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Prof. Dr. Sinikka Lennartz

Institut für Chemie und Biologie des Meeres

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  • Portrait einer jungen Frau mit langen Haaren vor einem unscharfen, grünen Hintergrund.

    Sinikka Lennartz ist seit 2021 Juniorprofessorin an der Universität Oldenburg. Universität Oldenburg / Daniel Schmidt

Sinikka Lennartz erhält Heinz Maier-Leibnitz-Preis

Die wichtigste Auszeichnung für Forschende in frühen Karrierephasen geht erstmals nach Oldenburg: Die Geowissenschaftlerin Sinikka Lennartz erhält den Heinz Maier-Leibnitz-Preis für ihre Modellrechnungen zum organischen Kohlenstoff im Meer. 

Die wichtigste Auszeichnung für Forschende in frühen Karrierephasen geht erstmals nach Oldenburg: Die Geowissenschaftlerin Sinikka Lennartz erhält den Heinz Maier-Leibnitz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft für ihre Modellrechnungen zum organischen Kohlenstoff im Meer. 

Die Biogeochemikerin Prof. Dr. Sinikka Lennartz, Juniorprofessorin für Biogeochemische Ozeanmodellierung am Institut für Chemie und Biologie des Meeres (ICBM) der Universität Oldenburg, hat den Heinz Maier-Leibnitz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) erhalten. Sie ist eine von zehn Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, die in diesem Jahr Deutschlands wichtigsten Preis für Forschende in der Aufbauphase ihrer Karriere bekommen. Die Ausgezeichneten erhalten ein Preisgeld von jeweils 200.000 Euro, das sie bis zu drei Jahre für ihre weitere Forschungsarbeit verwenden können. Die DFG würdigte, dass Lennartz „weitreichende Erkenntnisse zum globalen Kohlenstoffkreislauf erzielt“ habe. Ihre Ergebnisse seien „äußerst relevant“, um das zukünftige Klima zu modellieren. Insgesamt waren 180 Forscher*innen aus allen Fachgebieten vorgeschlagen worden. Verliehen werden die Preise am 3. Juni in Berlin.

„Sinikka Lennartz ist eine herausragende Biogeochemikerin, die mit ihren theoretischen Modellrechnungen zum Kohlenstoff im Meer die Oldenburger Meeresforschung entscheidend ergänzt. Mit ihrer innovativen Forschung ist es ihr gelungen, Annahmen über den im Meer gelösten organischen Kohlenstoff zu widerlegen, die seit Jahrzehnten galten“, erklärte Universitätspräsident Prof. Dr. Ralph Bruder.

„Ich bin sehr dankbar und freue mich sehr über diese Auszeichnung. Ich sehe sie als eine große Bestärkung, meine Forschung zur Rolle des Ozeans im Klimasystem gemeinsam mit meinem Team weiter voranzutreiben“, sagte Lennartz. Das Preisgeld ermögliche es, mathematische Modellierung und marine Mikrobiologie noch enger zu verknüpfen. „Wenn wir die mikrobiellen Prozesse in Ozeanmodellen detaillierter beschreiben, können wir die erwarteten Veränderungen der Kohlenstoffspeicherung im Meer in verschiedenen Klimaszenarien besser abschätzen“, so die Forscherin weiter.

Modellrechnungen zum größten Kohlenstoffspeicher der Erde

Lennartz befasst sich in ihrer Forschung mit gelöstem organischem Material – einem Mix unterschiedlichster organischer Stoffe im Meerwasser. Das Gemisch bildet einen der größten Kohlenstoffspeicher der Erde. Lennartz untersucht mit Hilfe mathematischer Modelle, aber auch im Labor und auf See, welche Prozesse diesen natürlichen Kohlenstoffspeicher beeinflussen. Dadurch gelingt es ihr, biogeochemische Prozesse von der molekularen und zellulären Ebene bis hin zu Ozeanbecken und zum gesamten Globus abzudecken. Sie modelliert insbesondere den Einfluss von Mikroorganismen auf das Stoffgemisch, der bislang in globalen Modellen unterrepräsentiert war. Kürzlich konnte sie zeigen, dass der bis dato als konstant angesehene Pool der gelösten organischen Kohlenstoffverbindungen viel stärker auf Umweltveränderungen reagiert als zuvor angenommen.

Lennartz ist seit 2022 Juniorprofessorin an der Universität Oldenburg. Zuvor forschte sie mit einem Stipendium des Walter Benjamin-Programms der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) für ein Jahr am Massachusetts Institute of Technology in Boston (USA). Lennartz studierte Geoökologie an den Universitäten in Tübingen und Braunschweig. Studienaufenthalte führten sie an Forschungseinrichtungen wie das Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung in Magdeburg, die ETH in Zürich und die Woods Hole Oceanographic Institution in den USA. 2017 promovierte sie am GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung in Kiel. 2019 wechselte sie nach Oldenburg. Dort forschte sie als Postdoktorandin in der Arbeitsgruppe Marine Geochemie, die als Brückengruppe des ICBM und des Max-Planck-Instituts für Marine Mikrobiologie in Bremen fungiert.

Für ihre wissenschaftliche Arbeit wurde Lennartz bereits mehrfach ausgezeichnet. Dazu gehören unter anderem der Annette-Barthelt-Preis für herausragende Abschlussarbeiten im Bereich der Meeresforschung, der Bernd Rendel-Preis der DFG für Nachwuchsgeowissenschaftlerinnen und -wissenschaftler und der Doktorandenpreis der Prof. Dr. Werner Petersen-Stiftung für exzellente Promotionsleistungen. 2024 erhielt sie den „Preis für exzellente Forschung“ der Universitätsgesellschaft Oldenburg (UGO).

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