• Das Bild zeigt Petra Lehner in einem Klassenraum. Sie lächelt in die Kamera. Im Hintergrund arbeiten Schülerinnen und Schüler an einem Experiment mit gelber und roter Flüssigkeit.

    Petra Lehner unterrichtet am Johann-Michael-Fischer-Gymnasium Burglengenfeld in Bayern die Fächer Informatik, Biologie, Chemie sowie Natur und Technik. Matthias Sabelhaus

  • Klaus von Klitzing übergibt den Preis an Petra Lehner. Beide lachen in die Kamera.

    Nobelpreisträger Klaus von Klitzing überreichte den nach ihm benannten Preis persönlich an Petra Lehner. MOHSSEN ASSANIMOGHADDAM

  • Oliver Kramer, Ralph Bruder, Petra Lehner, Klaus von Klitzing, Marion Daniel, Stephanie Abke und Ludger Abeln stehen nebeneinander auf der Bühne und lächeln in die Kamera.

    Freuten sich über eine gelungene Preisverleihung: Oliver Kramer, Ralph Bruder, Petra Lehner, Klaus von Klitzing, Marion Daniel (stellvertretende Landrätin des Kreises Oldenburg), Stephanie Abke (Geschäftsführende Vorständin EWE Stiftung) und Moderator Ludger Abeln (von links). MOHSSEN ASSANIMOGHADDAM

  • Das Bild zeigt das Publikum bei der Preisverleihung. Die Gäste sitzen auf Stühlen und schauen in Richtung Bühne. Der Saal ist in blaues Licht getaucht.

    Gut besucht war auch in diesem Jahr die Preisverleihung des Klaus-von-Klitzing-Preises. MOHSSEN ASSANIMOGHADDAM

Leidenschaft für MINT

Vom Experimentierkoffer bis zum Escape-Spiel: Petra Lehner aus Burglengenfeld lässt sich viel einfallen, um ihre Schülerinnen und Schüler für Naturwissenschaften zu begeistern. Dafür erhielt sie nun den Klaus-von-Klitzing-Preis 2023.

Vom Experimentierkoffer bis zum Escape-Spiel: Petra Lehner aus Burglengenfeld lässt sich viel einfallen, um ihre Schülerinnen und Schüler für Naturwissenschaften zu begeistern. Dafür erhielt sie nun den Klaus-von-Klitzing-Preis 2023.

Als temperamentvolle und positive Persönlichkeit mit herausragender Einsatzbereitschaft und Freude an ihrer Arbeit beschreiben sie ihre Kolleginnen und Kollegen; Schülerinnen und Schüler begeistert und motiviert sie regelmäßig mit ihren Ideen: Petra Lehner ist Lehrerin aus Leidenschaft. Am Johann-Michael-Fischer-Gymnasium Burglengenfeld in Bayern unterrichtet sie in den Fächern Informatik, Biologie, Chemie sowie Natur und Technik. Dafür wurde sie nun in Oldenburg mit einem besonderen Preis gewürdigt: In einer Feierstunde in der Aula der Graf-Anton-Günther-Schule erhielt sie den Klaus-von-Klitzing-Preis 2023 vom Namensgeber persönlich, dem Nobelpreisträger Prof. Dr. Klaus von Klitzing.

Den mit 15.000 Euro dotierten Klaus-von-Klitzing-Preis vergeben die Universität Oldenburg und die EWE Stiftung seit 2005 gemeinsam. Der Preis würdigt herausragendes Engagement in den Fächern Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT). Der Jury gehören neben Physik-Nobelpreisträger Prof. Dr. Klaus von Klitzing Vertreterinnen und Vertreter der Universität und der IHK Oldenburg, der EWE Stiftung, der Wirtschaftsförderung Wesermarsch sowie der Schulleiter der Graf-Anton-Günther-Schule, Wolfgang Schoedel, und eine Schülerjurorin an. Petra Lehner hatte sich erfolgreich gegen 41 Mitbewerberinnen und Mitbewerber aus dem ganzen Bundesgebiet durchgesetzt. Bei der Preisverleihung hielten die Schülerin Amelie Hans-Eder und der Schüler Korbinian Kirschneck vom JMF-Gymnasium Burglengenfeld die Laudatio. Sie würdigten, dass Lehner die Eigeninitiative der Lernenden fördere und mit ihrem Elan andere anstecke. Auch schaffe sie es, ihre eigene Begeisterung für die Naturwissenschaften auf die Schülerinnen und Schüler zu übertragen und ihnen echte Erfolgserlebnisse zu bescheren.

