• Das Leitungsteam der Universität ab 2020: Universitätspräsident Prof. Dr. Dr. Hans Michael Piper (Mitte), die neue Vizepräsidentin für Studium, Lehre und Internationalisierung, Prof. Dr. Verena Pietzner (l.), der neue Vizepräsident für Forschung, Transfer und Digitalisierung, Prof. Dr. Martin Fränzle (2. v. l.), die neue Vizepräsidentin für Wissenschaftlichen Nachwuchs und Gleichstellung, Prof. Dr. Annett Thiele (2. v. r.) und der hauptamtliche Vizepräsident für Verwaltung und Finanzen, Jörg Stahlmann (r.). Foto: Universität Oldenburg/Daniel Schmidt

Neues Präsidium komplett

Der Senat hat die Sonderpädagogin Annett Thiele als neue Vizepräsidentin für Wissenschaftlichen Nachwuchs und Gleichstellung bestätigt. Damit wurden die letzten Weichen für die Leitung der Universität ab 2020 gestellt.

Der Senat der Universität Oldenburg hat am Mittwoch die letzten Weichen für die neue Leitung der Hochschule ab 2020 gestellt. Nach Vorschlag von Präsident Prof. Dr. Dr. Hans Michael Piper und zustimmendem Votum des Hochschulrats bestätigte der Senat die Sonderpädagogin Prof. Dr. Annett Thiele als neue Vizepräsidentin für Wissenschaftlichen Nachwuchs und Gleichstellung. Damit ist das neue Präsidium – vorbehaltlich der Zustimmung des niedersächsischen Wissenschaftsministeriums – komplett.

Die zweijährige Amtszeit von Thiele und der beiden anderen nebenamtlichen Präsidiumsmitgliedern Prof. Dr. Verena Pietzner und Prof. Dr. Martin Fränzle beginnt voraussichtlich am 1. Januar 2020. An die aktuelle Amtszeit des hauptamtlichen Vizepräsidenten für Verwaltung und Finanzen, Jörg Stahlmann, soll sich nach dem Willen des Senats ab Ende 2020 eine zweite, achtjährige Amtszeit anschließen.

Universitätspräsident Piper erklärte, er freue sich darauf, im neuen Jahr mit neuem Schwung und einem neuen Team den erfolgreichen Weg der Universität fortzusetzen. Er dankte den scheidenden Vizepräsidentinnen Prof. Dr. Sabine Kyora und Prof. Dr. Esther Ruigendijk sowie dem Vizepräsidenten Prof. Dr. Meinhard Simon für ihre kompetente und engagierte Arbeit der vergangenen Jahre.  

Mit Blick auf den wissenschaftlichen Nachwuchs betonte Thiele in ihrer Rede vor dem Senat, dass sie den „Transfer von Köpfen“ – promovierten Nachwuchskräften – in die Gesellschaft künftig stärker in den Fokus rücken wolle. Durch Graduiertenschulen und strukturierte Promotionskollegs fänden Promovierende schon heute eine gute Situation an der Universität vor. Sie wolle daher ihren Blick verstärkt auf die Phase nach der Promotion richten und ein Konzept für Postdoktorandinnen und Postdoktoranden erarbeiten. Ihr gehe es dabei um passgenaue fachspezifische und fakultätsübergreifende Maßnahmen, die beispielsweise dem Dropout von Frauen in dieser wissenschaftlichen Qualifizierungsphase entgegenwirken.

Thiele unterstrich zudem, dass sie die Gleichstellung als zentrale Aufgabe des Präsidiums betrachte. Den Gleichstellungsplan umzusetzen, bedeute für sie beispielsweise, Genderkompetenzen für die Leitungen von Berufungs- und Besetzungskommissionen zu vermitteln oder Empfehlungen für die aktive Rekrutierung von Frauen zusammenzustellen. Zugleich betonte sie, dass Gleichstellung nur ein Aspekt von Diversität sei. „Um der Heterogenität der Studierenden und Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gerecht zu werden, muss eine Diversitätsstrategie entwickelt werden“, sagte Thiele. Ziel sei, Chancengleichheit und Bildungsgerechtigkeit für alle zu ermöglichen. An der Entwicklung eines Konzepts sollen die verschiedenen Interessengruppen mitwirken.

Zur Person:

Prof. Dr. Annett Thiele ist Hochschullehrerin für Pädagogik und Didaktik bei Beeinträchtigungen der körperlichen und motorischen Entwicklung sowie bei chronischen und progredienten Erkrankungen. Nach der Ausbildung zur Kinderkrankenschwester und dem Studium der Behindertenpädagogik in Bremen promovierte Thiele 2007 zum Schriftspracherwerb von Kindern mit schwersten Bewegungs- und Kommunikationsstörungen. Die Wissenschaftlerin forschte und lehrte als Gastprofessorin an der Berliner Humboldt-Universität sowie an der Universität Leipzig, wo sie als Senatsbeauftragte für Studierende mit Beeinträchtigungen an einem Diversity Konzept mitwirkte. Im Jahr 2017 folgte sie dem Ruf nach Oldenburg. Indem sie den Blick auf die Teilhabe von Kindern einerseits mit schweren körperlichen, andererseits gesundheitlichen Beeinträchtigungen richtet, vereint Thiele zwei in der Sonderpädagogik für gewöhnlich getrennte Forschungsfelder. Ein Fokus liegt dabei auf Kindern mit neurologisch bedingten Lähmungen oder Krebsdiagnose. Thiele ist seit April Prodekanin für Forschung der Fakultät I Bildungs- und Sozialwissenschaften. Einen Ruf an die Universität Würzburg lehnte Thiele zugunsten Oldenburgs ab.

Zu den weiteren Vizepräsidenten:

Prof. Dr. Verena Pietzner ist seit 2014 Hochschullehrerin für Didaktik der Chemie an der Universität Oldenburg und leitet das Lehr-Lern-Labor „CHEMOL – Chemie in Oldenburg“. Sie beschäftigt sich unter anderem mit Kreativität sowie Computereinsatz im Chemieunterricht, fachübergreifendem Chemieunterricht sowie der chemiebezogenen Berufsorientierung. Seit 2017 ist Pietzner Studiendekanin der Fakultät V Mathematik und Naturwissenschaften und übernimmt im Präsidium das Ressort Studium, Lehre und Internationalisierung.

Prof. Dr. Martin Fränzle ist seit 2004 Hochschullehrer für „Hybride Systeme“ an der Universität Oldenburg. Zu seinen Arbeitsschwerpunkten gehören das mathematische Modellieren sowie die Überprüfung und Konstruktion sicherer und zuverlässiger cyber-physischer Systeme, also der Verschmelzung physischer Objekte mit Informationstechnologie zu „smarten“ Infrastrukturen wie autonomen Fahrzeugen, Produktionsanlagen oder Versorgungsnetzen. Fränzle ist ab 2020 Vizepräsident für Forschung, Transfer und Digitalisierung.

Jörg Stahlmann begann seine Tätigkeit an der Universität Oldenburg 1994 im Finanzdezernat, dessen Leitung er ab 2007 innehatte. Nebenberuflich absolvierte er ein Studium zum Betriebswirt. Mitte 2013 übernahm Stahlmann – zunächst kommissarisch – das Amt des Vizepräsidenten für Verwaltung und Finanzen. 

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