Kontakt

Presse & Kommunikation

+49 (0) 441 798-5446

Mehr zum Thema

Arbeitsgruppe Biodiversität und Evolution der Tiere

Kontakt

Dr. Thomas Glatzel
Institut für Biologie und Umweltwissenschaften
Tel: 0441/798-3376

  • Die Qualle "Cassiopea andromeda" verfügt über wurzelartige Mund-Arme, deren Öffnungen mit kleinen Tentakeln besetzt sind. Foto: Anneke Heins

  • Ein Exemplar der Mangrovenqualle "Cassiopea andromeda" in der Nabq Lagune (Sinai). Foto: Thomas Glatzel

Wenn aus einer Qualle viele werden

Wer würde sich nicht manchmal gern aufteilen können und an mehreren Orten gleichzeitig sein? Quallen können das: sich vermehren, indem sie zum Beispiel einfach Teile abschnüren, aus denen dann ein neues Individuum entsteht. Den Strategien einer bestimmten Quallenart ist Biologiestudentin Anneke Heins auf den Grund gegangen.

Wer würde sich nicht manchmal gern aufteilen können und an mehreren Orten gleichzeitig sein? Quallen können das: sich vermehren, indem sie zum Beispiel einfach Teile abschnüren, aus denen dann ein neues Individuum entsteht. Den Strategien einer bestimmten Quallenart ist Biologiestudentin Anneke Heins auf den Grund gegangen.

"Cassiopea andromeda" – fast poetisch nimmt sich der Name der "upside-down", also gewissermaßen kopfstehenden, Qualle im Zentrum von Anneke Heins‘ Bachelorarbeit aus. Die Ergebnisse ihrer Lebendbeobachtungen im Labor der Arbeitsgruppe Biodiversität und Evolution der Tiere am Institut für Biologie und Umweltwissenschaften (IBU) hat sie gemeinsam mit ihren Betreuern Dr. Thomas Glatzel von der Universität Oldenburg sowie Dr. Sabine Holst vom Deutschen Zentrum für marine Biodiversitätsforschung (Hamburg) kürzlich in der internationalen Fachzeitschrift "Zoomorphology" veröffentlicht.

Nesseltiere – zu denen Quallen gehören – treten in unterschiedlichen Stadien auf, unter anderem als Polypen, zu deren Merkmalen eine Fußscheibe zur Verankerung sowie ein zylinderförmiger Körper mit Tentakeln gehören. Heins beschäftigte sich mit der Polypengeneration von "Cassiopea andromeda" und beschreibt in ihrer Arbeit Details der asexuellen Vermehrung, die neue Polypen oder winzige Quallen, genannt Ephyren, hervorbringt. Dies geschieht, indem sich entweder aus einer Art Knospe seitlich am ursprünglichen Polypen Teile abschnüren und zu neuen Polypen auswachsen, oder durch Strobilation, bei der die jungen Ephyren vom Polypenoberteil abgeschnürt werden. Diese Art der Vermehrung dürfte eine entscheidende Rolle bei Massenvorkommen von Quallen spielen, den sogenannten Jellyfish Blooms.

Die Studentin untersuchte auch die giftigen Waffen dieser Tiere, die Nesselkapseln (Cniden), die für den Beutefang oder zur Abwehr dienen und der Tiergruppe der Nesseltiere ihren wissenschaftlichen Namen Cnidaria geben. Jede Cnide wird von nur einer einzigen Zelle gebildet und nach ihrem Einsatz abgestoßen und ersetzt. Als Anneke Heins die Nesselfäden entladener Kapseln unter die Lupe nahm, fand sie eine höhere Diversität von Kapseltypen als erwartet. Unterschiede in Anzahl und Größe der Kapseltypen in fünf untersuchten Entwicklungsstadien von "Cassiopea andromeda" könnten bedeuten, dass die Qualle ihre "Waffen" an sich ändernde Beutepräferenzen anpasst.

Das könnte Sie auch interessieren:

Das Bild zeigt Andrea Lübben. Sie steht mitten in einem großen Blumenbeet, in dem verschiedene Pflanzen bunt, hauptsächlich in orangener und violetter Farbe, blühen. Ihr gegenüber steht der Interviewer. Diesen lächelt sie freundlich an.
Campus-Leben Botanischer Garten

Pfaue, Pflanzen und Formulare

Andrea Lübben leitet die Geschäftsstelle im Botanischen Garten. Im Interview spricht sie darüber, wie vielfältig ihre Arbeit ist, was der jährliche…

mehr: Pfaue, Pflanzen und Formulare
Eine junge Frau mit Sonnenbrille, Hemd und Sakko hockt in einem Feld mit blühenden rosa Tulpen und lächelt in die Kamera.
Campus-Leben Musik Internationales

Inspiriert von Fortnite und Minecraft

Karina Moritzen hat den DAAD-Preis für herausragende Leistungen internationaler Studierender für 2025 erhalten. Neben ihrer akademischen Forschung in…

mehr: Inspiriert von Fortnite und Minecraft
Eine junge Frau sitzt auf einer Holzbank und lacht in die Kamera.
Campus-Leben Landingpage [Entdecken] Persönliches Erasmus+ Partnerland

„Auf alle Fälle ins Ausland gehen!“

Zwei Prüfungsphasen pro Semester meistern und sich obendrein in einer fremden Stadt zurechtfinden: Maja Theophil berichtet von ihrem…

mehr: „Auf alle Fälle ins Ausland gehen!“
(Stand: 12.12.2025)  Kurz-URL:Shortlink: https://uol.de/p82n1307
Zum Seitananfang scrollen Scroll to the top of the page