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EU-Projekt enercoast: Bioenergie in Küstenregionen nutzen

Wie gelingt es, Biogas vor Ort für Wirtschaft und Haushalte als Energie- und Einkommensquelle zu nutzen? Bioenergie als Baustein nachhaltiger Entwicklung von Küstenregionen – mit diesem Thema hat sich das von der Universität Oldenburg geleitete EU-Projekt enercoast beschäftigt.

Wie gelingt es, Biogas vor Ort für Wirtschaft und Haushalte als Energie- und Einkommensquelle zu nutzen? Bioenergie als Baustein nachhaltiger Entwicklung von Küstenregionen – mit diesem Thema hat sich das von der Universität Oldenburg geleitete EU-Projekt enercoast beschäftigt.

2008 ins Leben gerufen, findet es jetzt seinen Abschluss. Die Ergebnisse, die in Zusammenarbeit von Wissenschaft, Wirtschaft, Gemeinde und Verbänden entstanden sind, werden bei einer Konferenz am Dienstag, 19. Juni, in der ostfriesischen Gemeinde Dornum der Öffentlichkeit vorgestellt.

Bei enercoast kooperieren die Universität Oldenburg und die Landwirtschaftskammer Niedersachsen mit Partnern in Dänemark, Schweden, Norwegen und England. Die Gruppen arbeiten an standortspezifischen regionalen Netzwerken zur Erzeugung und Nutzung von Bioenergie. Federführend ist COAST, das Zentrum für Umwelt- und Nachhaltigkeitsforschung der Universität Oldenburg. Bei der Veranstaltung in Dornum, der deutschen Partnergemeinde von enercoast, stellen die Projektbeteiligten die Potenziale unterschiedlicher Biomassearten vor und erläutern die Sichtweisen verschiedener gesellschaftlicher Gruppen.

„Kommunale Abfälle, Gülle, Mist, Energiepflanzen, aber auch Straßengrün, Wasserpflanzen und Holz, sind mögliche Quellen von Bioenergie“, erläutert der Oldenburger Umwelt- und Nachhaltigkeitsforscher Dr. Thomas Klenke, der das Projekt leitet.  Ähnlich vielfältig seien die Nutzungsformen, die neben Elektrizität auch auf Fernwärmenetze, Biogas für den Verkehr oder komplexe Nutzungen in Industriebetrieben setzten. Im Rahmen von enercoast erstellte „business plans“ sollen den Gemeinden helfen, praxistaugliche Wege der Bioenergie zu beschreiten. „Die Zusammenarbeit mit der Wirtschaft und gesellschaftlichen Gruppen hier in Dornum und in den anderen Regionen im Nordseeraum hat uns gangbare Optionen der Bioenergie aufgezeigt. Für Dornum sind weitere Schritte angedacht, die beispielsweise auf die Erprobung von Algen in Prozessketten und die Zusammenarbeit mit Regionen in den Niederlanden setzen“, erklärt Klenke.

„Die Nutzung von Biomasseenergie stellt einen Beitrag dar, um die Klimaschutzziele Deutschlands und der EU zu erreichen“, betont Hilmar Gerdes von der Landwirtschaftskammer Niedersachen. Biogas trage zur Wertschöpfung im ländlichen Raum bei. Es habe vielen Landwirten ein lukratives zweites Standbein geschaffen. Aufgrund der immer knapper werdenden landwirtschaftlichen Nutzflächen gelte es für eine weitere Ausweitung von Bioenergie Potenziale zu erschließen, die nicht in Konkurrenz zur Nahrungs- und Futtermittelproduktion stehen. Dabei sei es wichtig, dass die Energieerzeugung in die Region passe und breite Akzeptanz fände.
Michael Hook, Bürgermeister der Gemeinde Dornum, betont: „In unserer Gemeinde wird verstärkt auf regenerative Energien gesetzt.“ Es sei wichtig, ein Zeichen gegen die drohende „Vermaisung“ der Landschaft zu setzen und Produkte wie Teek, Seetang, Schilf und Fischereiabfälle, die sonst teuer zu entsorgen wären, einer sinnvollen Nutzung zuzuführen.

Hinweis für die Kolleginnen und Kollegen der Presse:
Sie sind herzlich zu einem Pressegespräch am Dienstag, 19. Juni, 10.30 Uhr, im Wasserschloss Dornum (Seitenraum Rittersaal, Schlossstraße 3-5) eingeladen. Ihre Gesprächspartner sind Dr. Thomas Klenke, Hilmar Gerdes und Michael Hook.

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