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Prof. Dr. Helmut Hillebrand

Institut für Chemie und Biologie des Meeres

Sven Franzek

  • Der Ausbau erneuerbarer Energien ist nur einer der vielfältigen menschengemachten Eingriffe, die das Verbundprojekt CREATE in den Blick nimmt - für eine zukünftig nachhaltige Interaktion zwischen Mensch und Meer. Foto: Silke Eilers, Universität Oldenburg

Gebündeltes Wissen für den Schutz der Meere

Die Meere schützen und nachhaltig nutzen: Dieses Ziel verfolgt die zweite Forschungsmission der Deutschen Allianz Meeresforschung, die heute offiziell startet. Mit dabei: ein Verbundprojekt unter Oldenburger Leitung.

Die Meere schützen und nachhaltig nutzen: Dieses Ziel verfolgt die zweite Forschungsmission der Deutschen Allianz Meeresforschung - sustainMare -, die heute offiziell startet. Mit dabei: ein Verbundprojekt unter Oldenburger Leitung.

Wenn Meere und Küsten unter dem Klimawandel oder einer wenig nachhaltigen Nutzung leiden, wirkt sich das auf die Natur, aber auch auf das menschliche Wohlbefinden aus – nicht zuletzt kommt etwa ein Teil unserer Nahrung aus dem Meer oder wir verbringen unsere Freizeit an der Küste. Die Interaktion zwischen Mensch und Meer möglichst nachhaltig zu gestalten, ist ein Ziel des jüngst gestarteten Verbundprojekts CREATE unter Leitung des Biodiversitätsexperten Prof. Dr. Helmut Hillebrand von der Universität Oldenburg.

Es ist eines von insgesamt sieben Projekten in der zweiten Forschungsmission der Deutschen Allianz Meeresforschung (DAM) mit dem Titel „Schutz und nachhaltige Nutzung mariner Räume“. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert das längerfristig angelegte Projekt CREATE mit zunächst etwa vier Millionen Euro über einen ersten Zeitraum von drei Jahren, das Fördervolumen der gesamten Mission für diesen Zeitraum beträgt 25 Millionen Euro.

„Mensch und Meer bilden ein sozio-ökologisches System“, sagt Hillebrand, Leiter der Arbeitsgruppe Planktologie am Institut für Chemie und Biologie des Meeres (ICBM) der Universität und Direktor des Helmholtz-Instituts für Funktionelle Marine Biodiversität an der Universität Oldenburg (HIFMB). „Die vielfältigen menschengemachten Eingriffe in küstennahe Meeresökosysteme führen zunehmend zu Nutzungskonflikten.“

Ob Tourismus oder Dünger-Einsatz in der Landwirtschaft, ob Sedimentverklappung in Küstengewässern, die Schifffahrt oder der Ausbau erneuerbarer Energien: „Angesichts der diversen Stressoren, die sich gegenseitig beeinflussen und oft den Zielen des Meeresschutzes zuwiderlaufen, gilt es integrierte Konzepte zu entwickeln“, betont Hillebrand.

Um konkrete Lösungen zu entwickeln, arbeiten im Projekt CREATE daher Expertinnen und Experten aus Natur- und Sozialwissenschaften, Ökonomie, Ingenieurswissenschaften und Gesellschaft zusammen. Sie werden in der Nord- und Ostsee drei sogenannte Reallabore etablieren und dort ihre Methoden zusammenbringen, um praktisch umsetzbare, innovative Lösungen zu entwickeln. Die Standorte sind die Naturschutzgebiete Borkum Riffgrund und Sylter Außenriff sowie die Eckernförder Bucht.

„Reallabore sind ein vergleichsweise neuer Ansatz in den Meeresumweltwissenschaften“, so die am HIFBM zuständige Meeresökologin Dr. Ute Jacob. „Ihr Kern besteht darin, mit allen Betroffenen Maßnahmen für nachhaltigere Nutzung und effektiven Schutz zu entwickeln und diese dann gemeinsam in den konkreten Regionen umzusetzen.“ In CREATE beginnt dieser Prozess mit einer systematischen Analyse aller einzubeziehenden Personenkreise und soll in wissenschaftlich fundierte Handlungsempfehlungen münden. Diese werden Politik, Wirtschaft und Gesellschaft als Grundlage künftiger Entscheidungen zur Verfügung stehen.

Neben Forschenden des ICBM und des HIFMB sind am Projekt Expertinnen und Experten 14 weiterer Partnerinstitutionen beteiligt. Dies sind die Universitäten Kiel, Rostock und Greifswald, die Humboldt-Universität zu Berlin, die Tierärztliche Hochschule Hannover, das Alfred-Wegener-Institut Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung, die Helmholtz-Zentren für Umweltforschung (Leipzig) und Ozeanforschung (Kiel), das Leibniz-Zentrum für Marine Tropenforschung Bremen, das Leibniz-Institut für Ostseeforschung in Warnemünde, das Max-Planck-Institut für Marine Mikrobiologie in Bremen, Senckenberg am Meer (Wilhelmshaven), das Johann Heinrich von Thünen-Institut in Bremerhaven sowie das Deutsche Institut für Entwicklungspolitik.

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