfachs, das im Bachelorstudium begonnen wurde, fort. Besonders zentral sind hierbei fachdidaktische Inhalte, die im Rahmen des Praxismoduls (prx545) praktisch vertieft werden.
Den Abschluss des Studiengangs bildet das „Masterarbeitsmodul“ (mam), in dessen Rahmen die Erstellung der Masterarbeit systematisch begleitet und unterstützt wird. Das Kernziel dieser Arbeit für die Studierenden ist die selbstständige Bearbeitung einer sonderpädagogischen Problem- bzw. Fragestellung nach wissenschaftlichen Methoden innerhalb einer vorgegebenen Frist. Die Arbeiten sind in der Regel empirisch ausgerichtet, sodass eigene Forschungsprojekte, oft auch in kleinen Arbeitsgruppen, theoretisch fundiert, konzipiert, umgesetzt und ausgewertet werden.