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  • Oliver Giesecke auf dem „Rallarvegen“, einem Fahrradweg zwischen Oslo und Bergen

  • Rastplatz mit Aussicht: In Tunhovdt mit dem Fernglas alles im Blick. Fotos: Oliver Giesecke

Bis an die körperliche Grenze

Um einen kleinen Beitrag für den Naturschutz zu leisten, erledigt Oliver Giesecke fast alles mit seinem Fahrrad – sogar die Anreise zum Auslandssemester.

Um einen kleinen Beitrag für den Naturschutz zu leisten, erledigt Oliver Giesecke fast alles mit seinem Fahrrad – sogar die Anreise zum Auslandssemester.

„Norwegen mit seiner fantastischen Landschaft hat mich einfach fasziniert“, erzählt Oliver Giesecke. „Ich wollte unbedingt mehr Zeit dort verbringen. Deshalb habe ich während eines Urlaubs beschlossen, für ein Auslandssemester wiederzukommen“, sagt der Student aus Oldenburg. Von seinem Entschluss bis zum Start des Semesters an der „Høgskulen i Sogn og Fjordane“ in Sogndal ging dann alles ziemlich schnell: Im April 2015 entstand die Idee, Ende Juli machte er sich auf den Weg. „Das Semester fing zwar erst Mitte August an“, berichtet Giesecke, „aber ich brauchte etwas länger für die Anreise.“ Der Grund: Giesecke fuhr mit dem Fahrrad von Deutschland nach Norwegen – vorbei an Wasserfällen, Fjorden und Nationalparks. Mit 30 Kilo Gepäck legte er insgesamt eine Strecke von 900 Kilometern zurück, 700 davon mit seinem Trekkingrad. „Auf diese Weise bekommt man ein ganz anderes Gefühl für die Distanz“, erzählt er. „Bei anderen hätte das vielleicht Heimweh ausgelöst, bei mir wurde die Vorfreude dadurch immer größer“.

Der Student der Landschaftsökologie und gebürtige Hannoveraner liebt die Natur. Deshalb war es für ihn kein Problem, 12 Tage und Nächte genau dort zu verbringen. Am Ende einer Tagesetappe baute er sein Zelt auf, wo es ihm am besten gefiel. „Anfangs wusste ich noch nicht, wie man gute Plätze zum Übernachten findet, aber dann bekam ich einen Tipp: Einfach die Tagesroute etwas kürzer planen und die eigentliche Route für einige Kilometer verlassen. So entdeckte ich wunderschöne Plätze“, erinnert er sich. „Und ich hatte am Anfang noch kein Gefühl dafür, wie weit ich an einem Tag fahre.“ Bis zu 100 Kilometer legte er pro Tag zurück. „Ich war übereifrig und hatte Angst, zu lange zu brauchen. Später bin ich zwischen 30 und 60 Kilometer pro Tag gefahren“, sagt Giesecke. „Das lag aber auch an den Bergen in Norwegen. Da bin ich manchmal an meine körperliche Grenze gestoßen“.

Zwei Tage früher als geplant erreichte er sein Ziel Sogndal, eine norwegischen Kommune, etwa 300 Kilometer nordwestlich von Oslo. Als erstes bezog Giesecke sein Zimmer im Studentenwohnheim. Er wohnte in einer Wohnung mit drei Norwegern und einem anderen Austauschstudierenden. „Das ist immer so organisiert“, erklärt Giesecke. Diese Art der Unterbringung ist von großem Vorteil: „Denn so ist es ganz einfach, erste Kontakte vor Ort zu knüpfen.“ Was ihm am Studium in Norwegen am besten gefallen hat? „Dass es sehr praxisbezogen war“, erzählt Giesecke. „Wir hatten 21 Exkursionstage, wir konnten viel Zeit in der Natur verbringen.“ Er studierte intensiv die Fächer Geologie und Mineralkunde, in seiner Freizeit ging er mit seinem Bestimmungsbuch in die Moorfelder, um sich auf seine Masterarbeit vorzubereiten.

Anfang Dezember endete das Semester in Norwegen. Oliver Giesecke blieb noch einige Tage, um sich in Ruhe zu verabschieden und in den Bergen snowboarden zu gehen. Seinen Plan, auch den Heimweg mit dem Fahrrad anzutreten, konnte er nicht realisieren. Dafür war es zu kalt. „Außerdem ist meine Luftmatratze kurz vorher kaputt gegangen. Und direkt auf dem eisigen Boden zu schlafen, das wäre dann auch für mich zu viel gewesen“, sagt er lächelnd. Statt mit dem Fahrrad ist er deshalb mit dem Zug zurück gefahren. Jetzt steht erstmal die Masterarbeit an. „Eine längere Tour kann ich erst danach wieder machen“, sagt Giesecke. „Aber im Sommer werde ich bestimmt mal mit dem Fahrrad an die Nordsee fahren.“

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