Scharbock
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Scharbock
Gott schuf das Scharbockskraut – indessen,
den Bock dazu hat er vergessen.
Weshalb das Kraut zwar grünt und sprießt,
jedoch vergebens,
weil keiner kommt,
der es genießt.
(Ein Inbegriff verfehlten Lebens.)
Karl Heinrich Waggerl
In früheren Zeiten hat man das Scharbockskraut (Ranunculus ficaria) als erstes Frühlingsgrün Salaten oder auch Spinat beigefügt. Wegen seines hohen Gehaltes an Vitamin C konnte man auf diese Weise gegen Skorbut (= Scharbock) vorgehen.
Auch die Blütenknospen und die Bulbillen (Brutknospen) wurden in Essig eingelegt und als schmackhafte kapernähnliche Zutaten zahlreichen Gerichten zugefügt. Die Bulbillen liegen nach dem Blühen in großen Mengen auf dem Boden und werden als Himmelsbrot oder Himmelsgerste bezeichnet.
Auch heute sollte man im Frühjahr auf die Verwendung von Scharbockskraut nicht verzichten, da der Speiseplan auf diese Weise phantasievoll ergänzt werden kann, ebenso wie durch die Verwendung von zarten Gundermannblättchen, jungen Löwenzahnblättern oder frischen Gierschblättern. Mit dem Verzehr größerer Mengen sollte man wie bei der Verwendung zahlreicher anderer Wildkräuter allerdings vorsichtig sein.
Wenn man etwas über eine Pflanze oder ein Tier weiß, behält man auch die Merkmale und den Namen besser. Solches "Stützwissen" ist deshalb in "Der neue Kosmos Tier- und Pflanzenführer" (herausgegeben von STICHMANN-MARNY, U.) den Beschreibungen der Arten hinzugefügt worden.
Zum Weiterlesen:
Weitere wissenswerte Informationen zur Biologie wildwachsender und kultivierter Pflanzen Deutschlands finden sich in dem Buch von: DÜLL, R. und H. KUTZELNIGG (1994): Botanisch-ökologisches Exkursionstaschenbuch. Heidelberg, Wiesbaden (Quelle und Meyer).
WAGGERL, K. H. (1985). Heiteres Herbarium. Blumen und Verse. Salburg: Müller.
KATTMANN, U. (2001). Nicht nur Schall und Rauch – zum Umgang mit Namen im Biologieunterricht. IDB Münster, 10, 87-98.