Zum fünften Mal hat die EWE Stiftung in Kooperation mit der Universität Oldenburg den Helene-Lange-Preis für herausragende Nachwuchswissenschaftlerinnen in MINT-Disziplinen verliehen. Die Preisträgerin weist herausragende Erfolge in der Werkstoffmechanik vor.
Beatrix Kuhl, Vorstandsmitglied der EWE Stiftung, überreichte die mit 10.000 Euro dotierte Auszeichnung im EWE Forum Alte Fleiwa an Dr.-Ing. Katrin Schulz vom Karlsruhe Institut für Technologie (KIT). „Die promovierte Bauingenieurin beeindruckte die Jury durch ihre herausragenden Erfolge in Forschung und Lehre, die sie in ihrer jungen Laufbahn im Bereich der Werkstoffmechanik im Themengebiet Material- und Struktursimulation erzielen konnte. Die Leitung einer eigenen Forschungsgruppe ist außerdem eine ganz besondere wissenschaftliche und persönliche Leistung“, so Kuhl.
Schulz, Jahrgang 1982, beschäftigt sich mit dem Materialverhalten von Metallen unter dauerhafter Verformung. In ihrer universitären Karriere wurde sie mit zahlreichen Stipendien gefördert und mit Preisen ausgezeichnet. Im Jahr 2010 hat sie zudem ein Technologieunternehmen mitbegründet und ist in vielfältigen Netzwerken engagiert.
„Katrin Schulz hat nicht nur beeindruckende berufliche Erfolge vorzuweisen, es gelingt ihr zudem, Familie und Beruf zu verbinden", betonte Prof. Dr. Katharina Al-Shamery, kommissarische Präsidentin der Universität Oldenburg. „Wir alle sind gefordert, die Rahmenbedingungen für Frauen in der Wissenschaft so zu gestalten, dass dies leichter als bisher möglich ist.“
Der Preis wurde individuell von der international aktiven Künstlerin Bärbel Hische aus Cloppenburg gestaltet. Den diesjährigen Festvortrag hielt die Soziologin und Familienforscherin Prof. Dr. Dr. h.c. Rosemarie Nave-Herz, die über die weit verbreitete Kinderlosigkeit von Akademikerinnen in Deutschland referierte.
Bis zum Einsendeschluss Ende März waren 66 Bewerbungen aus der ganzen Bundesrepublik für den Preis bei den Initiatoren, der EWE Stiftung und der Universität Oldenburg, eingegangen. Daraus traf die Jury ihre Auswahl nach einem Kriterienkatalog, der neben herausragenden Leistungen in Lehre und Forschung unter anderem den Willen voraussetzt, eine wissenschaftliche Karriere einzuschlagen und diesen Weg konsequent zu Ende zu gehen. Es gebe nach wie vor zu wenig junge Frauen, die sich für ein naturwissenschaftliches, mathematisches oder technisches Studium entschieden, betonte Beatrix Kuhl. Dadurch würde viel Potential verschenkt, was sich der Wissenschafts- und Wirtschaftsstandort Deutschland künftig nicht mehr leisten könne und wolle.
Mit dem Helene-Lange-Preis möchten EWE Stiftung und Universität auf dieses Defizit hinweisen, Nachwuchswissenschaftlerinnen für ihre hervorragenden Leistungen auszeichnen und somit auch Rollenvorbilder für junge Frauen aufzeigen, die vor der Studienfachwahl stehen.