Informationen für Fachkräfte
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Informationen für Fachkräfte
Liebe pädagogische Fachkräfte,
auf der folgenden Seiten haben wir Ihnen Informationen über das EuLe-F Projekt bereitgestellt. Zudem finden Sie unten einen Flyer zum Ausdrucken mit all den relevanten Informationen zusammengefasst.
Viel Spaß beim Durchschauen wünscht das EuLe-F Team
Um die frühen Erzähl- und Lesefähigkeiten von Kindern im Altersbereich von vier bis sieben Jahren zu erfassen und bestmöglich zu fördern, entwickeln wir im Rahmen des Projekts EuLe-F eine tabletbasierte Diagnoseapp (EuLeApp©) mit integrierten Förderangeboten.
Einblicke in die App
Für die Entwicklung der EuLeApp© wurde das Verfahren Erzähl- und Lesekompetenzen erfassen (EuLe 4-5, Meindl & Jungmann, 2019) digitalisiert und zu einem förder- und prozessdiagnostischen Instrument der Erzähl- und Lesekompetenzen im Übergang vom Kindergarten in die Grundschule weiterentwickelt.
Die Items der EuLeApp© wurden in eine kindgerechte, motivierende Rahmengeschichte von einer erwachsenen Eule und ihren drei Eulenkindern eingebettet. Zu Beginn wählen die Kinder eines der drei Eulenkinder als Avatar aus, mit dem sie gemeinsam spielerisch die Welt der Schrift erkunden. Die erwachsene Eule führt die Kinder durch die verschiedenen Items der sechs Skalen. Nachdem alle Aufgaben eines Kompetenzbereichs gelöst wurden, erhält das gewählte Eulenkind digitale Geschenke, die in seinen Rucksack wandern. So wird aus dem Kindergarten-Eulenkind sukzessive ein Schul-Eulenkind.
Am Ende gibt die App die Ergebnisse der einzelnen Kinder in einer Profilübersicht aus, in der auf den ersten Blick erkennbar ist, wie die Leistungen der Kinder einzuordnen sind (rot = stark unterdurchschnittlich, orange = unterdurchschnittlich, gelb = Grenzbereich zum unterdurchschnittlichen Bereich, grün = durchschnittlich und dunkelgrün = überdurchschnittlich) und welche Förderbedarfe sich im Alltag ergeben. Die im Projekt eigens entwickelte Förderschatzkiste setzt direkt dort an und bietet zahlreiche Spiele und Impulse, um potenzielle Förderbedarfe im Bereich Early Literacy auszugleichen.
Einblicke ins Material
Passend zu den Early Literacy-Kompetenzbereichen der EuLeApp© wurde ein alltagsintegriertes Förderkonzept entwickelt, dessen Rahmen die Förderlandkarte „Die Eulen-Insel“ bildet. Sie besteht aus sechs Landschaftsbereichen mit Wimmelbildcharakter, die die sechs Early Literacy-Kompetenzbereiche repräsentieren. Diese können die Kinder gemeinsam mit der Handpuppe Eulalie von Living Puppets erkunden (vgl. Stuhr et al., 2023).
Die dazugehörige Förderschatzkiste enthält insgesamt 103 Ideen für analoge, alltagsintegrierte Förderspiele und 31 Förderimpulse im Karteikartenformat, die sechs Early-Literacy-Komeptenzbereichen zugeordnet sind: Schriftbewusstheit, Schriftwissen, Wortbewusstheit, phonologische Bewusstheit, Buchstabenkenntnis und Erzählfähigkeiten. Mit ihnen kann die frühe literale Kompetenz in jeder Alltagssituation der Kita gefördert werden. Die Förderung kommt allen Kindern zugute.Die Vorderseite der Karten enthält eine kurze, illustrative Beschreibung des Spiels, Hinweise zu geeigneten Alltagssituation (z.B. Bilderbuchbetrachtung oder Morgenkreis), zur geschätzten Dauer, zum empfohlenen Altersbereich der Kinder, zur Personenzahl, zur Schwierigkeit und zum benötigten Material für die Umsetzung. Auf der Rückseite der Förderkarten finden sich Ideen für weitere Spielvariationen, mögliche Fragen an die Kinder, Reflexionsfragen für pädagogische Fachkräfte und Tipps für weiterführende Literatur und Materialien.
