Dem persönlichen Glück auf die Sprünge helfen: Dieses Ziel für junge Menschen, die während ihres Studiums ins Zweifeln geraten, hat sich ein Bündnis aus sechs Institutionen gesetzt - darunter auch die Universität.
Die Handwerkskammer Oldenburg, die Landwirtschaftskammer Niedersachsen, die Oldenburgische Industrie- und Handelskammer, die Agentur für Arbeit Oldenburg-Wilhelmshaven, das Jobcenter Oldenburg und die Universität Oldenburg werden künftig gemeinsam gezielt auf (mögliche) Studienaussteigerinnen und Studienaussteiger zugehen. „Dieser Personenkreis bildet ein wertvolles Fachkräftepotenzial. Die Zielgruppe umfasst neben Studienaussteigern auch deren persönliches Umfeld wie Eltern, Verwandte und Freunde“, heißt es in der Kooperationsvereinbarung, die die beteiligten Institutionen heute vorstellten.
Bundesweit beginnen jährlich 500.000 junge Menschen ein Studium – Tendenz steigend. Für den Wunsch-Studienplatz nehmen sie auch lange Wartezeiten in Kauf. Bis zum Ende halten aber nur gut zwei Drittel durch: Knapp 30 Prozent der Bachelor-Studierenden verlassen deutsche Hochschulen ohne Abschluss. Darunter sind sowohl Studienfachwechsler und Studienortwechsler wie auch Studierende, die vorzeitig ihren akademischen Bildungsweg beenden.
Gründe für einen Studienausstieg ohne Abschluss sind unter anderem Leistungsprobleme, finanzielle Engpässe, mangelnde Motivation und fehlender Praxisbezug – so eine Untersuchung des Deutschen Zentrums für Hochschul- und Wissenschaftsforschung (DZHW).
Die Kooperationspartner werden die Studienaussteiger bei einem Neustart unterstützen, an dessen Anfang eine duale Berufsausbildung in einem Wirtschaftsbereich steht, der eine Vielfalt an Möglichkeiten und Karrierewegen bietet. Das Ziel: eine Win-Win-Situation, die jungen Erwachsenen neue Zukunftsperspektiven eröffnet und der Oldenburger Wirtschaft dabei hilft, Potenziale zur Fach- und Führungskräftesicherung besser zu nutzen.
Die Zielgruppe wollen die Partner durch direkte und indirekte Ansprache erreichen. Gleichzeitig wollen sie Unternehmen gezielt und verstärkt dahingehend beraten, Studienaussteiger als Potenzial für den Ausbildungs- und Arbeitsmarkt wahrzunehmen und die sich daraus ergebenden Chancen zur Fachkräftesicherung zu nutzen. Die Kooperationspartner streben eine Verbesserung der Übergänge, der Verzahnung und der Durchlässigkeit von Hochschule und beruflicher
Bildung an, etwa durch wechselseitiges Anrechnen von Leistungen und Kompetenzen aus Beruf oder Studium.