Vier große Oldenburger Protestanten, die Spuren über ihre Zeit hinaus hinterlassen haben, stehen im Mittelpunkt einer neuen Vortragsreihe, die das Institut für Philosophie federführend organisiert.
Die Rede ist von dem Psychiater und Philosoph Karl Jaspers (1883-1969), dem neutestamentlichen Theologen Rudolf Bultmann (1884-1976), dem Schriftsteller und Verleger Peter Suhrkamp (1881-1959) und dem Literaturwissenschaftler und Bibliothekar Paul Raabe (1927-2013). Den Auftakt der Reihe "Protestantische Profile" bildet der Vortrag „Die geistige Situation der Moderne“ am Dienstag, 19. April, 19.30 Uhr, in der St. Lamberti-Kirche (Markt 17). Der Oldenburger Philosoph Prof. Dr. Matthias Bormuth referiert zum protestantischen Prinzip bei Karl Jaspers.
Wie konnte die protestantische Herkunft zu einer wichtigen Bedingung ihrer beruflichen Wege und Wirkungen werden? Nicht nur in Vorträgen, auch in Textcollagen – unterstützt von Schauspielern des Staatstheaters – nähert sich die Reihe diesen wirkmächtigen Oldenburgern und ihrem Schaffen an.
Im Rahmen der insgesamt 16 Veranstaltungen wird das Phänomen der Säkularisierung auch allgemeiner in den Blick genommen: Wie haben sich ursprünglich religiöse Perspektiven in Horizonte modernen Denkens verwandelt? Dieser Frage gehen die Referenten entlang der Denkwege von Friedrich Nietzsche und Jürgen Habermas nach, die im 19. und 20. Jahrhundert entscheidend diese Perspektive für die Moderne entwickelten und umrissen.
Die Reihe „Protestantische Profile“ ist ein Kooperationsprojekt des Instituts für Philosophie der Universität Oldenburg, der Karl Jaspers-Gesellschaft, der Akademie der Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg, der Evangelischen Stadtkirchenarbeit und der Landesbibliothek Oldenburg.