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Nachwuchsforschergruppe "Cascade Use"

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Dr. Alexandra Pehlken
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  • Blick in das Rechnenzentrum von CEWE, einem der "TEMPRO"-Kooperationspartner. Foto: CEWE Stiftung & Co. KGaA

Der wahre Energieverbrauch von Rechenzentren

Einem ganzheitlichen Blick auf den Energieverbrauch von Rechenzentren haben sich Wissenschaftler der Universität im kürzlich gestarteten Projekt "TEMPRO" verschrieben. Das Besondere: Sie beziehen den gesamten Lebenszyklus der Geräte mit ein.

Einem ganzheitlichen Blick auf den Energieverbrauch von Rechenzentren haben sich Wissenschaftler der Universität im kürzlich gestarteten Projekt "TEMPRO" verschrieben. Das Besondere: Sie beziehen den gesamten Lebenszyklus der Geräte mit ein.

Energie und Rohstoffe in Rechenzentren effizienter nutzen – diesem Ziel hat sich das Projekt „Ganzheitliches Energiemanagement in professionellen Rechenzentren“ (Englisch: „Total Energy Management for Professional Data Centers“, kurz TEMPRO) verschrieben, das kürzlich an der Universität Oldenburg gestartet ist. Statt wie bisher üblich nur den laufenden Betrieb eines Rechenzentrums zu analysieren, verfolgt das TEMPro-Team einen ganzheitlichen Ansatz: Es nimmt den gesamten Lebenszyklus der Geräte in den Blick – vom Rohstoffgewinn bis zum Recycling.

Leiterin des Verbundprojekts mit mehreren Partnern aus Forschung, Industrie und kommunaler Verwaltung ist die Oldenburger Nachhaltigkeitsexpertin Dr. Alexandra Pehlken. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie fördert das dreijährige Verbundvorhaben mit rund 2,2 Millionen Euro, davon gehen knapp 600.000 Euro nach Oldenburg.

"Graue Energie" mitdenken

Rund 50.000 Rechenzentren gibt es derzeit in Deutschland. Mit einem Verbrauch von etwa zehn Terawattstunden, das entspricht zehn Milliarden Kilowattstunden, machen sie Studien zufolge etwa zwei Prozent des jährlichen Strombedarfs aus. Der tatsächliche Bedarf der Rechenzentren an elektrischer Energie sei jedoch weitaus höher, argumentiert Pehlken: Konsequenterweise sollte demnach auch die sogenannte „graue Energie“ berücksichtigt werden, also der Energieverbrauch, der vor und nach dem Einsatz der Infrastruktur aufkommt.

„Das beginnt mit dem Gewinnen der Rohstoffe wie Gold, Silber, Kupfer, Neodym und Tantal, die für die Rechenzentrumskomponenten benötigt werden. Es betrifft aber auch deren Herstellung, Transport und Lagerung und endet schließlich mit dem Recycling.“ Nur auf dieser ganzheitlichen Basis ließen sich solide Aussagen zur Energieeffizienz machen. Weiterer Vorteil des ganzheitlichen Ansatzes sei, dass er zusätzliche Einsparmöglichkeiten offenbare.

Grundlage für ganzheitliche Bewertung entwickeln

Im Laufe der kommenden drei Jahren will das TEMPRO-Team die wissenschaftliche Grundlage für eine ganzheitliche Energieeffizienz-Bewertung von Rechenzentren schaffen und neue Effizienztechnologien erforschen. Zudem wollen die Beteiligten ein Softwaretool für Rechenzentrumsbetreiber konzipieren, prototypisch entwickeln und testen.

Von der Universität Oldenburg sind neben Pehlken der Wirtschaftsinformatiker Prof. Dr. Jorge Marx Gomez und der Ökonom Prof. Dr. Klaus Fichter beteiligt – das Department für Wirtschafts- und Rechtswissenschaften und das Department für Informatik arbeiten hier eng zusammen. Pehlken leitet seit 2014 die Nachwuchsforschergruppe „Cascade Use“ an der Universität Oldenburg, die sich nachhaltigem Ressourcenmanagement verschrieben hat.

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