Schon lange ist bekannt, dass Baseballspieler, die mit der linken Hand schlagen, in ihrem Sport überrepräsentiert sind. Der Oldenburger Sportwissenschaftler Florian Loffing hat nun gemeinsam mit internationalen Kollegen herausgefunden: Baseballspieler, die mit links schlagen aber mit rechts werfen, sind erfolgreicher als Spieler, die mit links sowohl werfen als auch schlagen.
Ihre Ergebnisse haben die Forscher im renommierten Fachmagazin New England Journal of Medicine veröffentlicht. In ihrer Studie werteten sie Daten einer bereits 1982 erschienenen Untersuchung neu aus. Damals fanden Forscher heraus, dass Baseballspieler, die mit links schlagen und werfen, beim Schlagen im Vorteil sind. Dies, so vermuteten die Autoren, läge daran, dass sich bei Linkshändern die Funktionen der rechten und linken Hirnhälften weniger unterscheiden als bei Rechtshändern, was vorteilhaft für Baseballspieler sein könnte.
In ihrer neuen Studie nutzten Loffing und seine Kollegen Dr. David Mann, Vrije Universiteit Amsterdam (Niederlande), und Dr. Peter Allen, Anglia Ruskin University (England), zusätzlich Daten von allen Baseball-Spielern der US-amerikanischen Major League aus den Jahren 1871 bis 2016. Aus diesen Informationen ziehen sie nun andere Schlussfolgerungen als die Autoren der Studie von 1982. Demnach sind vor allem die Spieler im Vorteil, die mit rechts werfen und mit links schlagen: Während in der Gesamtbevölkerung nur zwei Prozent mit ihrer rechten Hand werfen und mit der anderen schlagen, sind es bei den Profis in der Major League 12 Prozent. Und sogar 32 Prozent der bisher besten Schlagmänner überhaupt werfen und schlagen auf diese Weise.
Da die dominante rechte Hand bei diesen Spielern weiter vom Ende des Schlägers entfernt ist als bei den Spieler, die mit links werfen und schlagen, sei der Hebel zum Treffen des Balls länger und damit auch die Kraft größer, vermuten die Forscher. „Linkshändige Baseballspieler haben bereits einige Vorteile. Aber Spieler, die mit rechts werfen und mit links schlagen könnten von einem solchen biomechanischen Vorteil zusätzlich profitieren“, schlussfolgert Loffing.