Will ich studieren? Und wenn ja – was? Diese und ähnliche Fragen klärten einige Schulabgänger in einem Freiwilligen Wissenschaftlichen Jahr (FWJ) an der Universität Oldenburg. Eine Gruppe von sechs Freiwilligen hat ihre Abschlussarbeiten präsentiert, ganz im Zeichen der Fußball-WM.
Hektisches Treiben im Gebäude 16A auf dem Campus Wechloy: Gleich präsentieren sechs FWJ-Absolventinnen und -Absolventen ihre Abschlussarbeiten, um den Verlauf ihres Freiwilligen Wissenschaftlichen Jahrs noch einmal vor den Verantwortlichen Revue passieren zu lassen. Die Freiwilligen beenden gerade ihre lehrreiche Zeit in Wissenschaft und Forschung an der Universität. „Die Freiwilligen“, das sind aus dem Department für Humanmedizin Alaa Akar, Johanna Cordes und Friederike Hasselmann, aus dem Department für Versorgungsforschung Finjas Künnemann und Rieke Wahlen aus dem Institut für Biologie und Umweltwissenschaften. Außerdem zählt Saeed Alsabbagh aus dem Department für Wirtschafts- und Rechtswissenschaften dazu. Saeed und Alaa sind beide Absolventen des Orientierungsjahres für Geflüchtete.
Wissenschaft kennenlernen
An der Uni Oldenburg gibt es seit 2015 im Rahmen des Bundesfreiwilligendienstes die Möglichkeit, ein <link fwj/>Freiwilliges Wissenschaftliches Jahr (FWJ)</link> zu absolvieren. Das FWJ richtet sich vorranging an Abiturientinnen und Abiturienten, die Einblicke in Forschung und Wissenschaft erhalten möchten. Die Freiwilligen arbeiten sich in der Regel zwölf Monate in wissenschaftliche Themenfelder ein und übernehmen unterstützende Aufgaben in Forschung und Administration. Ein weiterer Bestandteil des FWJs sind die sogenannten verpflichtenden Bildungstage: Sie sind dazu da, sich mit Themenfeldern aus dem wissenschaftlichen Arbeiten und der Forschungspraxis vertraut zu machen, Vorlesungen und Seminare zu besuchen, Angebote der Fachstudienberatung wahrzunehmen sowie verschiedene Bereiche der Universität kennenzulernen. 400 Euro Taschengeld gibt es monatlich im FWJ von der Uni, außerdem erhält jeder Freiwillige am Ende ein Arbeitszeugnis.
Positives Fazit
Für die Abschlussveranstaltung hatten die sechs FWJ-Absolventinnen und -Absolventen eine konkrete Aufgabe bekommen. Ganz im Sinne der Fußball-WM sollten sie ihre Zeit im FWJ als Fußballspiel reflektieren. Dabei ging es um Fragen wie: Wer spielte in meiner Mannschaft? Hatte ich Gegenspieler? Welche Tore habe ich geschossen und/oder kassiert? Welche Strategie habe ich verfolgt? Wer hat mich von außen angefeuert? Die Ergebnisse fielen unterschiedlich aus, zeigten aber einmal mehr: Mit dem FWJ ist man – ganz anders als mit dem deutschen Fußball – insgesamt sehr zufrieden. Die Freiwilligen haben einen intensiven Einblick in die wissenschaftlichen Projekte in der Versorgungsforschung, in die Arbeit der Universitätskliniken, der Wirtschafts- und Rechtswissenschaften sowie der Umweltwissenschaften bekommen. Rieke Wahlen war beispielsweise in der vierköpfigen Nachwuchsgruppe von Prof. Dr. Victoria Burke, die das Abbau- und Transportverhalten verschiedener Tierarzneimittel in Boden und Grundwasser erforscht. Rieke gefiel besonders die praktische Arbeit: „Ich durfte im Labor mitarbeiten, Schnelltests machen oder Proben am Lysimeter nehmen – einer Anlage nahe der Uni, die wir zur Beprobung von Bodensickerwasser nutzten“, erklärt Rieke.
Rieke und die anderen FWJler präsentierten ihre Arbeit mit Vorträgen und wissenschaftlichen Postern. Mit dabei: Prof. Dr. Hans Gerd Nothwang, Dekan der Fakultät VI Medizin und Gesundheitswissenschaften, Nina Löchte, Fachleiterin des Bereichs Nachwuchsförderung, Kolleginnen und Kollegen aus den Arbeitsgruppen sowie Michael Kuck, AWO, der neben Nadine Brandt, der Uni-Koordinatorin des FWJs, die pädagogische Begleitung der Freiwilligen übernommen hat. Den Gästen war schnell klar: Die Sechs haben an der Uni sichtlich an Erfahrung und Sicherheit gewonnen haben.
Ziel vor Augen
Alles sechs sind sich jetzt sicher, dass sie studieren wollen und warten aktuell auf ihre Studienplatzzusage. Ob Umweltwissenschaften, Tiermedizin, Agrarwissenschaften oder Medizin – das FWJ war für sie alle eine gute Orientierungshilfe, die die Wahl erleichtert. Vielleicht ist es damit für sie ein ganz persönliches Sommermärchen 2018 an der Uni Oldenburg.