Am 07.07.2011 sprach Prof. Tim Renner (Popakademie Baden-Württemberg) im Rahmen der Gastvortragsreihe Integrated Media über die Zukunft der Musikindustrie.

„Digital ist besser“ so lautet die These, welche Prof. Tim Renner in seinem Vortrag lebhaft vertritt.

Tim Renner hätte eigentlich jeden Grund in die Klagelieder der Musikindustrie mit einzustimmen. Als CEO der Universal Music Group (1999-2004) hat er den Einbruch der Musikwirtschaft am eigenen Leib erfahren. Trotzdem plädiert er dafür, die tief greifenden Veränderungen der Digitalisierung und den damit verbundenen Kontrollverlust der Urheber und der Industrie über ihre Werke positiv zu begreifen und die sich daraus ergebenden Chancen zu nutzen. Dieses Plädoyer stützt er mit zum Teil sehr privaten Beispielen aus seinem Lebenslauf und verdeutlicht so, warum die Digitalisierung die konsequente Fortsetzung der „Popkultur mit anderen Mitteln“ sei. 
Renner ruft dazu auf neue Geschäftsmodelle, zum Beispiel auf Basis von Flatrates, zu entwickeln. Hierzu sei es jedoch nötig, veraltete Strukturen und Institutionen wie zum Beispiel die GEMA zu reformieren. Hier sieht Renner den Staat in der Pflicht Rahmenbedingungen für einen funktionierenden Markt zu schaffen. 
Der kurzweilige, anderthalbstündige Vortrag, ohne Zuhilfenahme jeglicher digitaler Medien, begeisterte Studierende aus unterschiedlichen Fachrichtungen im voll besetzten Seminarraum. 
Dies war bereits der vierte hochkarätig besetzte Vortrag im Rahmen der Gastvortragsreihe Integrated Media.