„Teeblättchen trifft Robinson. Sammelbilder für Weltentdecker“ ist der Titel einer Ausstellung, die vom 22. März bis 21. Oktober im Ostfriesischen Teemuseum in Norden zu sehen sein wird und in Kooperation mit der Universität Oldenburg entstanden ist.
In den 1930er bis 1950er Jahren legte das Teehaus Onno Behrends aus dem ostfriesischen Norden seinen Tee-Packungen aufwändig gestaltete Teebilder bei – und weckte damit die Sammelleidenschaft von Kindern. Bis heute ist die Erinnerung an die Sammelalben lebendig. Vor knapp drei Jahren entstand an der Universität Oldenburg eine Arbeitsgruppe aus Wissenschaftlern und Bibliothekaren, die sich in Zusammenarbeit mit dem Teemuseum den Teebildern widmete. Entstanden ist eine Wanderausstellung, die jetzt in Norden eröffnet wird.
In einer Zeit, als es noch keinen Fernseher gab, beflügelten die Geschichten von „Teeblättchens Reise“ die Fantasie nicht nur von Kindern. „Karl May im wilden Westen“, seine „Abenteuer bei Persern, Türken und Bulgaren“, „Robinson Crusoe“ oder die „Bilder um Störtebeker“ hießen einige der begehrten Sammelalben. Die jeweils 120 Bilder einer Serie brachten vergangene Zeiten und ferne Welten in die heimischen vier Wände. Der Erfolg war so groß, dass das Teehaus Onno Behrends einen Bilderdienst einrichtete, der mehrfach gesammelte Bilder tauschte. So rückten die kleinen und großen Sammler ihrem Ziel näher, ein oder sogar mehrere Alben zu vervollständigen.
Die Oldenburger Wissenschaftler Prof. Dr. Klaus Klattenhoff und Prof. Dr. Friedrich Wißmann arbeiteten mit Unterstützung der Universitätsbibliothek und dem Ostfriesischen Teemuseum einen Schatz auf, der lange im Firmentresor von Onno Behrends lagerte: mehrere hundert von Künstlern handgemalte und kolorierte Originalentwürfe, die in ausgezeichneter Farbqualität die Jahrzehnte überdauert hatten. Sie waren Vorlage für die gedruckten Sammelbilder.