Palmyra: sagenumwobener Umschlagplatz für Beduinen, antikes Handels- und Kulturzentrum für Händler und ihre Karawanen – das war die Oasenstadt im heutigen Syrien. In seinem Vortrag „Palmyra. Stadt an der Seidenstrasse. Alte und neue archäologische Forschungen in Syrien“ gibt Prof. Dr. Andreas Schmidt-Colinet Einblicke in die aktuelle Forschung.
Der Vortrag findet am Donnerstag, 13. Juni, 19.00 Uhr, in der Aula des Alten Gymnasiums statt. Veranstalter sind das Institut für Geschichte der Universität Oldenburg und das Alte Gymnasium Oldenburg.
Prof. Dr. Andreas Schmidt-Colinet ist klassischer Archäologe und betreibt seit 1980 Forschungen in der Wüstenstadt. In seinm Vortrag wird er den Fokus auf die Schlüsselposition Palmyras im Waren- und Kulturaustausch zwischen Ost und West legen. Durch die geopolitisch privilegierte Lage kam der Oasenstadt zwischen den Häfen des Mittelmeeres und dem Anschluss an die Seidenstraße eine Schlüsselposition in der römischen Kaiserzeit zu. Ausgrabungen zeigen, dass es hier bereits in der hellenistischen Zeit im 3. Jahrhundert v. Chr. weltweite Handelsbeziehungen gab. Auch gibt es Anhaltspunkte für einen späthellenistisch-kaiserzeitlichen Karawanenbau in Palmyra.
Schmidt-Colinet studierte Klassische Archäologie in Köln. Lehr- und Forschungsaufenthalte führten ihn unter anderem an das Deutsche Archäologische Institut in Damaskus. 1990 habilitierte er sich an der Universität Bern und setzte seine Forschungen in Palmyra fort. Von 2000 bis 2010 war Schmidt-Colinet Professor für Klassische Archäologie am Institut für Klassische Archäologie der Universität Wien.