Die Mittelmeermöwe

Die Mittelmeermöwe

Die Mittelmeermöwe

Larus michahellis (J.F. Naumann 1840) Yellow-legged Gull - Gabbiano reale

Die Mittelmeermöwe war 2019 der mit Abstand am häufigsten beobachtete Vogel auf Giglio [siehe dazu die Seiten der Sichtungen].

Mittelmeermöwen sind auf Giglio relativ einfach zu erkennen. Ausgewachsenen Vögel fallen durch ihre ganzjährig intensiv gelb gefärbten Beine auf. Bis die Vögel ausgefärbt sind, dauert es vier Jahre. Mittelmeermöwen erreichen Körperlängen von 58 bis 68 cm mit Flügelspannweiten von 140 bis 158 cm. Ihre Lautäußerungen sind typische Schreie, die tiefer und kehliger klingen als die der in Nordwestdeutschland häufigen Silbermöwe.

Junge Mittelmeermöwen sind noch grau-weiß-braun gefärbt.

Als Lebensraum können verschieden strukturierte Gebiete dienen, darunter felsige und flache Küsten, kleinere Fels-, Kies- und Sandinseln, Dünen, Randgebiete von Wasserflächen, aber auch menschliche Wirtschafts- und Siedlungsräume. Auf Giglio sind Mittelmeermöwen vor allem an der Felsenküsten zu finden, daneben halten sich einige Vögel im urbanen Raum auf. Nahrung suchen die Vögel auf dem Meer oder an der Küste, in Häfen oder auf landwirtschaftlichen Flächen sowie Mülldeponien. Dabei fressen sie Fisch, Wirbellose, kleinere Säugetiere, Müll, Aas, teilweise Eier und Jungvögel und manchmal sogar Altvögel kleinerer Wasservogelarten. Auch Kleptoparasitismus ist verbreitet.

Mittelmeermöwen sind nicht nur auf Giglio, sondern im ganzen Mittelmeerraum die häufigste Möwenart und kommen dort und auch an der nordafrikanisch-westeuropäischen Atlantikküste das ganze Jahr über vor. Auch an der Nordseeküste sind sie teilweise anzutreffen. Ihr Verbreitungsgebiet erweitert sich außerdem zunehmend nach Norden und Westen. Im gesamten Verbreitungsgebiet der Mittelmeermöwe wird derzeit von 250 000 bis 480 000 Brutpaaren ausgegangen, wobei diese Zahl seit einigen Jahrzehnten stark gestiegen ist. Eine zunehmend wachsende Anzahl an Mittelmeermöwen verbringt zudem den Sommer in Mitteleuropa, ohne dort zu brüten.

 

Quellen:

BAUER, H.-G.; BEZZEL, E.; FIEDLER, W. (2005): Das Kompendium der Vögel Mitteleuropas. 2. Auflage. Aula-Verlag, Wiebelsheim.

SVENSSON, L.; GRANT, P. J.; MULLARNEY, K.; ZETTERSTRÖM, D. (2018): Der Kosmos Vogelführer. Franckh-Kosmos-Verlags-GmbH & Co. KG, Stuttgart

(Stand: 19.01.2024)  | 
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