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  • Lesespuren: Jaspers` Exemplar von Kants "Kritik der reinen Vernunft"

Karl Jaspers kehrt zurück

18 Jahre, 50 Bände: Die „Gemeinsame Wissenschaftskonferenz“ des Bundes und der Länder (GWK) hat im November das Projekt einer Gesamtausgabe des Philosophen Karl Jaspers bewilligt. Ein Höhepunkt in der Beschäftigung mit dem aus Oldenburg stammenden Denker.

18 Jahre, 50 Bände: Die „Gemeinsame Wissenschaftskonferenz“ des Bundes und der Länder (GWK) hat im November das Projekt einer Gesamtausgabe des Philosophen Karl Jaspers bewilligt. Es ist ein Höhepunkt der Beschäftigung mit Jaspers, der aus Oldenburg stammt.

Die „Gemeinsame Wissenschaftskonferenz“ des Bundes und der Länder (GWK) hat im November das Projekt „Kommentierung und Gesamt-edition der Werke von Karl Jaspers sowie Edition der Briefe und des Nachlasses in Auswahl“ bewilligt. Es ist auf 18 Jahre angelegt und soll mehr als 50 Bände umfassen. Die Gesamtausgabe wird ab 2012 unter der Federführung der Heidelberger Akademie der Wissenschaften in Kooperation mit der Baseler Karl-Jaspers-Stiftung an den Universitäten Heidelberg und Oldenburg erstellt. 

Es ist der Höhepunkt einer Beschäftigung mit Jaspers, die früh begann: mit den „Karl Jaspers Vorlesungen zu Fragen der Zeit“ (seit 1990), dem „Jaspers Jahr“ anlässlich von Karl Jaspers’ 125. Geburtstag (2008), dem Erwerb von Jaspers’ Privatbibliothek (2009), der Bewilligung einer Heisenbergprofessur durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (2011) sowie dem Ankauf und der Renovierung eines Karl Jaspers-Hauses.

Karl Jaspers wurde am 23. Februar 1883 in Oldenburg geboren, studierte zunächst Jurisprudenz in Heidelberg und München, dann Medizin in Berlin, Göttingen und Heidelberg. In Heidelberg war Jaspers zunächst als Psychiater und Psychologe, ab 1920 dann als Professor für Philosophie tätig und wurde zu einem der namhaftesten Philosophen des 20. Jahrhunderts. Nach seinem Ausschluss aus der Universitätsverwaltung (1933), der Zwangspensionierung (1937) und einem Publikationsverbot (1938) durch die Nationalsozialisten wurde Jaspers 1945 in seine Universitätsämter wieder eingesetzt. 1948 folgte er einem Ruf nach Basel, wo er 1969 starb.

Nun kehrt er postum zurück: an seine erste akademische Wirkungsstätte nach Heidelberg und an den Ort seiner Kindheit und Jugend nach Oldenburg. Unter den Herausgebern des von den Heidelberger Wissenschaftlern Prof. Dr. Dr. Thomas Fuchs (Psychiatrie/Philosophie) und Prof. Dr. Jens Halfwassen (Philosophie) geleiteten Editionsprojekts befindet sich mit Dr. Hans Saner auch der letzte persönliche Assistent von Karl Jaspers sowie die Philosophen Prof. Dr. Anton Hügli (Basel), Prof. Dr. Kurt Salamun (Graz) und Prof. Dr. Reinhard Schulz (Oldenburg).

Nach dem erfolgreichen Abschluss der Editionsprojekte von Carl von Ossietzky und Kurt Tucholsky bedeutet die Bewilligung dieses Jaspers-Großprojekts einen weiteren Meilenstein für die geisteswissenschaftliche Forschung in Oldenburg, die zudem mit dem Jaspers-Haus als zukünftigem Standort der 11.000 Bände von Jaspers’ Privatbibliothek auf eine einzigartige Infrastruktur treffen wird.

Während der Heidelberger Editionsschwerpunkt auf die klinischen und philosophischen Schriften gerichtet ist, stehen in Oldenburg in Ergänzung zum Hannah Arendt Zentrum Jaspers’ politische Schriften im Vordergrund des editorischen Interesses. Die Heidelberger Akademie der Wissenschaften, gegründet 1909, ist die wissenschaftliche Akademie des Landes Baden-Württemberg und eine der acht deutschen Akademien der Wissenschaften. Als außeruniversitäre Forschungseinrichtung verantwortet sie derzeit 21 Forschungsvorhaben, in denen etwa 230 MitarbeiterInnen beschäftigt sind.

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(Stand: 27.02.2024)  | 
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