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Integriertes Klimaschutzkonzept

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Anna Krämer

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  • Photovoltaik-Anlagen auf den Dächern der Uni erzeugen mittlerweile so viel Strom, wie 160 Vierpersonenhaushalte verbrauchen. Foto: Universität Oldenburg

Sparpotenzial bei Strom und Gas

Die Universität will klimaneutral werden – aus diesem Ziel wurde im vergangenen Jahr ein Projekt. Der erste Meilenstein ist erreicht: Die Arbeitsgruppe „Klimaneutrale Universität“ hat im Frühjahr eine Treibhausgasbilanz vorgelegt.

Die Universität will klimaneutral werden – aus diesem Ziel wurde im vergangenen Jahr ein Projekt. Der erste Meilenstein ist erreicht: Die Arbeitsgruppe „Klimaneutrale Universität“ hat im Frühjahr eine Treibhausgasbilanz vorgelegt.

Wie viel Strom verbraucht die Universität? Was trägt die Mensa zur Gesamtemission der Universität bei? Diese und weitere Fragen beantwortet die erste Treibhausgasbilanz der Universität, die zusammen mit einem Ingenieurbüro angefertigt wurde. Gemeinsam mit der Projektgruppe „Klimaneutrale Universität“ hat Klimaschutzmanagerin Anna Krämer das Dokument im März im Senat und in einer hochschulöffentlichen Veranstaltung vorgestellt. Die Treibhausgasbilanz zeigt, dass die Universität bei der Strom- und Gasversorgung das größte Potenzial zum Einsparen von Emissionen hat. Das zweite große Handlungsfeld umfasst den Bereich der Mobilität, gefolgt von Beschaffung und Hochschulgastronomie. Analysiert wurden die Jahre 2019 und 2020 und damit auch das erste Jahr der Pandemie, was sich im starken Schwanken der Emissionen ausdrückt.

Da es bisher keine Standards für eine Treibhausgasbilanz von Hochschulen gibt, entschied sich das Projektteam für das sehr umfassende „Greenhouse Gas Protocol“ (GHG) – den weltweit am häufigsten verwendeten Standard zur Erstellung des CO2-Fußabdrucks. „Anders als andere Universitäten nehmen wir uns einen sehr weiten Bilanzierungsumfang vor, um auch Handlungsbereiche wie Beschaffung und Alltagsmobilität zu betrachten, die häufig ausgelassen werden. Diese Emissionen werden dann in CO2-Äquivalente umgerechnet“, erklärt Krämer. Außerdem wurde der Bundesstrommix berücksichtigt. „Die Bilanz bezieht sich somit auf die Zusammensetzung des in Deutschland erzeugten Stroms aus unterschiedlichen Energiequellen. Das ermöglicht uns eine bessere Vergleichbarkeit mit anderen Erhebungen“, sagt die Nachhaltigkeitsökonomin.

Emissionsdaten sollen alle zwei Jahre erhoben werden

Rund 21.500 Tonnen Kohlendioxid-Äquivalente hat die Universität 2019 insgesamt an Treibhausgasen emittiert, 2020 waren es aufgrund der Pandemie gut 14.500 Tonnen. Die Bilanz zeigt, dass der Großteil der Emissionen durch die Wärme- und Stromversorgung der Universität freigesetzt wird: 2019 lag ihr Anteil bei 68 Prozent, 2020 bei 85 Prozent der Gesamtemissionen. Dienstreisen und die Fahrten der Beschäftigten zur Arbeit verursachten 2019 knapp 29 Prozent der Treibhausgasemissionen, 2020 betrug ihr Anteil nur rund zwölf Prozent. Die Emissionen im Bereich der Beschaffung und Hochschulgastronomie fielen vergleichsweise gering aus und lagen jeweils im niedrigen einstelligen Bereich.

Großes Potenzial für Reduktionen liegt im Bereich der Gebäudeenergie. Ein Beispiel für eine Einsparmaßnahme ist etwa das 2020 in Betrieb genommene Blockheizkraftwerk auf dem Campus Wechloy, das mit Erdgas betrieben wird. Dieses dient laut Krämer als Übergangstechnologie auf dem Weg zur Klimaneutralität. Beim Strom konnte die Universität im Untersuchungszeitraum dadurch die Emissionen um etwa 3.000 Tonnen auf insgesamt 4.800 Tonnen CO2 senken. Im Vergleich zu 2019 erzeugte die Universität im Bereich Gas zwar ungefähr 800 Tonnen mehr CO2, unter dem Strich sind die Emissionen damit aber zurückgegangen.

„Unsere Ergebnisse beruhen teilweise auf groben Hochrechnungen – das gilt beispielweise für die Alltagsmobilität. Eine derartige Bilanz kann daher nur eine Annäherung sein. Für künftige Klimaschutzmaßnahmen ist sie trotzdem essenziell“, betont Krämer. Die Emissionsdaten sollen von nun an regelmäßig alle zwei Jahre erhoben werden. Im Mai wurde zudem eine Mobilitätsbefragung unter Beschäftigten und Studierenden durchgeführt, um die Datenlücke zu schließen.

Workshops für alle Interessierten

Die Projektgruppe hat sich zum Ziel gesetzt, bis Ende 2022 ein Integriertes Klimaschutzkonzept zu erstellen. Es soll konkrete und realistische, aber ambitionierte Ziele und Maßnahmen benennen, die die Universität in die Klimaneutralität führen. Welche Maßnahmen das sein können, war auch Thema in insgesamt sieben Workshops im Juni. Daran teilnehmen konnten alle interessierten Uni-Angehörigen. Die konkreten Ergebnisse werden im Klimaschutzkonzept veröffentlicht.

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