Den Austausch zwischen Zivilgesellschaft und Hochschulen intensivieren – dieses Ziel verfolgten Universität und Jade Hochschule mit dem Projekt Innovative Hochschule Jade-Oldenburg!. Zu Projektende zogen sie Bilanz.
„Einmal Weltmeister – immer Weltmeister. Frei nach diesem Motto bleiben die Universität Oldenburg und die Jade Hochschule auch nach Abschluss des Projektes ‚Innovative Hochschulen‘. Es ist beeindruckend, mit welchem Elan Sie gemeinsam in den vergangenen Jahren den Transfer verfolgt haben und was daraus erwachsen ist. Der Schub im Bereich der ‚Third Mission‘ wird weit über das Projekt hinauswirken.“ Mit diesen Worten eröffnete Niedersachsens Wissenschaftsminister Björn Thümler vor über 120 Gästen aus Wissenschaft, Politik und Wirtschaft die Abschlussveranstaltung des Projekts Innovative Hochschule Jade-Oldenburg! (IHJO) im Oldenburger Schloss. Thümler würdigte die Leistungen der IHJO auf ihrem Weg, den Austausch zwischen Zivilgesellschaft und Hochschulen nachhaltig zu intensivieren, als „innovativen Meilenstein mit Ausstrahlung auf den gesamten Nordwesten Niedersachsens und darüber hinaus“.
Unter dem Motto „Wissen.schaf(f)t.Transfer“ präsentierten die Projektpartner – die Universität Oldenburg, die Jade Hochschule und das universitäre An-Institut OFFIS – im weiteren Verlauf der Veranstaltung die Ergebnisse aus fünf Jahren Zusammenarbeit. Auch eine Podiumsdiskussion stand auf dem Programm. Die IHJO war im Rahmen der Bund-Länder-Initiative „Innovative Hochschule“ mit rund 11 Millionen Euro durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und das Land Niedersachsen gefördert worden. Im Projektzeitraum 2018 bis 2022 war sie das einzige in Niedersachsen geförderte Vorhaben.
Die Bedeutung der IHJO: Bürger_innendialog, lebensbegleitendes Lernen und Wissenstransfer
„Wir als Hochschulen schaffen täglich Wissen, vermitteln Fähigkeiten und erforschen Zusammenhänge. Gleichzeitig ist es unsere Aufgabe, konsequent neue Wege zu beschreiten, um mit den Bürgerinnen und Bürgern darüber in den Dialog zu treten und sie an Forschung zu beteiligen. Das haben wir mit der IHJO in hervorragender Weise erreicht und damit aktiv die Innovationskraft der Region gefördert“, sagte Universitätspräsident Prof. Dr. Ralph Bruder. Der Präsident der Jade Hochschule, Prof. Dr. Manfred Weisensee, hob die Bedeutung des lebensbegleitenden Lernens hervor: „Es ist uns als Bildungseinrichtung wichtig, passgenaue Wissensvermittlung für alle Lebensphasen im Blick zu haben. Das Projekt ‚Innovative Hochschule Jade Oldenburg!‘ hat unser Spektrum in diesem Bereich nachhaltig erweitert, und wir werden nicht nur die Hochschule für die Gesellschaft weiter öffnen, sondern auch weiter aktiv in die Region hineinwirken.“
Prof. Dr. Sebastian Lehnhoff, Vorstandsvorsitzender des Informatikinstituts OFFIS, fügte hinzu: „Wissenschaftstransfer in die Gesellschaft, aber auch in die Industrie, ist eine Brücke, die gebaut und gepflegt werden muss. Das ist der IHJO bemerkenswert gut gelungen. Dabei sind nachhaltige Strukturen entstanden, die auch in Zukunft von den Projektpartnern fortgeführt werden. Ich bin überzeugt, dass die IHJO stilgebend für Transferformate im Nordwesten ist und weiter sein wird.“
Angebote vom Digitallabor bis zum Science Truck
Die IHJO hat in den vergangenen fünf Jahren über 500 Veranstaltungen mit etwa 18.000 Teilnehmenden durchgeführt. Den Herausforderungen der Corona-Pandemie begegnete das Projekt mit neuen Formaten: So wurde der Science Truck im Sommer 2021 kurzfristig zu einem Impfmobil umgebaut, in dem über 4.500 Impfungen durchgeführt werden konnten. Zahlreiche Veranstaltungen fanden online statt, darunter beispielsweise Schulungen für Lehrkräfte zur Planung und Durchführung von digitalem Unterricht.
Anlässlich der Abschlussveranstaltung präsentierten Mitarbeitende der IHJO an unterschiedlichen Ständen beispielhaft, welche Transferformate rund um die Hochschulstudienorte Oldenburg, Wilhelmshaven und Elsfleth umgesetzt wurden. So zeigte etwa das Teilprojekt „SchülerWissen“ Lehrmaterialien und Experimente aus Veranstaltungen, mit denen Forschungsthemen aus den Hochschulen in die Schulen gebracht wurden. Den „Innovation(s)Campus“ mit mehreren 3D-Druckern, einem Digitallabor und Coworking-Spaces konnten die Gäste auf einer virtuellen Tour erkunden. Auf dem Schlosshof präsentierte sich der Science Truck, die mobile Forschungsplattform der IHJO.
Wie es nach Projektende weitergeht
Auch über die Projektlaufzeit hinaus werden Universität und Jade Hochschule zahlreiche Angebote weiterführen. In der Universität wird beispielsweise der Innovation(s)Campus weiterhin sowohl Hochschulangehörigen als auch Unternehmensvertreter_innen und Gründungsinteressierten zur Ideenfindung und Prototypenentwicklung zur Verfügung stehen. Die im Projekt entwickelten Angebote für Promovierende werden in das Portfolio der Graduiertenakademie und der Graduiertenschulen der Universität Oldenburg aufgenommen.
An der Jade Hochschule wird unter anderem das Mentoringprogramm fortgesetzt, in dem Unternehmensvertreter_innen Studierende in höheren Semestern bei der Berufsorientierung begleiten. Ebenfalls verstetigt wird das „BürgerLabor“. Mit Umfragen und Erhebungen lädt es Bürger_innen ein, sich an wissenschaftlicher Forschung zu beteiligen.
Unter der Marke „Innovative Hochschule Jade-Oldenburg!“ planen beide Hochschulen auch für die Zukunft gemeinsame Veranstaltungen und Angebote zum Ideen-, Wissens- und Technologietransfer.