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Denken. Handeln. Wandeln.

Unter diesem Motto organisieren Studierende der Universität seit mittlerweile sechs Jahren die NachDenkstatt – eine dreitägige Konferenz zum Thema Nachhaltigkeit. Am kommenden Wochenende ist es wieder so weit.

"Denken. Handeln. Wandeln." Unter diesem Motto organisieren Studierende der Universität seit mittlerweile sechs Jahren die NachDenkstatt – eine dreitägige Konferenz zum Thema Nachhaltigkeit. Am kommenden Wochenende ist es wieder so weit.

Donnerstagnachmittag, kurz nach 16.00 Uhr. In der Sofaecke des Allgemeinen Studierendenausschuss (AStA) sitzen einige Studierende gemütlich in den Sesseln und auf den Couches, einige unterhalten sich angeregt, die meisten haben einen Laptop auf dem Schoß. „Ich schau mal, ob vorne im Foyer noch Platz ist, hier ist es heute so voll“, stellt Tiuna Hollricher fest und verschwindet den Flur hinunter. An einer Tischreihe in der Sitzecke des hinteren Mensafoyers sind noch wenige Plätze frei, dorthin wird kurzer Hand das Orga-Treffen der NachDenkstatt verschoben. Neben Tiuna schnappen sich auch Britta Klages und Antonia Kaiser ihre Rucksäcke und Laptops und ziehen mit an den neuen Platz.

Die drei Studentinnen gehören zur sechsten Generation der NachDenkstatt. 2012 ins Leben gerufen, findet sich in jedem Jahr ein neues Team zusammen, das mit viel Engagement und Herzblut die dreitägige Workshop-Konferenz plant, vorbereitet und durchführt. Insgesamt sind in diesem Jahr etwa 25 Leute im Orga-Team, die sich um Logistik, Finanzen, Verpflegung, Marketing, das Rahmenprogramm und Atmosphärisches wie die Pausengestaltung kümmern. Seit dem ersten Planungstreffen im Mai ist schon viel passiert. Nun, so kurz vor der Konferenz, gibt es trotzdem noch viel zu tun und vor allem Detailfragen zu klären: Wer braucht wann einen Transporter? Stehen die Budgets fest? Wer spricht auf der Eröffnungsveranstaltung? Um alles im Blick zu behalten, organisieren sich die Studierenden über WhatsApp-Gruppen und Online-Tools. „Sich um die Finanzierung zu kümmern und durch die Förderbedingungen der Sponsoren durchzusteigen, ist manchmal ganz schön knifflig“, kommentiert Philipp Quentmeier die Diskussion. Die Studierenden organisieren die Konferenz ehrenamtlich, sie bekommen keine Credit Points oder Noten dafür. Dafür umso mehr Lebenserfahrung. Einige der diesjährigen Organisatoren waren im letzten Jahr als Teilnehmende bei der Konferenz – und so begeistert, dass sie in diesem Jahr die Workshops und das Rahmenprogramm selbst mitgestalten wollten.

Insgesamt rechnen die Organisatoren dieses Jahr mit 60 Teilnehmenden. Wer dabei sein will, musste sich online bewerben – das Marketingteam der NachDenkstatt wählt aus, wer schließlich dabei sein darf. Jeder hat sich bei der Anmeldung für einen von vier Workshops entschieden, zu dessen Thema er sich während der drei Tage austauschen möchte. Das Ideal der NachDenkstatt ist dabei Transdisziplinarität: alle Beteiligten sollen sich gleichberechtigt einbringen können, egal ob Wissenschaftler, Studierende oder Experten aus der Praxis. Ziel ist es, gemeinsam konkrete Lösungen zu finden für drängende gesellschaftliche Fragen, Konzepte und Pläne zu entwickeln, und diese anschließend auch umzusetzen.

Nachhaltigkeit im Alltag

Die Themen der Workshops holen die Teilnehmenden dort ab, wo das eigenen Engagement oft zu scheitern droht: im Alltag und an der eigenen Bequemlichkeit. Leistungsdruck, Flexibilität und Erreichbarkeit dominieren heute den Alltag vieler Menschen. Wo soll da noch Zeit bleiben, auf Plastik zu verzichten oder die kaputte Waschmaschine zu reparieren? „Nachhaltigkeit? Ja gerne! Aber sorry, keine Zeit!“ – so lautet der Titel eines der Workshops, in denen die Teilnehmenden über Achtsamkeit, Entschleunigung und Konsumverzicht diskutieren wollen. Wer sich konkret dafür interessiert, wie ein Leben ohne Mikroplastik und mit möglichst wenig Müll funktionieren kann, bekommt Anregungen und praktische Tipps im Workshop „‘Ich bin dir näher als du denkst!‘ – Dein Mikroplastik: Von Recycling, Plastikvermeidung und Zero Waste“. Mit dabei: Bloggerin Caro Hoops (einbisschengrüner.com), über die wir im letzten Uni-Info berichteten und die sich ebenfalls im Orga-Team der Nachdenkstatt engagiert.

Dass sich im Alltag an vielen kleineren und größeren Stellschrauben drehen lässt, um Müll zu vermeiden und nahhaltiger zu leben, macht die NachDenkstatt selbst vor: „Die Flyer lassen wir klimaneutral produzieren. Das Papier ist mit dem Blauen Engel zertifiziert“, erklärt Philipp. Statt neue Plakate zu drucken, werden alte mit aktuellen Infos überklebt, die Verpflegung ist vegetarisch und vegan, eine Kleidertauschecke lädt dazu ein, ungeliebte T-Shirts und Hosen gegen neue Röcke und Pullover zu tauschen.

Ideen für eine bessere Welt

Neben diesen ganz konkreten Fragen zum persönlichen, nachhaltigen Handeln geht es aber auch um gesamtgesellschaftliche Themen wie Ernährung und Globalisierung. In „Kritische Küche – Wie “isst” die Zukunft?“ schauen die Teilnehmenden hinter die Kulissen unseres Ernährungssystems und diskutieren Herausforderungen und Potentiale desselben: Wer muss wo Verantwortung übernehmen, um die Zukunft unserer Ernährung nachhaltig zu gestalten? Im Workshop „One size fits all?!” geht es um Strukturen globaler Ungleichheit. Gemeinsam mit Experten sollen die Teilnehmenden Hintergründe erarbeitet, die dazu führen, dass es dem globalen Norden so viel besser geht als dem Süden. Die eigene Position in diesem Beziehungsgeflecht zu erforschen und Möglichkeiten zu entwickeln, wie alltägliches Verhalten zu einer Veränderung beitragen kann, ist Ziel der Workshops. Um auch internationale Studierende und Interessierte einzubeziehen, findet der Workshop auf Englisch statt. Über die Hochschulgruppe ausländischer StudentInnen machen die Organisatoren auf die Konferenz aufmerksam.  

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