Epipelos/-psammon: Organismen, die sich auf der Sediment-Oberfläche aufhalten
Endopelos/-psammon: Organismen, die sich in die Sedimente eingraben
Weich-/Sandboden
Durch die Auswaschung fein toniger und organischer Schlickteilchen lagert sich dort wo starke Strömung und Brandung wirken das körnige Material der Sandböden ab.
Die Gesamtheit der auf und im sandigem Substrat lebenden Gewässer-Organismen wird als Psammon bezeichnet.
Lebensweisen in Sandböden
Eine Einteilung der Organismen des Psammons kann neben der Einteilung in Ernährungstypen oder Größenklassen anhand des Aufenthaltsort vorgenommen werden:
Zum Epipsammon zählen mobile Organismen wie Fische, Krebse, Weichtiere und Stachelhäuter, die auf der Sedimentoberfläche leben.
Die Organismen des Endopsammons leben im Gegensatz zum Epipsammon eingegraben im Sediment. Hierzu zählen Krebse, Weichtiere, Nesseltiere, Ringelwürmer und Stachelhäuter, Tiere wie Schwämme und Hydropolypen (Hydrozoa), die aber an sekundären Hartstrukturen festgewachsen sind.
Zum Mesopsammon (Sandlückenfauna, Interstitialfauna) gehören Arten, die aufgrund ihrer kleinen Größe (0,2 – 2 mm) beinahe ungehindert durch Sandböden kriechen können und dabei keine Verdrängungsarbeit leisten müssen. Charakteristisch sind bewimperte Körperoberflächen zur Fortbewegung (z.B. bei Ciliaten, Turbellarien oder Gnathostomuliden) oder Stemmschlängeln (z.B. bei Nematoden).
Neben ihrer geringen Größe sind lange, dünne Körperformen, Flexibilität und Haftorgane zum zeitweiligen Anheften an Sandkörnern typische morphologische Anpassungsmerkmale.
In der Meiofauna der Sandböden sind fast alle Gruppen mariner wirbelloser Tiere vertreten (Turbellarien, Polychaeten, Nematoda, Ciliaten, Crustaceen (Copepoden)).
Verhältnisse im Sandlückensystem
Der Lückenraum solcher Sandlückensysteme ist mit Porenwasser gefüllt. Dabei bestimmt die Körnigkeit des Materials die Durchlässigkeit des Wassers, die Beweglichkeit von Organismen und die Verfügbarkeit von Sauerstoff. Bioturbation leistet hier einen bedeutenden Beitrag zur Destabilisierung des Sediments und damit auch zum O2-Eintrag. Der Nährstofffluss zwischen Sediment und Wassersäule wird ebenfalls durch Bioturbation positiv beeinflusst.
Laut biologischer Definition beginnt der Lebensraum der Weichböden (Pelos) dort, wo der Lückenraum für das Mesopsammon (Sandlückenfauna) zu eng ist. Der Übergang von den sandigen Sedimentböden zu den siltigen bis schlammigen Weichböden ist jedoch fließend.
Vorkommen
Mit Ausnahme von besonders geschützten Bereichen in Ufernähe sind Weichböden erst in größerer Wassertiefe zu finden, da hier die Stärke der Wasserbewegung geringer ist. Folglich sind die abgelagerten Sedimente feiner.
Weichböden bestehen überwiegend aus Feinsedimenten (Silt und Ton) sowie aus organischem Material wie Detritus und haben wie obig erwähnt keine Interstitialfauna. Sie stellen einen wichtigen Lebensraum für viele Invertebraten und Fische dar und durch ihre hohe Biomasseproduktion haben sie eine wichtige Bedeutung für das marine Nahrungsnetz.
Lebensweisen in Weichböden/terrigenen Schlammsedimenten
Je nach Sedimentationsrate unterscheiden sich die bestandsbildenden Arten terrigener Schlammsedimente. Bei extrem hohen Sedimentationsraten von fluvialen Sedimenteinträgen werden nichtviskose Schlamme gebildet, auf denen sessil lebende Arten beispielsweise schnell von dem Sediment begraben werden.
Viele Arten weisen Anpassungen wie Tarnung/Tarnungsmechanismen, dem Sediment flah aufliegende Körper und dorsal verschobene Mund- und Augenstellung, sowie Anpassungen an Fortbewegung auf Weichböden auf.