• Über die politischen Herausforderungen und die Perspektiven für Europa sprach Altkanzler Gerhard Schröder vor dem vollbesetzten Audimax. Foto: Universität Oldenburg

  • Freuen sich über die Eröffnung des Akademischen Jahres (v.l.): Universitätspräsident Prof. Dr. Dr. Hans Michael Piper, Festredner Gerhard Schröder, UGO-Vorstandsvorsitzender Prof. Dr. Werner Brinker und Oberbürgermeister Jürgen Krogmann. Foto: Universität Oldenburg

  • Unter der Leitung von Axel Fries und Peter Janßen gestalteten Studierende des Instituts für Musik das musikalische Rahmenprogramm des Abends. Foto: Universität Oldenburg

Feierlicher Auftakt

Mit Altkanzler Gerhard Schröder als Festredner haben die Universität Oldenburg und die Universitätsgesellschaft Oldenburg e.V. (UGO) erstmals in einer gemeinsamen Veranstaltung das Akademische Jahr eröffnet. Schröder sprach vor rund 800 Gästen aus Stadt, Region und Universität.

Mit Altkanzler Gerhard Schröder als Festredner haben die Universität Oldenburg und die Universitätsgesellschaft Oldenburg e.V. (UGO) erstmals in einer gemeinsamen Veranstaltung das Akademische Jahr eröffnet. Schröder sprach in seinem Vortrag vor rund 800 Gästen aus Stadt, Region und Universität über „Politische Herausforderungen und Perspektiven für Europa“. Bereits mehrfach war Gerhard Schröder zu Gast in der Universität Oldenburg – als SPD-Fraktionsvorsitzender im Landtag und als Niedersächsischer Ministerpräsident. Seine Regierung legte 1991 einen Gesetzentwurf vor, der eine breite Zustimmung des Landtags für die von der Universität Oldenburg gewünschte Namensgebung nach Carl von Ossietzky fand. „Mich verbindet seit meiner Zeit als Ministerpräsident des Landes Niedersachsen sehr viel mit dieser Universität – insbesondere mit der Namensgebung“, betonte Schröder in seiner Rede im vollbesetzten Audimax. Er habe es damals für einen Fehler gehalten, dass alle niedersächsischen Landesregierungen es abgelehnt hatten, Oldenburgs junge Universität nach Carl von Ossietzky zu benennen. Würdiges Andenken „Als ich im Jahr 1990 Ministerpräsident wurde, gehörte es zu meinen ersten Amtshandlungen, diesen Zustand zu beenden. Ich kann mich noch gut an den offiziellen Festakt am 3. Oktober 1991 erinnern, als in Anwesenheit der Tochter von Carl von Ossietzky die offizielle Benennung der Universität erfolgte. Damit war – man muss es so sagen: endlich – diesem mutigen Mann ein würdiges Andenken zuteil geworden. Aber auch der fast zwei Jahrzehnte währende Kampf der Universität für diesen Namen war erfolgreich beendet“, sagte Schröder. „Mit der heutigen Auftakt-Feier lenken wir den Blick auch auf die Entwicklung, die unsere Universität seit ihrer Gründung vor 44 Jahren nahm: hin zu einer Universität mit kritischem Geist und innovativer Wissenschaft, die ein Motor der Gesellschaft im Nordwesten ist“, erklärte Universitätspräsident Prof. Dr. Dr. Hans Michael Piper in seiner Ansprache. Der Vorsitzende der Universitätsgesellschaft, Prof. Dr. Werner Brinker, unterstrich in seiner Rede die hohe Bedeutung von Wissenschaft und Forschung für eine erfolgreiche Volkswirtschaft. „Umso wichtiger ist es, den Gedankenaustausch zwischen Universität und Wirtschaft zu intensivieren. Die UGO will ihren Teil dazu beitragen“, sagte Brinker. Exzellente Forschung Im Rahmen der Veranstaltung zeichnete die UGO die Sozialwissenschaftlerin Prof. Dr. Jannika Mattes mit dem mit 5.000 Euro dotierten „Preis für exzellente Forschung 2017“ aus. Der Physiker Dr. Sebastian Wilken erhielt als Nachwuchsforscher den mit 2.000 Euro dotierten „Preis für herausragende Promotion 2017“. Jannika Mattes, die seit 2011 Junior-Professorin für die Soziologie europäischer Gesellschaften an der Universität Oldenburg ist, beschäftigt sich mit der Frage, wie Innovationen entstehen. Dafür analysiert sie unter anderem, wie sich in internationalen Unternehmen Wissen aus verschiedenen Disziplinen und Standorten so zusammenfügt, dass am Ende ein neues Produkt steht. Außerdem erforscht die 36-Jährige regionale Umstrukturierungsprozesse, das heißt, wie sich große Gefüge mit eingefahrenen Strukturen und vielen Beteiligten verändern – beispielsweise wenn eine ganze Region ihre Energiegewinnung flächendeckend auf Windenergie umstellt. Mattes studierte „Europäische Wirtschaft“ an der Universität Bamberg. Seit Oktober 2007 lehrt und forscht sie an der Universität Oldenburg. Herausragende Promotion
Sebastian Wilken promovierte in der Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Jürgen Parisi mit einer Arbeit über organische Photovoltaik. Der 32-Jährige beschäftigte sich dabei mit den elementaren Prozessen in Solarzellen, die auf elektrisch leitfähigen Kohlenwasserstoffen basieren und somit kostengünstig und energieeffizient herzustellen sind. Ihre genaue Wirkungsweise ist jedoch bis heute nicht vollständig verstanden. Wilken ging dem nach und kombinierte dafür mikroskopische und makroskopische Messmethoden. Dieser innovative Ansatz trägt zu einem besseren Verständnis der Wirkungsweise von organischen Solarzellen bei. Wilken studierte Physik an der Universität Oldenburg, wo er Ende 2016 seine Promotion abschloss. Den musikalischen Rahmen des Abends gestalteten Studierende des Instituts für Musik unter Leitung der Musiker und Dozenten Peter Janßen und Axel Fries. Zu hören waren unter anderem Auszüge aus der aktuellen Revue „ESC-APE“. Die Festveranstaltung endete mit einem Empfang im Foyer des Hörsaalzentrums. Hier präsentierten zudem junge Existenzgründer ihre Geschäftsideen.

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