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Dr. Petra Buchholz
Geschäftsführerin
Schlaues Haus Oldenburg gGmbH
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  • Bald begehbar: Das Schlaue Haus Oldenburg, hier ein Ausschnitt der Außenfassade.

Schlaues Haus: „Wir wollen einen Dialog anstoßen“

Am 28. September wird das Schlaue Haus eröffnet: Ein Interview mit Dr. Petra Buchholz, Geschäftsführerin der Schlaues Haus Oldenburg gGmbH, über Ziele der Einrichtung, den Bau am Schlossplatz, erste Veranstaltungen und die geplante Eröffnungsfeier.

Am 28. September wird das Schlaue Haus eröffnet: Ein Interview mit Dr. Petra Buchholz, Geschäftsführerin der Schlaues Haus Oldenburg gGmbH, über Ziele der Einrichtung, den Bau am Schlossplatz, erste Veranstaltungen und die geplante Eröffnungsfeier.  

FRAGE: Ein „Schaufenster der Wissenschaft in der Oldenburger Innenstadt“ soll das Schlaue Haus sein. Was muss man sich darunter vorstellen?

BUCHHOLZ: Das Schlaue Haus ist eine Begegnungsstätte zwischen Wissenschaft und Bürgern. Der Elfenbeinturm war gestern: Wir wollen Wissenschaft zum Anfassen, mit Vorträgen, Konferenzen oder Ausstellungen. Für uns ist wichtig: Interessierte Bürger sollen die Möglichkeit bekommen, sich an den Diskussionen zu beteiligen, wenn Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ihre Ideen und Forschungsansätze präsentieren. Einen Dialog wollen wir anstoßen, Wissenschaft und Öffentlichkeit zusammenbringen – für die Bürger Oldenburgs, aber auch der gesamten Region. 

FRAGE: Mit welchen Themen startet das Programm des Schlauen Hauses? 

BUCHHOLZ: Wir stehen noch am Anfang und werden unser Themenspektrum nach und nach erweitern. Zunächst die Veranstaltungsreihen: Dabei setzen wir auf hochkarätige Referenten, die ihre Stärken in der Wissenschaftskommunikation haben. Professionelle und dennoch verständliche Vermittlung von Wissenschaft und Forschung: Das ist es, was wir wollen.

FRAGE: Besonders die Themen Energie/Klima und Wohnen/Leben stehen im Mittelpunkt des Schlauen Hauses. Warum?

BUCHHOLZ: Oldenburg hat als Wissenschaftsstandort die großen gesellschaftlichen Herausforderungen angenommen und sich so auch besonders im Bereich der Erneuerbaren Energien profiliert. Eine Kompetenz, die wir nutzen möchten. Denn Themen wie zum Beispiel die Energiewende, die politisch stark diskutiert werden, wollen wir aus einem wissenschaftlichen Blickwinkel näher bringen – mit dem Bürger und für den Bürger, der sich „schlau machen“ will. Aber auch zum Zukunftsthema Wohnen und Leben gibt es bei den beiden Gesellschaftern – der Universität Oldenburg und der Jade Hochschule – einen großen Wissensschatz. Übrigens planen wir hier auch eine Präsentationsmöglichkeit für Startup-Unternehmen, die sich aus der Universität heraus gründen. Denn viele Gründungsideen beschäftigen sich damit, Bürgern das Leben zu erleichtern.

FRAGE: Der Bau des Schlauen Hauses ist einzigartig: Eines der ältesten Häuser der Stadt geht eine Verbindung mit modernster Architektur ein – eine technische und architektonische Herausforderung?

BUCHHOLZ: Ja, besonders bei der Energieeffizienz war die Kombination von Alt und Neu eine große Herausforderung. Wir sind gerüstet mit modernster Messtechnik: Die Energiewerte des Schlauen Hauses stellen wir auf einem Monitor dar, mit Jetztzeit-Messwerten. Die Photovoltaik-Anlage richtet sich intelligent nach den Sonneneinstrahlen aus. Und dann gibt es intelligente Haustechnik, die das Schlaue Haus auszeichnet. Das Alte bleibt dabei bewahrt: Wir haben aufwendige Restaurierungsarbeiten vorgenommen. Einige Exponate präsentieren wir in einer Dauerausstellung. 

FRAGE: Das Haus steht unter Denkmalschutz. Da ist der Ausbau zum Schlauen Haus naturgemäß keine einfache Sache. Gab es darüber hinaus unerwartete Dinge, die auf Sie zukamen?

BUCHHOLZ: Ja klar, die gab es. Beim Baufortschritt zeigte sich, dass die Baugrube weitaus tiefer ausgehoben werden musste, als zunächst geplant. Auch war der Holzwurm weitaus verbreiteter in den alten Holzbalken als angenommen. Der Denkmalschutz forderte aufwendige Restaurierungen der alten Bausubstanz. Ein zunächst nicht entdeckter Findling erforderte angepasste Tragwerksplanungen. Leider wurde auch ein Nachbargebäude in Mitleidenschaft gezogen, das dann mit umfangreichen Stützungsmaßnahmen abgesichert werden musste. Brandschutzversuche erforderten zahlreiche Maßnahmen, wie den Einbau zusätzlicher Brandschutzfenster. Insgesamt kann man sagen, dass die Altbausanierung zahlreiche Überraschungen barg.

FRAGE: Am 28. September wird das Schlaue Haus eröffnet. Was genau ist an diesem Tag geplant? 

BUCHHOLZ: Ein spannendes Bühnenprogramm, Vorträge und Stationen, an denen sich Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit ihren Projekten vorstellen. Natürlich können die Bürger auch die neuen Räume des Schlauen Hauses besichtigen – mit Unterstützung der Oldenburg Tourismus und Marketing GmbH, die das Gebäude ebenfalls beziehen wird. Und es gibt eine Dokumentation des Baugeschehens, die Ausstellung heißt „Der Bau wird schlau“. Wir freuen uns sehr darauf, endlich die Türen öffnen und den Bürgerinnen und Bürgern das Schlaue Haus präsentieren zu können – das ein Stück weit hoffentlich auch zu „ihrem“ Haus werden wird. 

FRAGE: Was ist nun noch zu tun, bis zur Eröffnung am 28. September?

BUCHHOLZ: Das Programm ist sportlich. Nächste Woche sind die Programmbroschüren gedruckt. Und es gibt einige Baumaßnahmen, die zum Ende gebracht werden müssen, außerdem ist unser Internetauftritt auszubauen. Wir werden alles nach und nach perfektionieren.

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