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  • Silbermedaille bei den Olympischen Spielen 2012 in London: Kristina Sprehe mit ihrem Hannoveraner-Hengst Desperados.

„Vom Training zur Vorlesung oder umgekehrt“

Sie studiert an der Universität Oldenburg BWL – und holte am 7. August bei den Olympischen Spielen in London die Silbermedaille: Wir sprachen mit Kristina Sprehe über ihren Medaillenerfolg und über die Herausforderung, Spitzensport und Studium zusammenzubringen.
Sie studiert an der Universität Oldenburg BWL – und holte am 7. August bei den Olympischen Spielen in London die Silbermedaille: Wir sprachen mit Kristina Sprehe über ihren Medaillenerfolg und über die Herausforderung, Spitzensport und Studium zusammenzubringen. FRAGE: Frau Sprehe, Sie haben mit dem Deutschen Team im Dressur-Wettbewerb Grand Prix Special die Silbermedaille geholt. Die Olympischen Spiele sind seit acht Wochen vorbei. Hat die Medaille ihr Leben verändert? SPREHE: Mein Leben hat sich nicht wirklich verändert. Es ist nur etwas unruhiger geworden. Jede Menge Einladungen und viel Pressearbeit warten nun auf mich.

FRAGE: Für Außenstehende: Was ist die Faszination am Dressurreiten – außer, dass es unfassbar ästhetisch aussieht?

SPREHE: Die tägliche Arbeit mit den Pferden ist etwas ganz Besonderes. Ich finde es faszinierend, durch feinste Hilfengebung und Impulse beim Pferd Lektionen abzurufen. Je unsichtbarer die Hilfengebung für den Außenstehenden ist, desto besser.

FRAGE: Olympische Spiele sind für Sportler immer eine besondere Nervenanspannung. War das bei Ihnen auch so?

SPREHE:Auf jeden Fall. Die nervliche Belastung war schon deutlich höher als sonst.

FRAGE: Sie haben die Medaille auf Desperados, ihrem Hannoveraner-Hengst, geholt. Hat er gemerkt, dass es ein besonderes Turnier ist?

SPREHE: Desperados hat sicherlich nicht gemerkt, dass es sich um Olympische Spiele handelt. Aber Deperados ist ein hochsensibles Tier und spürte, dass das Turnier in einem riesigen Stadion mit mehreren tausend Zuschauern stattfand. Ich habe auch festgestellt, dass das Pferd aufmerksamer war als sonst. Und das war auch gut so.

FRAGE: Konnten Sie abseits ihres Turniers ein bisschen „Olympischen Spirit“ miterleben?

SPREHE: Na klar! Die Dressurmannschaft hat im Olympischen Dorf gewohnt. Wir hatten Kontakt zu Sportlern aus der ganzen Welt. Es war wirklich eine ganz besondere Erfahrung, da wir ja sonst nur unter uns Reitern sind. Wir hatten in London die Möglichkeit Sportveranstaltungen wie Hockey, Leitathletik oder Turnen anzuschauen. Wir waren also mitten drin im Geschehen.

FRAGE: Was war aufregender, die Medaillenverleihung oder das Interview mit Kristin Otto im ZDF?

SPREHE: Ich habe so viele Interviews geben müssen, dass ich zum Schluss gar nicht mehr wusste, wer überhaupt vor mir stand. Die Medaillenvergabe in diesem großen Stadion war atemberaubend. In diesem Moment wird einem bewusst, wofür man 15 Jahre fast täglich gearbeitet hat.

FRAGE: Sie studieren seit drei Jahren an der Universität Betriebswirtschaftslehre. Dressurreiten gilt als äußert Zeit- und Trainingsintensiver Sport. Wie können Sie beides vereinbaren?

SPREHE: Meistens bin ich morgens zum Training gefahren. Nachmittags hatte ich Vorlesungen. Oder umgekehrt. Die Fahrt zwischen Hagen am Teutoburger Wald – wo ich trainiere – und Oldenburg war oft ziemlich anstrengend. Aber es hat irgendwie immer geklappt. Momentan arbeite ich an meiner Bachelor-Arbeit. Und die kann ich ja – zum Glück – größten Teils von zu Hause aus schreiben.

FRAGE: Wie soll es nach Ihrer Bachelor-Arbeit weitergehen?

SPREHE: Grundsätzlich würde ich gerne versuchen einen Job aufzunehmen. Ich bin mir aber bewusst, dass professionelles Reiten – wie ich es das letzte Jahr betrieben habe – mit einem Beruf sehr schwierig zu vereinbaren ist. Ich denke, dass ich nach dem Bachelor noch den Master in Angriff nehme – das allerdings eher per Fernstudium.

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(Stand: 16.03.2023)  |