Innovative MINT-Projekte

Lehner hat beispielsweise das Projekt „MINTerpol – naturwissenschaftlichen Geheimnissen auf der Spur“ ins Leben gerufen, das schulübergreifend jedes Jahr mehrere Tausend Schülerinnen und Schüler sowie zahlreiche Grundschullehrkräfte erreicht. Im Rahmen des Projekts haben Schülerinnen und Schüler von Petra Lehner einen naturwissenschaftlichen Experimentierkoffer entwickelt. Er enthält eine Broschüre mit Anleitungen für Experimente, die Lernende an Grundschulen durchführen können. Der Koffer wurde während des Corona-Lockdowns entwickelt; die in der Broschüre enthaltenen Experimente lassen sich auch zu Hause mit Chemikalien durchführen, die es in nahezu jedem Haushalt gibt. Neben der Broschüre enthält der Koffer rund 2.000 weitere Einzelteile wie Chemikalien und Laborgeräte, die in den Experimenten zum Einsatz kommen können. Das Projekt hat durch zahlreiche Auszeichnungen auf Landes- und Bundesebene sowie Berichte in TV und Zeitungen einen erheblichen Bekanntheitsgrad erlangt.

Die von Lehner und ihren Schülerinnen und Schülern entwickelte und für alle Teilnehmenden kostenlose Escapewanderung „mINTO THE WILD“ begeistert darüber hinaus Menschen aller Altersgruppen für die Naturwissenschaften: Ausgerüstet mit einem Rucksack voller naturwissenschaftlicher Rätsel können interessierte Familien und Gruppen auf dem Gelände eines Freibades und im Wald den Lösungen Schritt für Schritt näherkommen und dabei in spannende Geschichten eintauchen, versteckte Hinweise suchen und Codes knacken. In einer vorgegebenen Zeit müssen sie zahlreiche Aufgaben lösen, um das Rätsel um „Bulbo den Bärtigen“ oder „Erill den Weltenwanderer“ zu lüften.

Ein Vorbild für Lehramtsstudierende

„Petra Lehner versteht es, durch ihren lebendigen und motivierenden Unterricht für MINT-Fächer zu begeistern. Sie ist eine Lehrerin, die fachlich und menschlich ein Vorbild ist – für die jungen Menschen, denen sie Mut macht, sich auch mit vermeintlich sperrigen naturwissenschaftlichen Fragen zu beschäftigen. Aber auch für Erwachsene, denen sie die faszinierende Welt der Naturwissenschaften eröffnet und sie für Umwelt- und Klimaschutz gewinnt. Wir als Universität legen größten Wert darauf, genau solche herausragenden Kompetenzen bei unseren Lehramtsstudierenden früh und nachhaltig zu fördern“, erklärte Universitätspräsident Prof. Dr. Ralph Bruder.

Klaus von Klitzing, der die ersten Jahre seiner Schulzeit in Oldenburg verbrachte, ist unter anderem Direktor am Max-Planck-Institut für Festkörperforschung in Stuttgart und Mitglied des Internationalen Solvay Instituts. Darüber hinaus ist er Jury-Mitglied des Wittgenstein-Preises, den die Österreichische Forschungsgemeinschaft vergibt. 1980 entdeckte er einen neuen Quanteneffekt und erhielt dafür 1985 den Nobelpreis für Physik. Die nach ihm benannte Von-Klitzing-Konstante beeinflusste wesentlich die moderne Halbleiterentwicklung und die Präzisionsmesstechnik. 2006 erhielt er die Ehrendoktorwürde der Universität Oldenburg.

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