Kubanische, amerikanische und deutsche Studierende arbeiteten gemeinsam an einer internationalen Liebeslieder-Revue. Die Gesangsstudentin Anna-Rabea Schulz über die Vorbereitungen, Liebeslieder und kubanisches Temperament. FRAGE: Ein großer Teil der Vorbereitungen für die Revue, die am Donnerstag, 30. Mai, 20.00 Uhr in der Aula der Universität Premiere feiert, lief über Skype und Soziale Netzwerke. Wie kann man sich das vorstellen SCHULZ: Mit den Kubanern konnten wir leider nicht skypen, da die meisten dort kein Internet haben. Deshalb haben wir als deutsche Gruppe lediglich mit der amerikanischen Gruppe geskypt, um uns persönlich vorzustellen, Lieder aus dem Repertoire zu präsentieren oder auch spontan gemeinsam zu singen. Das war ziemlich spannend und interessant. Einige von uns haben zusätzlich privat mit SängerInnen der amerikanischen Gruppe geskypt, um sich näher kennen zu lernen.
FRAGE: Wie lief die Organisation und Vorbereitung der Veranstaltung ab?
SCHULZ:Die Organisation lief so ab, dass jede Gruppe ein eigenes Repertoire vorbereitet hat. Dafür wurden Stücke gemeinsam ausgewählt und arrangiert. Zudem hat jede Gruppe ein typisches Lied ihres Landes ausgewählt, das dann alle parallel in den drei Ländern vorbereitet haben. Diese Lieder werden bei der Revue zusammen mit allen Gruppen auf die Bühne gebracht. Wir als deutsche Gruppe, haben offiziell jede Woche vier Stunden geprobt - sowohl in der ganzen Gruppe als auch in Kleingruppen. Auch haben wir Fotos und Interviews zum Thema gesammelt. Insbesondere die Studierenden der Materiellen Kultur tragen viel zum Projekt bei. FRAGE:Das Projekt hat unter anderem das Ziel, die interkulturelle Verständigung zu fördern. Was ist das Besondere, wenn so viele Nationen an einem Projekt arbeiten? Und inwiefern machen sich kulturelle Unterschiede und Besonderheiten bei der Zusammenarbeit bemerkbar? SCHULZ: Es ist spannend, wenn drei verschiedene Kulturen aufeinander treffen. Die meisten amerikanischen Studenten sprechen nur englisch, teils spanisch, deutsch gar nicht. Die Kubaner sprechen wiederum nur spanisch- einige von ihnen auch ein bisschen englisch. Als deutsche Gruppe dieses Projekts stehen wir sprachlich irgendwo dazwischen: alle sprechen englisch, einige zusätzlich spanisch. Das Wunderbare:Trotz dieser Sprachbarrieren ist eine Verständigung möglich.
Aus Kuba kommt der Rhythmus. Das haben wir schnell ganz deutlich gespürt: Schon am ersten gemeinsamen Abend in Deutschland haben alle zusammen getanzt. Weiter ging es am nächsten Tag zur ersten Probe, in der alle zusammen auf der Bühne den Cha-cha-cha gelernt und getanzt haben.
Der Austausch ist sehr intensiv. Jeder setzt sich automatisch mit der anderen Kultur auseinander. Lustig war auch das Schauspiel der Amerikaner. Und bis sie zurück nach Towson fliegen, werden sie auf jeden Fall alle Fahrrad fahren können. FRAGE:Nach welchen Kriterien wurden die Liebeslieder ausgewählt? Gab es Unstimmigkeiten? SCHULZ: Es gab ein Hauptthema "Liebe in den Zeiten", an dem wir uns orientiert haben. Das gesamte Repertoire handelt von der Liebe. Es sind unterschiedliche musikalische Genres vertreten, sodass möglichst viele Personen und alle Generationen angesprochen werden. Bei der Auswahl der Lieder kam es zwischenzeitlich zu Diskussionen und Unstimmigkeiten, aber alles blieb im Rahmen FRAGE:Wie geht es nach dem Auftakt in Oldenburg weiter?
SCHULZ: Nach den Konzerten in Oldenburg, fliegen wir im September in die USA und führen die Revue dort auf. Im Frühjahr 2014 steht Kuba auf dem Plan. Ziel ist es, das Konzert in allen Ländern zu präsentieren.
Informationen zu der Revue „Liebe in den Zeiten – Love Through Time – Amor Entre Tiempos: A Cappella + Percussion“:
Premiere: Donnerstag, 30. Mai, 20.00 Uhr, Ausstellungseröffnung: 19.00 Uhr; Weitere Termine: Freitag, 31. Mai und Sonnabend, 1. Juni. Konzerte jeweils 20.00 Uhr, Ausstellung ab 19.00 Uhr. Eintritt 10 Euro, ermäßigt 6 Euro. Kartenvorbestellung per E-Mail unter
acappellaabenduni-oldenburg.de
oder telefonisch unter 0441/7984907.