Das Kontaktstudium „Interkulturelle Kompetenz in Bildung, Beratung und Sozialarbeit“ der Universität richtet sich an höher qualifizierte Flüchtlinge. Kürzlich wurden 16 Absolventen des Weiterbildungsprogramms verabschiedet. Der neue Durchgang startet im April.
Die AbsolventInnen stammen aus Pakistan, Iran, Irak, Syrien, Aserbaidschan, Ruanda, Süd-Sudan, Afghanistan, Weißrussland, der Ukraine und Türkei sowie aus dem Kongo und leben zwischen zwei und 18 Jahren in Deutschland. In ihren Heimatländern arbeiteten sie beispielsweise als Lehrerin, Apotheker oder Universitätsdozent. In den vergangenen neun Monaten wurden sie in dem Ausbildungsprogramm auf eine Tätigkeit in pädagogischen und sozialpädagogischen Arbeitsfeldern vorbereitet. „In Deutschland leben viele Flüchtlinge und Asylberechtigte, die in ihren Herkunftsländern schon eine Hochschulausbildung absolviert und im sozialen Bereich Berufserfahrung gesammelt haben. Dieses Potenzial wird in Deutschland kaum genutzt. Das Weiterbildungsprogramm trägt dieser Tatsache Rechnung und ist auf die einzelnen Teilnehmerinnen und Teilnehmer genau abgestimmt: Es orientiert sich an den bisherigen beruflichen Erfahrungen und Fähigkeiten sowie an der Migrationsbiographie“, so Prof. Dr. Rudolf Leiprecht, Hochschullehrer für Sozialpädagogik / Rassismusprävention und Leiter des Projekts. Auf diese Weise würden die TeilnehmerInnen zielgenau auf den Bedarf und die Anforderungen des hiesigen Arbeitsmarktes vorbereitet.
Ende April startet ein neuer Durchgang des Kontaktstudiums. Interessierte können sich ab sofort bei Friederike Walther, Telefon 0441/798-4962 anmelden. Zulassungsvoraussetzungen sind ein Studium oder eine Ausbildung in pädagogischen, sozialpädagogischen oder sozialen Berufsfeldern sowie gute Deutschkenntnisse. Die Gesamtzahl der Teilnehmenden ist auf 25 Personen begrenzt. Ihre Auswahl erfolgt aufgrund der schriftlichen Bewerbungsunterlagen und eines Beratungsgesprächs. In der Weiterbildung erhalten die Studierenden Kompetenzen unter anderem in den Bereichen „Ansätze und Konzepte rassismuskritischer Bildung“, „Theorien und Methoden der Beratungsarbeit“ sowie „Diversitätsbewusste Ansätze in der sozialen Arbeit“.
Die EU unterstützt das Projekt mit Geldern aus dem Europäischen Flüchtlingsfond (EFF).