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  • Abenteuer-Comic "Wonderwings" (1937) von Steve Chapman. (Sparkler. London: Amalgamated Press. No. 150. 28 August 1937 - Sammlung Universität Oldenburg)

Die Unbesungenen

Ally Sloper, Weary Willy und Tired Tim, so hießen die Helden britischer Comics im England Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts. Nun kehren sie wieder: Die Ausstellung „Wonderfully Vulgar“ der Universitätsbibliothek zeigt ein Stück Comic-Geschichte.

Ally Sloper, Weary Willy und Tired Tim, so hießen die Helden britischer Comics im England Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts. Nun kehren sie wieder: Die Ausstellung „Wonderfully Vulgar“ der Universitätsbibliothek zeigt ein Stück Comic-Geschichte.

Leicht vergilbt sind die Seiten des großformatigen Hefts, die Kevin Carpenter behutsam umblättert. Faulenzer, Schwindler und Trunkenbolde sind darin zu finden – die „verdorbenen“, die „vulgären“ Comic-Helden im England Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts. Nun ist die größte Sammlung an Originalblättern und Heften britischer Comics in der Universitätsbibliothek zu sehen.

Unter dem Titel „Wonderfully Vulgar – Britische Comics von 1873 bis 1939“ kann man sich vom 14. März bis 10. Mai Auszüge der Sammlung im Foyer der Bibliothek anschauen. „Alle Ausstellungstücke sind Teil einer Sammlung von insgesamt 5.000 frühen britischen Comics. Es ist die größte Ausstellung von Comics dieser Zeit und außerhalb Großbritanniens. Wir sind stolz, dass sie sich im Besitz der Oldenburger Universitätsbibliothek befinden", sagt Heike Andermann, stellvertretende Direktorin der Universitätsbibliothek.

Die Exponate spiegeln wichtige Entwicklungsetappen der Gattung „Comic“ wider – von frühen Anleihen bei Zeichnern wie Wilhelm Busch über die Wirren des Ersten Weltkriegs bis hin zu den Abenteuer-Comics der 1930er Jahre. Der Anglist Dr. Kevin Carpenter hat „Wonderfully Vulgar“ kuratiert und eröffnet die Ausstellung am Donnerstag, 14. März, 19.00 Uhr, im Bibliothekssaal mit dem Vortrag „The Unsung Heroes of British Comics“.

Angeschafft wurde die Sammlung auf Initiative Carpenters in den 1980er Jahren. „Die Comics wurden damals oft als ‚Schund‘ beschimpft, als ‚billig‘ und ‚verdorben‘; sie galten mit einem Wort als ‚vulgär‘. Dennoch – oder gerade deshalb – wurden sie voller Begeisterung gelesen. Im Rückblick auf seine Kindheit im London der 1890er Jahre nennt Charlie Chaplin sie eine Quelle der Unterhaltung und Inspiration und beschreibt sie pointiert als ‚wonderfully vulgar‘“, so Carpenter. Der Kenner der internationalen Comic-Szene hat auch die gleichnamige Ausstellung im Internet konzipiert - mit hochwertig digitalisierten Comic-Seiten durch die Universitätsbibliothek.

Die Internetausstellung startet ebenfalls am 14. März: www.wonderfullyvulgar.de. Sie macht große Teile der Sammlung dauerhaft zugänglich. Die Ausstellung ist ein gemeinsames Projekt der Universitätsbibliothek sowie des Instituts für Anglistik und Amerikanistik.

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(Stand: 27.02.2024)  | 
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