• Hörsaalsituation, eine Frau hält einen Vortrag vor einer größeren Gruppe von Menschen.

    Für Promovierende ist es wichtig, Teil der wissenschaftlichen Gemeinschaft zu werden. Zu einer guten Betreuung gehört die Ermutigung, aktiv an Konferenzen teilzunehmen. Foto: Adobe Stock/kasto

Gut begleitet zur Promotion

Promovierende gut zu betreuen ist eine anspruchsvolle Aufgabe. Ein neuer Preis soll das Engagement der Betreuenden würdigen. Vizepräsidentin Annett Thiele erläutert die Hintergründe.

 

Promovierende gut zu betreuen ist eine anspruchsvolle Aufgabe. Ein neuer Preis, ausgeschrieben von der Universitätsgesellschaft Oldenburg (UGO), soll das Engagement der Betreuenden würdigen. Annett Thiele, Vizepräsidentin für Wissenschaftlichen Nachwuchs und Gleichstellung und Schirmherrin des Preises, erläutert die Hintergründe.

Frau Prof. Thiele, was verbirgt sich hinter dem neuen Preis für hervorragende Promotionsbetreuung?

Der in diesem Jahr erstmals ausgelobte Preis soll herausragende Betreuungsleistungen und überdurchschnittliches Engagement in der Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses würdigen. Dahinter steht der Wunsch, Leitlinien guter Betreuung sichtbarer zu machen. Wir wollen außerdem einen Diskurs über geeignete Kriterien anregen, anhand derer sich eine hervorragende Promotionsbetreuung messen lässt. Wir sind sehr dankbar, dass die UGO dies unterstützt und sich zur Vergabe eines solchen Preises entschlossen hat.

Was macht den Preis aus Ihrer Sicht so wichtig?

Die Promotion und hierbei insbesondere die Spätphase der Promotion ist oftmals eine sehr kritische Übergangsphase. Die Entscheidung darüber, wie es nach der Promotion beruflich weitergehen soll, wird den Promovierenden oftmals dadurch erschwert, dass sie nur die Bedingungen an der Universität kennen, aber nicht den außerakademischen Arbeitsmarkt und seinen Berufsalltag. Hier setzt der neue Preis an: Zu den Auswahlkriterien zählt etwa, wie sehr die Betreuerinnen und Betreuer ihre Promovierenden dazu ermutigen, sich zu vernetzen oder internationale Fachtagungen zu besuchen. Aber auch Anstöße, überfachliche Kompetenzen weiterzuentwickeln und gegebenenfalls berufliche Möglichkeiten außerhalb der Universität frühzeitig in den Blick zu nehmen, werden positiv angerechnet.

Wie läuft die Nominierung ab?

Vorschlagsberechtigt sind Promovierende, die sich bereits in der Endphase ihrer Promotion befinden. Genauer gesagt sollten sie mindestens im zweiten Jahr der Promotion sein, da sie zu diesem Zeitpunkt ihre Betreuerin oder ihren Betreuer schon gut kennengelernt haben. Ihre Erfahrungen sollten die Promovierenden in einem ein- bis zweiseitigen persönlichen Statement erläutern, möglichst anhand konkreter, detaillierter Beispiele.

Worum geht es dabei?

Als Kriterien für das Auswahlverfahren sind mehrere Themenfelder relevant, etwa die individuelle Betreuung und Kommunikation, der Bereich Forschungspraxis oder eben die Einbindung in die wissenschaftliche Gemeinschaft. Es geht also nicht nur um die Anleitung zum wissenschaftlichen Arbeiten, sondern beispielsweise auch um Zugang zu Infrastruktur, regelmäßige Treffen, Ermutigung dazu, die eigene Forschung zu publizieren oder eine gute Atmosphäre in der Arbeitsgruppe. Die Stellungnahmen werden anonymisiert an eine vierköpfige Jury weitergeleitet. Die Nominierten erfahren nicht, wer sie für den Preis vorgeschlagen hat. Auch die Jury weiß nicht, wer sich hinter den Vorschlägen verbirgt.

Wie oft wird der Preis verliehen und in welchem Rahmen?

Die UGO plant, den mit 2.000 Euro dotierten Preis künftig einmal im Jahr zu verleihen. In diesem Jahr geschieht das voraussichtlich Ende November im Rahmen des neuen UGO-Formats „Sound of Science“.

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