Im Folgenden finden Sie für jeden der sechs Early-Literacy-Kompetenzbereiche den dazugehörigen Landschaftsbereich der Euleninsel und eine exemplarische Förderkarte.
Schriftbewusstheit
Der Förderlandschaftsbereich „Dorf der Schrift“ eignet sich besonders gut als Rahmen für Impulse und Spiele rund um die Schriftbewusstheit. Im realen Dorf oder auch in der Stadt lässt sich Schrift an vielen Stellen entdecken. Die Fachkräfte, aber auch die Eltern können die Kinder zum Beispiel auf die Bedeutung der Namen von Geschäften, Logos, Schrift auf Verkehrsschildern oder Straßennamen aufmerksam machen. Richten Sie z. B. ein Schriftbüro in einer Ecke des Gruppenraumes ein (Impuls 2), um den Kindern einen eigenaktiv-spielerischen Zugang zur Schrift ermöglichen. Oder explorieren Sie – ausgehend von der Geschichte von dem Löwen, der nicht schreiben konnte – gemeinsam mit den Kindern, was Schrift ist und was schreiben ist (Impuls 7). Im Folgenden sehen Sie eine exemplarische Vorder- und Rückseite einer Förderkarte aus dem Bereich Schriftbewusstheit:
Schriftwissen
Durch die Impulse und Spiele, die dem Förderlandschaftsbereich „See des Schriftwissens“ zugeordnet sind, werden Kinder ermutigt, ihr Wissen über Schriftkonventionen zu erweitern. Wo steht der Titel des Lieblingsbuchs, dass sie zum Picknick am See mitgenommen haben? Eulalie erklärt dem Storch und dem Frosch, wo man auf den Buchseiten mit dem Lesen beginnt.
Das gemeinsame Lesen eines Buches eignet sich hervorragend, um mit den Kindern zu besprechen,
– wo die Vorderseite des Buches ist,
– wo der Name/Titel des Buches steht,
– welche Seite zuerst gelesen wird,
– wo man anfängt zu lesen,
– dass man von links nach rechts liest,
– welche die erste/letzte Zeile ist, wo die Rückseite des Buches ist.
Im Folgenden sehen Sie eine exemplarische Vorder- und Rückseite einer Förderkarte aus dem Bereich Schriftwissen:
Wortbewusstheit
Die Impulse und Spiele des Landschaftsbereichs Moor erleichtern das Erkennen von Wörtern im Satz und die Auseinandersetzung mit den Eigenschaften von Wörtern und den Besonderheiten zusammengesetzter Wörter. Die Kinder entdecken, dass es lange und kurze Wörter gibt, ohne dass dies mit der tatsächlichen Größe oder Länge des durch sie bezeichneten Gegenstands zu tun hat und sie erfahren, dass manche Wörter zu einer Familie gehören, weil sie denselben Wortstamm teilen.
Bei dem Spiel 31 „Rettung im Moor“ wird zur Veranschaulichung eine Bewegungslandschaft mit Reifen ausgelegt, die den festen Boden in einer Moorlandschaft symbolisieren. Alle Kinder bekommen je eine Bildkarte mit einem aus zwei zusammengesetzten Hauptwörtern. Sie verteilen sich außerhalb der Reifen. Ziel ist, dass die Kinder in einem Reifen landen – sonst drohen sie im Moor zu versinken. Sie zeigen nun nacheinander auf die Reifen und sagen das Wort, was im Reifen auf der Bildkarte abgebildet ist, z. B. „Regen“, „Boot“ und „Zahn“. Nun müssen sich die Kinder ihre Bildkarten anschauen und zu dem Reifen rennen, der ihr Wort beinhaltet, z. B. „Regenschirm“ zu „Regen“, „Segelboot“ zu „Boot“ und „Löwenzahn“ zu „Zahn“. Anschließend können die Karten neu verteilt werden. Im Folgenden sehen Sie eine exemplarische Vorder- und Rückseite einer Förderkarte aus dem Bereich Wortbewusstheit:
Phonologische Bewusstheit
Durch die Impulse und Spiele, die dem Landschaftsbereich Wald zugeordnet sind, werden Kinder zunächst dazu aufgefordert, genau hinzuhören (Lauschspiele). Einen Hörspaziergang (Impuls 37) kann man wunderbar im Wald unternehmen, aber auch in anderer Umgebung. Beim Spiel 39 werden die Kinder zu „Detektiven im Wörterwald“. Ihre Aufgabe besteht darin, Reimpaare zu finden, wodurch die phonologische Bewusstheit im weiteren Sinne gefördert wird. Das Spiel 42 „Waldspaziergang“ ist exemplarisch als Beispiel für die Förderung der phonologischen Bewusstheit im engeren Sinne zu nennen. Alle im Rahmen des (digitalen) oder echten Spaziergangs im Wald entdeckten Wörter werden gemeinsam in Silben segmentiert (klatschen, klopfen, springen). Abschließend werden die Anlaute benannt.
