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Roman Behrens

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  • Selfie auf einer Aussichtsplattform vor bewaldeten Bergen, seitlich ist eine Hängebrücke zu sehen.

    Bei einem Ausflug erkundete Luisa Fischer den Taroko-Nationalpark im Osten Taiwans. Er ist berühmt für seine steilen Schluchten und spektakulären Brücken. Luisa Fischer

  • Das Hauptgebäude der Universität hinter eine gemähten WIese, an der Seite sind Bäume zu sehen und im Hintergrund bewaldete Berge..

    Der Campus der National Dong Hwa University (hier das Hauptgebäude) ist von Bergen umgeben. Luisa Fischer

  • Ein buddhistischer Tempel mit breiter Treppe und heller Beleuchtung.

    Hightech und Tradition bilden in Taiwan eine besondere Mischung. Luisa Fischer

  • Ein Tablett mit mehreren Tellern und Schälchen, gefüllt mit Teigtaschen, einer Suppe, Saucen und anderen Beilagen.

    In Taiwan isst man viel außer Haus. Luisa Fischer

Mit dem Hollandrad in Taiwan

Luisa Fischer studiert Umweltwissenschaften und verbringt aktuell ein Semester auf der Insel im westlichen Pazifik. Sie ist begeistert vom Studienangebot, den freundlichen Menschen und der herrlichen Natur.

Luisa Fischer studiert Umweltwissenschaften und verbringt aktuell ein Semester auf der Insel im westlichen Pazifik. Sie ist begeistert vom Studienangebot, den freundlichen Menschen und der herrlichen Natur.

Wenn Luisa Fischer auf dem ausgedehnten Campus der National Dong Hwa University in der Provinz Hualien im Osten Taiwans unterwegs ist, nutzt sie das gleiche Fortbewegungsmittel wie zu Hause in Oldenburg – ein Fahrrad. Ein Hollandrad genau genommen, das ihre taiwanesische Buddy-Partnerin organisiert hat und das Luisa während ihres sechsmonatigen Aufenthalts zur Verfügung steht. „Innerhalb des Campus gibt es nur wenige Autos, zudem sind Motorroller oder Motorräder auf den meisten Straßen nicht erlaubt, daher ist das Radfahren hier sehr entspannt“, berichtet sie.

Auch sonst gefällt der Oldenburger Studentin das Leben und Studieren in Taiwan, einem bergigen Inselstaat von der Größe Baden-Württembergs im Westpazifik: „Die Menschen sind alle superfreundlich und hilfsbereit“, so ihre Beobachtung. „Wenn man irgendwo suchend herumsteht, muss man meist nicht einmal jemanden fragen, sondern bekommt spontan Hilfe angeboten.“ Alles habe „einen sehr entspannten Vibe“, sagt Luisa, die seit Ende September im Land ist. Der Campus liegt etwa 15 Kilometer außerhalb der Stadt Hualien, die rund 110.000 Einwohner hat und von Bergen umgeben an der Küste des Pazifiks liegt. Für Luisa ist die abgeschiedene Lage der Uni genau richtig: „Ich mag es gern ruhig“, sagt sie.

Starker Fokus auf Umwelt und Nachhaltigkeit

Die Bachelor-Studentin, die aktuell im siebten Semester Umweltwissenschaften studiert, hat sich vor allem wegen des guten Studienangebots für ein Auslandssemester an der taiwanesischen Partnerhochschule der Universität Oldenburg entschieden: „Hier gibt es einen starken Fokus auf Umwelt und Nachhaltigkeit, zudem werden viele Masterkurse auf Englisch angeboten“, berichtet sie. Sie hat Veranstaltungen zur Fischökologie, zu Klimawandel und Nachhaltigkeit sowie zur Landeskultur belegt und lernt außerdem in einem Anfängerkurs Chinesisch. „Dank Übersetzungsapps auf dem Handy kommt man zwar auch ohne Sprachkenntnisse klar, aber es ist schon eine Herausforderung, sich zu verständigen oder Schilder zu lesen“, erzählt sie. Daher findet sie es sinnvoll, die Sprache zu lernen.

Die Teilnahme an dem Sprachkurs war zudem eine Voraussetzung für das Stipendium der taiwanesischen Regierung, mit dem Luisa ihren Aufenthalt zum größten Teil finanziert. „Für die Unterstützung bin ich sehr dankbar, dadurch kann ich die Kosten für den Lebensunterhalt hier gut decken“, sagt sie. Zwar hatte sie zuvor gearbeitet und etwas Geld gespart, doch dank des Stipendiums müsse sie nun nicht jeden Cent umdrehen. Roman Behrens vom International Office machte sie auf die Möglichkeit der finanziellen Beihilfe aufmerksam. „Es haben schon mehrere unserer Austauschstudierenden in Taiwan ein solches Stipendium bekommen. Das ist wirklich eine grandiose Sache, da ein Aufenthalt in Ostasien meist recht teuer ist“, sagt der Regionalkoordinator für Auslandsaufenthalte in Asien. Mit der National Dong Hwa University kooperiert die Universität Oldenburg seit 2018.

Die Bewerbung sei relativ unkompliziert gewesen, berichtet Luisa. Mit dem Stipendium sind für sie kleinere Verpflichtungen verbunden, neben der erfolgreichen Teilnahme an Studienmodulen etwa auch ehrenamtliches Engagement. Luisa beteiligte sich mit anderen Stipendiatinnen und Stipendiaten an zwei Aktionstagen für Naturwissenschaften an einer Grundschule und einer weiterführenden Schule. „Das hat sehr viel Spaß gemacht“, berichtet die Studentin. Sie habe durch den Besuch der Schulen einen weiteren Einblick in die taiwanesische Kultur erhalten und außerdem andere internationale Studierende kennengelernt.

Kontakte knüpfen im „Nature Club“

Möglichkeiten, Kontakte zu knüpfen, sind an der National Dong Hwa University reichlich vorhanden, zum Beispiel in zahlreichen Clubs, in denen Studierende sich organisieren und gemeinsame Interessen pflegen. „Da findet jeder etwas. Es gibt zum Beispiel Clubs für Tee, Kaffee, Fotografie, Volleyball, Schwimmen oder Kajakfahren“, zählt Luisa auf. Sie selbst hat schon an Veranstaltungen des „Nature Club“ und des „Mountain Club“ teilgenommen und war in den Bergen rund um Hualien unterwegs, um zu klettern oder Tiere zu bestimmen. Taiwan hat ein subtropisches bis tropisches Klima, auch aktuell im Winter erreichen die Tageshöchsttemperaturen noch rund 20 Grad Celsius.

Durch ihre Seminare, aber auch die Freizeitaktivitäten hat Luisa einen Einblick in den taiwanesischen Ansatz des Naturschutzes erhalten. Das Land – gleichzeitig hochmodern und von beeindruckender Naturschönheit –
besitzt neun Nationalparks, die 8,6 Prozent der Landesfläche einnehmen. Wer einige der teils knapp 4.000 Meter hohen Berge besteigen will, muss zunächst eine Genehmigung beantragen. „Ein spannender Ansatz, um den Tourismus zu regulieren“, findet Luisa. Sich darüber mit anderen auszutauschen, unterschiedliche Ansichten und Blickwinkel kennenzulernen, empfindet sie als einen sehr bereichernden Teil ihres Auslandssemesters.

In Deutschland nimmt man Taiwan vor allem wegen des Konflikts mit der Volksrepublik China wahr. In ihrem Alltag spiele die politische Lage aber kaum eine Rolle, sagt Luisa. „Ich war vorher etwas nervös deswegen, aber hier ist es nicht in meinem Kopf“, sagt sie. Man merke allerdings manchmal an beiläufigen Bemerkungen, dass den Menschen ihre Identität, ihre Werte und die Demokratie wichtig sind.

An einige wenige Punkte musste sich Luisa erst gewöhnen. Vor allem die Unterbringung in einem Viererzimmer war für sie eine Umstellung. „Es ist manchmal etwas schwierig mit dem Schlafen, weil natürlich nicht alle Mitbewohnerinnen den gleichen Lebensrhythmus haben“, berichtet sie. Gerade am Anfang sei sie aber sehr froh über die Gesellschaft gewesen. „Die neue Kultur, die neue Sprache, viele neue Leute – es war anfangs etwas schwierig, reinzukommen“, gibt sie zu. Doch ihre anfänglichen Sorgen zerstreuten sich bald. Inzwischen hat sie viele Freundinnen und Freunde aus aller Welt gefunden, darunter Studierende aus Ländern wie Vietnam, Thailand oder Indien, die ihr ganzes Studium in Taiwan absolvieren.

Auch in Oldenburg nimmt das Interesse an einem Auslandsaufenthalt in Asien aktuell zu, beobachtet Roman Behrens. „Japan, Südkorea und Taiwan liegen dabei an der Spitze“, berichtet er. Bislang ist die National Dong Hwa University der einzige Austauschpartner der Universität Oldenburg in Taiwan. In Südkorea gibt es zwei Partneruniversitäten, in Japan vier. Wer sich für einen Aufenthalt in Asien bewerben möchte, hat noch einige Monate Zeit: Im kommenden Mai und Juni ist eine Bewerbung für das Jahr 2025 möglich.

Dieser Text ist zuerst in der Dezember-Ausgabe der Universitätszeitung UNI INFO erschienen.

 

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