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Projektseite „Äsop op Platt“

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Heike Schoormann

Institut für Germanistik

Grietje Kammler

Plattdüütskbüro der Ostfriesischen Landschaft

  • Heike Schoormann (r.) von der Universität und Grietje Kammler von der Ostfriesischen Landschaft freuen sich auf zahlreiche Teilnehmende im Projekt „Äsop op Platt". Foto: Ostfriesische Landschaft

Op Platt un ap Seeltersk

Saterfriesisch und Plattdeutsch – zwei Sprachen, die in Niedersachsen für manche immer noch zum Alltag gehören. Ein Projekt am Institut für Germanistik sammelt nun Ortsdialekte in einem digitalen Sprachatlas.

Saterfriesisch und Plattdeutsch – zwei Sprachen, die in Niedersachsen für manche immer noch zum Alltag gehören. Ein Projekt am Institut für Germanistik sammelt nun Ortsdialekte in einem digitalen Sprachatlas.

Niedersachsen ist ein sprachlich diverses Bundesland, in dem auch heute noch viele verschiedene Sprachen gepflegt werden – wie das Saterfriesische und Plattdeutsche. Das digitale Projekt „Äsop op Platt“ möchte künftig möglichst viele Ortsdialekte dieser Minderheiten- und Regionalsprache dokumentieren. Das Kooperationsprojekt der Universität Oldenburg und der Ostfriesischen Landschaft lädt alle Sprecherinnen und Sprecher des Plattdeutschen und Saterfriesischen zum Mitmachen ein.

„Äsop op Platt“ ist in ein internationales Projekt zur Dokumentation von europäischen Dialekten sowie Regional- und Minderheitensprachen eingebunden. Die Universität Paris-Saclay und das interdisziplinäre Institut für digitale Wissenschaften an der Hochschule Koblenz haben zu diesem Zweck eine digitale Landkarte mit Audiodateien von Menschen aus ganz Europa erstellt. In ihrem jeweils eigenen Dialekt lesen die Sprecherinnen und Sprecher die Fabel „Nordwind und Sonne“ von Äsop vor. Ziel der Studie in Niedersachsen ist es, diesen „klingenden Atlas“ der Minderheitensprachen in Europa um die sprachlichen Varietäten Niedersachsens zu erweitern.

„Wir denken, dass ‚Äsop op Platt‘ eine schöne Gelegenheit für die Sprecherinnen und Sprecher darstellt, aktiv und unkompliziert an einem Projekt zur Dokumentation ihres Ortsdialekts teilzunehmen“, sagt Heike Schoormann, Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Oldenburger Institut für Germanistik. Plattdeutschsprechende aus Ostfriesland und Schleswig-Holstein – letztere mit Unterstützung der Universität Kiel – haben ihren jeweiligen Dialekt bereits dafür aufgezeichnet. Als Grundlage dient immer die Äsop-Fabel, die die Teilnehmenden in die jeweiligen Dialekte übertragen. „Die Fabel wurde bereits für eine Vielzahl von wissenschaftlichen Studien und Sprachbeschreibungen verwendet. Es wäre wunderbar, wenn wir zahlreiche Beiträge von Sprecherinnen und Sprechern aus Niedersachen bekämen, die diesen Sprachschatz um ihren Dialekt erweitern,“ so Schoormann weiter.

Alle Sprecherinnen und Sprecher der niedersächsischen Regional- und Minderheitensprachen können ohne vorherige Absprache mitmachen. Auf der Projekthomepage sind alle relevanten Informationen zusammengefasst. Interessierte finden hier die hochdeutsche Vorlage von Äsops Fabel „Nordwind und Sonne“, einige Hinweise zur Tonaufnahme sowie die Möglichkeit, die eigene Audiodatei samt jeweiliger Übersetzung hochzuladen.

Für das Projektteam ist jede Aufnahme willkommen, denn erst die Vielzahl an unterschiedlichen Dialekten macht den klingenden Sprachatlas aus. Die Dateien sind darüber hinaus für sprachwissenschaftliche Auswertungen wertvoll und hilfreich. „Mit dem Projekt möchten wir nicht nur einen Beitrag zur Dialektdokumentation der plattdeutschen und der saterfriesischen Sprache leisten, sondern auch die Vielfalt der Sprachen und damit den kulturellen Reichtum Niedersachsens hörbar machen“, resümiert Grietje Kammler, Leiterin des Plattdüütskbüros der Ostfriesischen Landschaft. 

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