Im Folgenden sehen Sie eine exemplarische Vorder- und Rückseite einer Förderkarte aus dem Bereich phonologische Bewusstheit:
Buchstabenkenntnis
Die Impulse und Spiele des Landschaftsbereichs Wiese fördern das Erkennen von verschiedenen Buchstaben, ihrer Formen und Buchstabenkombinationen. Sie können z. B. mit den Kindern darüber sprechen, welche Insekten, Fliegen und Schnecken auf der Wiese leben, welche verschiedenen Wiesenblumen, Gräser und Bäume es auf einer Wiese gibt. Neben den Tieren und Pflanzen, die bereits abgebildet sind, können auch noch weitere Bilder mit den Ideen der Kinder auf die Wiese geheftet werden. Mit welchem Buchstaben beginnen die Wörter? Schreibt man den Buchstaben klein oder groß? Was kann man alles auf einer Wiese machen bzw. was machen die verschiedenen Pflanzen und Tiere? Mit welchem Buchstaben beginnen die verschiede Tätigkeitswörter (Verben)? Schreibt man den Buchstaben klein oder groß? Bei dem Spiel 70 „Buchstaben mit …“ wird die Aufmerksamkeit der Kinder zusätzlich auf die Form der Buchstaben, mit denen die Tätigkeitswörter anfangen, gerichtet. Es werden vier große Kreise auf eine Pappe gemalt, darunter steht das Gestaltungsmerkmal (als Symbol):
- Buchstaben mit Strichen (T E F)
- Buchstaben mit Punkten (i j)
- Buchstaben mit Tunnel (n m h)
- Buchstaben mit Bauch (d q b p)
Die Buchstaben sind auf kleine Karten geschrieben und die Kinder ordnen sie den Merkmalen zu.
Im Folgenden sehen Sie eine exemplarische Vorder- und Rückseite einer Förderkarte aus dem Bereich Buchstabenkenntnis:
Erzählfähigkeit
Mit den Impulsen und Spielen, die dem Landschaftsbereich „Strand“ zugeordnet sind, kann das alltägliche Erzählen, das Nacherzählen von Geschichten, aber vor allem auch das aktive Erzählen fiktiver Geschichten gefördert werden. Die meisten Kinder waren schon mal am Strand. Sammeln Sie mit ihnen zusammen die schönsten Erlebnisse. Das lässt sich gut mit dem Spiel 89 „Ein Strandkoffer zum Erzählen“ verbinden. Was haben sie erlebt? Was hat ihnen besonders gut gefallen? Welche Muscheln oder Tiere haben sie entdeckt? Das Kamishibai, Impuls 26, eignet sich z. B. um die Bilder der Geschichte „Möwe Marius“ nacheinander in einem bühnenartigen Rahmen zu präsentieren und mit den Kindern erfahrbar zu machen. Oder spielen Sie die Geschichte mit den eigenen Händen oder Stabpuppen im Schattentheater, Impuls 28 nach.
Im Folgenden sehen Sie eine exemplarische Vorder- und Rückseite einer Förderkarte aus dem Bereich Erzählfähigkeit: