• Katerinas Lieblingsplatz: Die Oldenburger Innenstadt. Foto: privat.

„Man wird offener, wenn man in ein anderes Land geht“

Für ihren Traum, Biologie zu studieren, verließ Katerina Tounousidi vor anderthalb Jahren ihre Heimat Griechenland und zog nach Oldenburg. Heute fühlt sie sich hier wie zu Hause.

Für ihren Traum, Biologie zu studieren, verließ Katerina Tounousidi vor anderthalb Jahren ihre Heimat Griechenland und zog nach Oldenburg. Heute fühlt sie sich hier wie zu Hause.

Dass sie in jedem Fall Biologie studieren wollte, wusste Katerina schon als Schülerin. Als sie dann in Athen, ihrer Heimatstadt, keinen Studienplatz für ihr Wunschfach bekam, stand die Alternative schnell fest: Oldenburg. „Mein Vater wohnte schon einige Jahre hier“, erzählt Katerina. Jeden Sommer habe sie ihn besucht, die Stadt dabei kennen- und liebengelernt. Da sie in Griechenland bereits Deutsch gelernt hatte, bestand sie in Oldenburg schon nach einem Semester die „Deutsche Sprachprüfung für den Hochschulzugang (DSH)“. Dem Studium stand somit nichts mehr im Wege.

Beim Tanzen Freunde gefunden

In den Bio-Kursen ist sie eine von wenigen internationalen Studierenden. „Das fühlte sich zu Anfang schon etwas merkwürdig an“, erinnert sich Katerina. „Aber ich habe schnell gemerkt, dass alle sehr nett und hilfsbereit sind.“  Sowieso habe sie an der Universität – und auch in der Stadt – eigentlich nur positive Erfahrungen gemacht. „Dass ich in so kurzer Zeit so gute Freunde finden würde, hätte ich nicht gedacht“, sagt sie rückblickend.

Um in Oldenburg Anschluss zu finden, besuchte Katerina schon kurz nach ihrer Ankunft einen Bachata-Kurs des Hochschulsports. Der lateinamerikanische Tanz war ihr beim Internationalen Sommerfest aufgefallen – in diesem Jahr stand sie selbst mit auf der Bühne. Anders als in ihren Uni-Kursen trifft sie beim Sport auch viele „Internationals“. „Es ist schön, auch Freunde zu haben, die verstehen, wie es sich anfühlt, in einem anderen Land zu studieren“, sagt sie. Denn obwohl sie in Oldenburg angekommen ist: Ihre Heimat Griechenland, und vor allem ihre Familie und Freunde, vermisst sie sehr. So oft es geht fliegt sie deshalb nach Athen.

Neben dem Studium arbeitet Katerina als studentische Hilfskraft im International Office, geht in ihrer Freizeit gern feiern oder nutzt das Semesterticket, um gemeinsam mit Freunden andere Städte kennenzulernen – von Hannover bis Groningen. In Oldenburg verbringt sie ihre Zeit am liebsten in der Innenstadt oder am Hafen. Vor allem im Sommer erinnere sie die Atmosphäre dort an ihre Heimat, sagt sie. Ihr Lieblingsort auf dem Campus: die Bibliothek. „Die hat einfach alles – Bücher, Plätze zum Arbeiten, Gruppenräume – und die Mensa ist direkt nebenan. Ich fühle mich dort sehr wohl.“

Mit Vorurteilen aufräumen

Ihre Tipps für alle internationalen Studierenden, die neu in Oldenburg sind: „Ein Fahrrad besorgen und sich das Angebot vom International Office anschauen.“ Dort gebe es immer schöne Veranstaltungen, um Leute kennenzulernen – zum Beispiel das wöchentliche International Dinner. Außerdem empfiehlt sie, sich einen Sprachtandem-Partner zu suchen. „Ich habe so nicht nur mein Deutsch verbessert, sondern auch viel Praktisches über Oldenburg gelernt – zum Beispiel welche Ärzte gut sind“, sagt Katerina.

Sie ist sich sicher: Nach Deutschland zu kommen, hat sie vorangebracht. „Man wird offener, wenn man in ein anderes Land geht“, resümiert sie. Und fügt mit einem Zwinkern hinzu: „Ich dachte immer, Deutsche seien langweilig, weil sie immer alle Regeln befolgen. Mittlerweile weiß ich: Ihr haltet euch wirklich gern an Regeln –
aber ich finde das sogar gut! Und langweilig seid ihr deswegen noch lange nicht.“

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