Mit einem Vortrag zum Thema „Jüdischer Patriotismus und der Erste Weltkrieg“ und einem Biogramm zu Rabbiner David Mannheimer setzen das Leo Trepp-Lehrhaus und die Universität heute, 19.30 Uhr, in der Oldenburger Synagoge (Wilhelmstraße 17) ihre gemeinsame Ringvorlesung „Rabbiner in Oldenburg im Kontext von Religion, Politik und Gesellschaft“ fort.
Referentin ist die Oldenburger Historikerin Christine G. Krüger, die zurzeit Gastwissenschaftlerin am Freiburg Institute for Advanced Studies (FRIAS) ist.
Der Oldenburger Landesrabbiner David Mannheimer verfasste während des Ersten Weltkrieges patriotische Gedichte, wurde zum Marineseelsorger ernannt und für seinen engagierten Einsatz mit zwei Orden ausgezeichnet. Drei seiner Söhne zogen als Freiwillige in den Ersten Weltkrieg, einer von ihnen fiel. Die Familie Mannheimer ist damit ein typisches Beispiel für den Patriotismus vieler deutscher Juden im 19. und 20. Jahrhundert. Heute, mit dem Wissen um die Vertreibung und Ermordung der europäischen Juden während des Nationalsozialismus wird die nationale Haltung der deutschen Juden oft als abwegig oder naiv abgetan. Der Vortrag geht der Frage nach, warum diese Juden trotz Diskriminierung und antisemitischer Anfeindungen bis in die nationalsozialistische Zeit an ihrem Patriotismus festhielten.
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