Wichtiger Erfolg für die Universität Oldenburg: Als Gründerhochschule wird sie auch künftig vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) gefördert. Die Gründungsförderung soll durch regionales Start-up-Netzwerk weiterentwickelt werden.
Gestern kam die Zusage für das hierfür vorgesehene Programm EXIST-Potentiale im Förderschwerpunkt „Regional vernetzen“. Ab Mai 2020 kann die Universität so für weitere vier Jahre ihre schon jetzt äußerst erfolgreiche Gründungsförderung fortsetzen und weiterentwickeln. Ziel ist der Aufbau einer Start-up Region Nordwest, die an den Grenzen Deutschlands nicht Halt macht, sondern sich bis in die Niederlande und nach Südafrika erstreckt. Zudem sollen thematische Schwerpunkte in den Wachstumsbereichen Gesundheit und Digitalisierung gesetzt werden. Partner des Vorhabens ist das Oldenburger Informatikinstitut OFFIS.
„Die Universität Oldenburg liegt im bundesweiten Gründungsradar auf Platz 1 vor allen anderen mittelgroßen Hochschulen. Die erneute Förderzusage spornt uns an, diese Spitzenposition zu festigen – mit dem Gründungs- und Innovationszentrum (GIZ) als zentraler Anlaufstelle für den Gründernachwuchs. Wir freuen uns, dass diese Expertise nun der ganzen Region zugutekommt“, sagte Prof. Dr. Dr. Hans Michael Piper, Präsident der Universität Oldenburg.
Grenzüberschreitende Startup-Region
Ziel der Universität ist es, gemeinsam mit Partnern aus Wissenschaft und Wirtschaft eine grenzüberschreitende „Startup-Region Nordwest“ zu etablieren. Dabei soll die Kooperation mit der Rijksuniversiteit Groningen – seit langem ein wichtiger strategischer Partner der Universität Oldenburg – und der als Gründeruniversität ausgezeichneten Hanzehogeschool in Groningen ausgebaut werden. Die Universität erhofft sich außerdem neue Impulse von einer vertieften Zusammenarbeit mit der Nelson Mandela University in Port Elizabeth, Südafrika.
Ziel des Vorhabens ist es, das Netzwerk als permanentes Instrument zu etablieren, um akademische Ausgründungen in der Region in engem Austausch gemeinsam zu fördern. „So wollen wir die Basis schaffen, um die wissens- und technologiebasierten Gründungspotentiale des Nordwestens möglichst umfassend zu erschließen“, betont Miriam Wiediger, Leiterin des GIZ.
Schwerpunkte Gesundheit und Digitalisierung
Schwerpunkt der neuen Projektphase sind insbesondere Ausgründungen in den Bereichen Gesundheit und Digitalisierung – beide werden die Universität in den nächsten zehn Jahren stark prägen. Auf dem Feld der Digitalisierung gibt es bereits viele Ausgründungen; nicht jede wurde aber bislang zur Förder- und Marktreife geführt. Durch die Unterstützung des OFFIS soll sich das ändern. Auch im medizinischen Bereich ist das Potential für innovative Startups groß – etwa in der Medizintechnik, bei assistiven Technologien, medizinbasierten Dienstleistungen oder in der digitalisierten Medizin.
Zum Hintergrund: 2011 zeichnete das BMWi die Universität Oldenburg als EXIST-Gründerhochschule aus, 2014 war sie im Folgeprogramm erneut erfolgreich. Durch die Auszeichnungen und die damit verbundene Förderung konnte die Universität das GIZ als zentrale Struktur der Gründungsförderung aufbauen und – gemeinsam mit der Stadt Oldenburg und der Jade Hochschule – als dauerhafte Einrichtung etablieren. Dazu trug auch die Gertrud- und Hellmut Barthel Stiftung als Stifter bei. Die Universität gilt mittlerweile als „eine der deutschen Top-Adressen in der Gründungsförderung“, wie es 2018 im bundesweiten Gründungsradar des Stifterverbands und der Heinz-Nixdorf-Stiftung hieß. In diesem Ranking erreichte sie in der Kategorie der mittelgroßen Hochschulen den Spitzenplatz.
Das GIZ hat seit seiner Eröffnung 2012 insgesamt 25 Teams zu einer EXIST-Förderung verholfen und mehr als 4,5 Millionen Euro an Fördergeldern eingeworben. Insgesamt wurden bis jetzt 58 wissens- und technologiebasierte Unternehmen ausgegründet – viele von ihnen erhielten hochkarätige Preise.