Zertifikatsprogramm "Interkulturelle Jüdische Studien"

Zertifikatsprogramm "Interkulturelle Jüdische Studien"

Zertifikatsprogramm "Interkulturelle Jüdische Studien"

Seit dem Wintersemester 2011/12 ist es für Studierende eines kultur- und geisteswissenschaftlichen Masterstudienganges der Fakultät IV möglich, ihr wissenschaftliches Profil durch die Teilnahme an dem Zertifikatsprogramm "Interkulturelle Jüdische Studien" weiter zu konturieren.

Profil

Als Kooperationsprojekt des Jüdischen Lehrhauses in Oldenburg (Leo-Trepp-Lehrhaus) und der Universität Oldenburg hat dieses Programm Pilotcharakter und löst sowohl inhaltlich als auch organisatorisch einen integrativen Ansatz ein, der Jüdische Studien als festen Bestandteil der allgemeinen Wissenschaft begreift und auf diese Weise den Beitrag des Judentums zur europäischen Geschichte und Kultur in allen Facetten nachzeichnen kann.

Das Studienangebot umfasst dementsprechend die Analyse historischer, religionsgeschichtlicher, philosophischer und kultureller Zusammenhänge, die Auseinandersetzung mit interdisziplinären Forschungsfragen und Methoden sowie den für eine derartige Profilbildung unabdingbaren Erwerb von Sprachkompetenzen (Hebräisch / Iwrith). Auf dieser Grundlage wird es möglich, Verflechtungen jüdischer, christlicher sowie islamischer Traditionen und Kulturen in Vergangenheit und Gegenwart zu erkennen, die Ambivalenzen des Zusammenlebens durch die Gefahren eines latent vorhandenen Antisemitismus wahrzunehmen und so die wechselseitige Wahrnehmung zu schärfen.

Qualifikation

Das Zertifikatsprogramm vermittelt Kompetenzen, die sowohl für informationsorientierte kultur- und geisteswissenschaftliche Berufsfelder (u.a. Museen, Stiftungen, Politik und Medien) als auch für eine wissenschaftliche Karriere qualifizieren. Vor allem die enge Verzahnung mit dem Leo-Trepp-Lehrhaus und das vorgesehene Praktikum an jüdischen Einrichtungen im In- oder Ausland ermöglichen über die Fachwissenschaft hinaus einen direkten Einblick in jüdisches Leben in Deutschland und die Herausforderungen des interreligiösen und interkulturellen Dialogs. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Programms können gewissermaßen als kulturelle Übersetzer oder Mittler agieren und zwischen jüdischer und christlicher Kultur und Tradition sowie ihren Beziehungen zum Islam Wissenstransfers leisten.

Aufbau des Programms

Das Zertifikatsprogramm umfasst drei Module, die sich jeweils über zwei Semester oder bei Bedarf auch mehr erstrecken (können), um Ihnen eine möglichst große Flexibilität bei der Studienorganisation zu ermöglichen:

PM 1: Sprache und Literatur des Judentums (12 KP)

  • Veranstaltungen: 2 Seminare UND 2 Übungen
  • Inhalte: Vermittlung grundlegender Sprachkompetenzen (wie z. B. Schrift, Grammatik, Grundwortschatz); Übersetzungs- und Konversationsübungen; Quellen- und Literaturstudien
  • Ziele und Kompetenzen: Erwerb der für eine Profilbildung im Bereich der Interkulturellen Jüdischen Studien unablässigen hebräischen Sprachkenntnisse in alttestamentlichem Hebräisch und/oder Iwrit

PM 2: Jüdische Lebenswelten in interkultureller Perspektive (6 KP)

  • Veranstaltungen: 1 Blockseminar UND 1 Praktikum (3 Wochen)
  • Prüfungsformen: erfolgreiche Teilnahme (Blockseminar) und Praktikumszeugnis
  • Inhalte: Einblicke in gegenwärtige jüdische Einrichtungen und jüdisches Leben (Praktikum im In- oder Ausland); Diskussion und Analyse aktueller interkultureller und interreligiöser Problem- und Forschungsfelder
  • Ziele und Kompetenzen: Entwicklung interkultureller und interreligiöser Kompetenz; Ausbildung theoretisch und praktisch geschärfter Analyseinstrumente (insbesondere: Fähigkeit zu vergleichender Betrachtung)

PM 3: Jüdische Geschichte, Religion und Philosophie im interkulturellen Kontext (12 KP)

  • Veranstaltungen: insgesamt vier Veranstaltungen, die für das Modul ausgewiesen sind (frei kombinierbar)
  • Inhalte: Vertiefung von Kenntnissen in den Bereichen Geschichte und Gesellschaft sowie Religion und Philosophie des Judentums
  • Ziele und Kompetenzen: Eigenständige Erarbeitung resp. Erprobung von Quellenmaterial und Forschungsansätzen; Fähigkeit, Jüdische Studien in ihren europäischen interkulturellen Verflechtungen und Beziehungen zu durchdringen und als integrativen Bestandteil europäischer Kultur zu begreifen; Fähigkeit, die gegenwärtigen interreligiösen Herausforderungen mit dem Wissen um ihre historischen Dimensionen und als "interkulturelle Mittler" mit zu gestalten.

Leistungsnachweise & Anrechnungen

  • Die erfolgreiche Teilnahme an den für das Zertifikat notwendigen Veranstaltungen ist durch eine entsprechende Bescheinigung nachzuweisen.
  • Eine differenzierte Benotung der Leistungen ist auf Wunsch möglich. Im Normalfall belegen die Scheine jedoch nur die "erfolgreiche Teilnahme".
  • Wenn bereits im regulären Bachelorstudium Sprachmodule belegt wurden, werden diese für PM 1 anerkannt.
  • Prüfungsleistungen, die im Rahmen des regulären Masterstudiums im Rahmen einer auch für das Programm geöffneten Veranstaltung erbracht werden, werden auch für das Programm verbucht.

Informationsmaterialien

Veranstaltungsangebot

Das aktuelle Veranstaltungsangebot finden Sie hier.

Anmeldung zum Programm

Intessent*innen können sich formlos per Mail bei Dr. Sarah Neumann für das Programm anmelden.

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