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Die Arbeit der Anderen

Mit Erasmus+ bietet die Universität auch Verwaltungsmitarbeitern die Chance, eine europäische Partneruniversität zu besuchen. Eine gewinnbringende Erfahrung, sagen Teilnehmerinnen.

Die Effizienz des papierlosen Büros, der Geschmack des steirischen Bauernsalats – es sind ganz verschiedene Eindrücke, die Bianca Bockmeyer von ihrem einwöchigen Aufenthalt an der Karl-Franzens-Universität Graz in Erinnerung geblieben sind. „Das waren sehr intensive Tage und ich habe viel Positives mitgenommen – beruflich und privat“, bilanziert die Finanzmanagerin, die sich im Referat Forschung und Transfer um die Abwicklung europäischer Drittmittelprojekte kümmert. Im Mai vergangenen Jahres flog sie von Bremen über Frankfurt nach Graz, um an der sogenannten Staff Week teilzunehmen. Gemeinsam mit 20 Kolleginnen anderer europäischer Hochschulen schaute sie hinter die Kulissen der größten Universität der Steiermark. In Vorträgen und Campusführungen stellte sich die Einrichtung, die 32.500 Studierende und 4.300 Mitarbeiter beheimatet, vor.

Bockmeyer bekam die Chance, an zwei Vormittagen in die Abteilung Forschungsmanagement und Service hineinzuschnuppern – dem österreichischen Äquivalent ihres Arbeitsplatzes. „Die Kollegen arbeiten gänzlich papierlos. Es hat mich total überrascht, wie effektiv das abläuft“, sagt Bockmeyer. Statt – wie im Oldenburger Referat üblich – unterschriftsreife Papiere auszudrucken und per Hauspost hin und her zu schicken, gibt es in Graz ein zentrales Datenmanagementsystem, auf das die beteiligten Personen jederzeit zugreifen können. „Da kann der Präsident auf der Autofahrt zu einem Termin noch schnell ein paar Abrechnungen freigeben“, berichtet die Finanzmanagerin. Die Schnelligkeit und Effizienz begeisterte sie so sehr, dass sie nach ihrer Rückkehr in ihrem Referat von dieser Datenbank berichtete. Auch persönlich habe sich die Reise nach Graz ausgezahlt. „Ich bin schon ein wenig stolz, das alles selbst organisiert zu haben. Eine tolle Erfahrung, die mir mehr Selbstbewusstsein gibt“, bilanziert sie.

Dem kann Heike Thiede nur zustimmen. Sie hat über Erasmus+ vier Tage an der Universität Klaipėda in Litauen verbracht. „Ich kümmere mich um die Reisekostenabrechnungen von Universitätsmitarbeitern – da ist es auf jeden Fall hilfreich, ab und an auch mal selbst zu reisen“, sagt Thiede schmunzelnd. Mit Ostfriesentee und jeder Menge Kluntjes als Gastgeschenk im Gepäck machte sie sich auf den Weg ins Baltikum. Von Vilnius aus ging es in einem komfortablen Bus quer durch ein wunderschönes Land. „Im Gegenzug dazu erinnerten mich manche Linienbusse in den Städten an Busse zu DDR-Zeiten.“ erzählt sie. Die Menschen seien sehr offen und freundlich gewesen, stolz auf ihr Land.

Die Verständigung lief mal auf Englisch, mal auf Russisch – je nach Alter der Gesprächspartner. „Das ISO, also das International Student Office, hatte mich hervorragend ausgestattet mit englischsprachigem Infomaterial über unserer Universität“, sagt die Büroangestellte. So sei es ihr leicht gefallen, ihr berufliches Umfeld in einer offiziellen Präsentation vorzustellen. Beim Besuch in der Reisekostenstelle stellte sie fest, dass sich die Bürokratie diesseits und jenseits der Ostsee stark ähnelt. „Auch die Kollegen müssen häufig fehlenden Unterschriften hinterhergehen.“ erzählt sie. Über Erasmus+ ein wenig Auslandserfahrung zu sammeln, könne sie nur weiterempfehlen. „Das ISO unterstützt ganz hervorragend bei der Vorbereitung. Es war einfach eine tolle Erfahrung, die mir noch mal vor Augen geführt hat, was für eine tolle Sache das Reisen ist. Und wie glücklich ich sein kann, mich tagtäglich damit zu beschäftigen“, sagt sie.

Solche Aussagen hört Prof. Dr. Esther Ruigendijk, Vizepräsidentin für Wissenschaftlichen Nachwuchs und Internationales, gern: „Ich freue mich, dass immer mehr Beschäftigte unserer Universität Erasmus+ nutzen“. Es sei immer bereichernd, mit anderen Kulturen in Berührung zu kommen – insbesondere für die Arbeit an einer Universität, die sich Internationalisierung auf die Fahnen geschrieben habe. „Es kann einen nur weiterbringen, so einen Aufenthalt zu planen und dabei zu merken, dass es woanders eben anders läuft, aber vieles eben auch sehr ähnlich ist. Ich kann es wirklich nur jedem empfehlen, eine unserer Partneruniversitäten zu besuchen.“

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Was ist Erasmus+?

EErasmus+ ist ein EU-Programm zur Förderung von allgemeiner und beruflicher Bildung in Europa. Es ermöglicht Millionen Europäern, im Ausland zu studieren, sich weiterzubilden, Berufserfahrung zu sammeln oder Freiwilligenarbeit zu leisten. Im Rahmen von Erasmus+ bietet die Universität unter anderem das Programm „Personalmobilität zur Fort- und Weiterbildung (STT)“ für Verwaltungsmitarbeiter an. Der Auslandsaufenthalt sollte mindestens drei Tage dauern, kann jedoch bis zu zwei Monate betragen. Gefördert werden bis zu zehn Arbeitstage.

Wer kann sich bewerben?

-  Mitarbeiter im Verwaltungsdienst der Universität (MTV), deren Arbeitsbereich einen internationalen Bezug aufweist

- wissenschaftliche Mitarbeiter, deren Arbeit einen internationalen Bezug hat und  Verwaltungstätigkeiten umfasst

Welche Hochschulen können ausgewählt werden?

Grundsätzlich förderfähige Reiseziele sind alle Hochschulen, mit denen die Universität eine Erasmus-Kooperation pflegt.

Welche Kosten werden übernommen?

Der Erasmus+ Mobilitätszuschuss beinhaltet die Fahrt- und Aufenthaltskosten in Form von festgesetzten Pauschalen. Diese orientieren sich an der Reiseentfernung beziehungsweise den unterschiedlichen Lebenshaltungskosten im Zielland.

Als förderbare Weiterbildungsformate ist Job Shadowing bei Kollegen in verwandten Arbeitsbereichen oder die Teilnahme an Workshops und Seminaren möglich

Wo können sich Interessierte melden?

Das International Student Office des Dezernats 3 berät und unterstützt Interessierte, die über Erasmus+ Auslandserfahrung sammeln wollen. Ansprechpartnerin ist Christa Weers.

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