"Medien und Praktiken ‚gegenköniglicher‘ Herrschaft im deutschen Reich des Hochmittelalters" – so lautet der Titel des Vortrags, den die Mediävistin Dr. Michaela Muylkens am Mittwoch, 6. Mai, 19.00 Uhr, im Schlauen Haus Oldenburg (Schlossplatz 16) hält.
"Gegenkönige" galten in der Geschichtswissenschaft lange Zeit als die weniger legitimen Thronkonkurrenten eines bereits amtierenden Königs. Dieses Legitimationsdefizit ließ sich an verschiedenen Facetten festmachen, beispielsweis am Wahlort, an der Wählerschaft oder am Herrschaftsraum des Gegenkönigs. Muylkens eröffnet in ihrem Vortrag einen anderen Blickwinkel auf die gegenkönigliche Herrschaft: Anhand ausgewählter Beispiele des deutschen Hochmittelalters vom 11. bis 13. Jahrhundert untersucht sie, welche Medien und Praktiken eine solche Herrschaft ausmachten. Dabei zeigt sie, dass Gegenkönige von den Zeitgenossen durchaus als vollwertige Alternativen für den amtierenden Throninhaber angesehen wurden.
Der Vortrag ist Teil der Reihe "Pomp & Circumstance. Medien und Praktiken von Herrschaft in der Geschichte", die das Institut für Geschichte der Universität Oldenburg und das Bundesinstitut für Kultur und Geschichte der Deutschen im östlichen Europa (BKGE) gemeinsam ausrichten.