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Integriertes Klimaschutzkonzept

Klimaschutz und Nachhaltigkeit an der Uni Oldenburg

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Anna Krämer

COAST - Zentrum für Umwelt- und Nachhaltigkeitsforschung

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  • Die Gruppe im Grünen vor einem Uni-Gebäude, zwei Personen halten das Klimaschutzkonzept in den Händen.

    Klimaschutzmanagerin Anna Krämer (2.v.r.) und Vizepräsident Jörg Stahlmann (3.v.l.) präsentieren das Klimaschutzkonzept mit Mitgliedern des Arbeitskreises „Klimaneutrale Uni“. Von links: Meik Möllers, Dezernent für Gebäudemanagement, Susanne Groß, Biologisch-Technische Assistentin im Department für Neurowissenschaften, Hannes Kath, Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Department für Informatik, und Carolin Monsees vom Nachhaltigkeitsreferat des Allgemeinen Studierendenausschusses. Foto: Universität Oldenburg/Markus Hibbeler MARKUS HIBBELER

Klimaschutz geht nur gemeinsam

Die Universität hat sich ein ambitioniertes Ziel gesetzt: bis 2030 klimaneutral zu sein. Die Grundlage dafür bildet ein integriertes Klimaschutzkonzept, das ein Arbeitskreis jetzt vorgestellt hat.

Die Universität hat sich ein ambitioniertes Ziel gesetzt: bis 2030 klimaneutral zu sein. Die Grundlage dafür bildet ein integriertes Klimaschutzkonzept, das ein Arbeitskreis jetzt vorgestellt hat.

Es ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur Klimaneutralität: Die Universität Oldenburg hat erstmals ein integriertes Klimaschutzkonzept vorgelegt, nachdem der Senat und das Präsidium entsprechende Beschlüsse gefasst haben. Das 130-seitige Papier legt die Grundlage für das erklärte Ziel der Hochschule, bis 2030 klimaneutral zu werden. Unter Mitwirkung zahlreicher Universitätsangehöriger hat ein Arbeitskreis um die Klimaschutzmanagerin Anna Krämer in den letzten eineinhalb Jahren eine umfassende Treibhausgasbilanz erstellt, Prognosen zur zukünftigen Entwicklung der Emissionen entwickelt, einen Katalog mit konkreten Klimaschutzmaßnahmen sowie eine Controlling-Strategie ausgearbeitet, um die verursachten Emissionen regelmäßig zu überwachen. Das zugrundeliegende Projekt wurde vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz gefördert.

„Der Schutz des Klimas ist eine dauerhafte gesamtgesellschaftliche Aufgabe, in die wir uns als Universität aktiv einbringen, zumal Umwelt und Nachhaltigkeit zu den zentralen Leitthemen unserer Universität zählen“, betont Jörg Stahlmann, Vizepräsident für Verwaltung und Finanzen. Das schließe Forschung, Studium und Lehre, die Verwaltung und die Universitätsleitung gleichermaßen ein. „Was wir uns vorgenommen haben, stellt eine große Herausforderung dar. Mit dem Klimaschutzkonzept haben wir nun eine gute Grundlage geschaffen, um auf diesem Weg Jahr für Jahr gemeinsam ein Stück voranzukommen“, sagt Stahlmann.

Mit ihrem ambitionierten Ziel, bis 2030 netto keine Treibhausgase mehr zu verursachen, geht die Universität einen Schritt weiter als die bisherigen gesetzlichen Vorgaben. Das Land Niedersachsen strebt Klimaneutralität aktuell bis 2045 an, die Stadt Oldenburg bis 2035.

Emissionen von 21.000 Tonnen auf 300 Tonnen senken

Um die mögliche Entwicklung der Treibhausgasemissionen unter verschiedenen politischen Rahmenbedingungen zu prognostizieren, hat ein von der Universität beauftragtes Ingenieurbüro mehrere Szenarien entwickelt. Demnach lassen sich die Treibhausgasemissionen der Hochschule von rund 21.000 Tonnen (Stand 2019) bis 2030 auf etwa 300 Tonnen senken, falls die verbrauchte Energie bis dahin vollständig aus erneuerbaren Quellen stammt. Die verbleibenden Emissionen müssten durch andere Maßnahmen kompensiert werden, um eine vollständige Klimaneutralität zu erreichen.

Insgesamt führt das Klimaschutzkonzept 55 Maßnahmen und 91 Untermaßnahmen auf, die dazu beitragen können, weniger Energie zu verbrauchen und Treibhausgase einzusparen. Sie stammen unter anderem aus den Bereichen Energie und Bau, Alltags- und internationale Mobilität, Ressourcen sowie Forschung, Studium und Lehre. Darunter sind etwa Machbarkeitsstudien zum Ausbau erneuerbarer Energien, der Ausbau der Fahrradinfrastruktur und die Förderung des Öffentlichen Nahverkehrs sowie ein Verbot von Kurzstreckenflügen für Dienstreisen.

„Das größte Einsparpotenzial besteht derzeit im Bereich der Gebäudeenergie“, berichtet Klimaschutzmanagerin Krämer. Hier setze das Gebäudemanagement mit dem vorhandenen Budget sowie im Rahmen von Intractingmaßnahmen bereits laufend verschiedene Maßnahmen um, tausche etwa alte Fensterscheiben aus, ersetze Leuchtstoffröhren durch LED-Lampen und installiere neue Photovoltaik-Anlagen. Weitere klimafreundliche Maßnahmen, die aktuell bereits umgesetzt werden, sind die Umrüstung des Fuhrparks der Universität auf elektrische Fahrzeuge, der Ausbau von Fahrrad-Stellplätzen und die ökologische Umgestaltung von universitätseigenen Grünflächen. Neben Sanierungsmaßnahmen und dem Einsatz energieeffizienter Technologien sei es allerdings entscheidend, dass die Universität sich in Zukunft zu hundert Prozent aus erneuerbaren Energien versorgen könne, so Krämer. In einem bereits beantragten Folgeprojekt soll daher in einer Machbarkeitsstudie geprüft werden, ob es möglich ist, die Wärmeversorgung an den verschiedenen Standorten durch Wärmepumpen zu gewährleisten. Zudem will sich die Universität auf Landesebene für bessere Kriterien für Ökostrom engagieren.

Technische Maßnahmen reichen nicht

Im Klimaschutzkonzept ist überdies festgehalten, dass Klimaneutralität nicht allein durch technische Projekte im Energiebereich erreicht werden kann. Auf dem wichtigen Handlungsfeld der Alltagsmobilität komme es beispielsweise auf das Zusammenspiel von Hochschulangehörigen, Stadt, Region und dem Öffentlichen Nahverkehr an. Essenzielles Ziel der Universität ist es, die Klimaschutzstrategie zu verstetigen und institutionell zu verankern. Das Klimaschutzmanagement wird daher als zentrale Anlaufstelle und zur Koordination aller Klimaschutzaktivitäten dauerhaft im Präsidium der Universität angesiedelt. Der bereits etablierte Arbeitskreis wird den Prozess weiter begleiten.

Krämer hat während des Projekts großes Interesse und viel Unterstützung aus allen Bereichen der Universität erfahren. „Mit diesem Rückenwind wollen wir nun loslegen und die Weichen spürbar umstellen“, sagt sie – und zählt weiterhin auf die aktive Beteiligung möglichst vieler Uni-Angehöriger: „Der Weg zur Klimaneutralität bleibt eine Gemeinschaftsaufgabe.“ 

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