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forschen@studium

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Dr. Susanne Haberstroh

Referat Studium und Lehre

  • junge Korallen

    Junge und adulte Korallen reagierten unterschiedlich auf Hitzestress. Foto: Laura Fiegel/Mike Jan Smykala

  • Kleines Aquarium mit Korallen

    Die Studierenden haben hunderte Steinkorallen fluoreszenzmikroskopisch beobachtet. Foto: Laura Fiegel/Mike Jan Smykala

  • Laura Fiegel und Mike Smykala

    Laura Fiegel und Mike Smykala haben am Programm forschen@studium teilgenommen. Foto: Laura Fiegel/Mike Jan Smykala

Blick nach vorne

Das Thema „Zukunft“ beschäftigte sie fast ein ganzes Jahr lang: Fünf Gruppen Studierender forschten zu Themen wie Zukunftsbilder der Klimabewegung, Wahlprognosen und Wahlverhalten oder Heimatbilder von Migrantinnen und Migranten.

Das Thema „Zukunft“ beschäftigte sie fast ein ganzes Jahr lang: Fünf Gruppen Studierender forschten zu Themen wie Zukunftsbilder der Klimabewegung, Wahlprognosen und Wahlverhalten oder Heimatbilder von Migrantinnen und Migranten.

Gefördert wurden die Projekte im Rahmen von forschen@studium – ein Programm, das das Referat Studium und Lehre vor zwei Jahren aufgelegt hat. So setzt das Team um Dr. Susanne Haberstroh, Referentin für Forschendes Lernen, ein zentrales Ziel der Universität um, Forschung und Lehre miteinander zu verbinden. „Mit diesem Format möchten wir Studierenden die Gelegenheit geben, eigenen Fragenstellungen außerhalb von Lehrveranstaltungen nachzugehen – in Gruppen aus allen Fakultäten zu einem Oberthema. Dieses Angebot war uns vor allem aus den USA bekannt und hat uns sehr überzeugt“, erklärt Haberstroh.

Nach der ersten erfolgreichen Runde, in der es um Fragen rund um die Corona-Pandemie ging, war das Interesse auch an der Neuauflage wieder groß. Elf studentische Gruppen hatten Konzepte eingereicht, fünf davon wurden bewilligt. Jede Gruppe erhielt ein Budget von bis zu 5.000 Euro und hatte acht Monate Zeit, ihre eigene Forschung zu betreiben. 

Wie Mike Jan Smykala und Laura Fiegel. Sie stehen kurz vor dem Abschluss ihres Masterstudiums am Institut für Chemie und Biologie des Meeres. Seit April gingen sie der Frage nach, welche Rolle die Fluoreszenz von Steinkorallen bei Temperaturstress spielt und ob sich daraus etwas über den Zustand der Korallen sagen lässt. Unter den Ökosystemen im Meer spielen Korallenriffe eine besondere Rolle, da sich hier die größte Artenvielfalt finden lässt. „Die Fische dort sind für mehr als 100 Millionen Menschen die Hauptproteinquelle“, erklärt Smykala. In der vergangenen Dekade seien dennoch 14 Prozent der Fläche der Korallenriffe verloren gegangen.

Smykala und Fiegel haben hunderte Korallenlarven und erwachsene Korallen fluoreszenzmikroskopisch beobachtet. Die Wassertemperatur wurde dabei von 28 auf 32 Grad Celsius erhöht. Bei längeren Hitzewellen stoßen Korallen ihre Symbionten, Mikroalgen, die die Koralle mit zusätzlicher Energie versorgen, ab. Dadurch verliert die Koralle ihre Farbe und erscheint weiß.

Beide fuhren dafür regelmäßig nach Bremerhaven, um ihre Messungen am Alfred-Wegener-Institut, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung (AWI) durchzuführen. Dort arbeitet eine Gruppe von Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen an einer ähnlichen Fragestellung.

„Für uns war es schon besonders, als wir im August gemerkt haben, die Larven reagieren auf die Erwärmung. Unter normalen Umständen fluoreszierten die untersuchten Korallen Grün und Rot, bei hitzegestressten Korallen konnte ein Verlust der grünen Fluoreszenz beobachtet werden, noch bevor die Korallen bleichen und somit die rote Fluoreszenz verlieren. Daher kann die Fluoreszenz als Indikator für den Gesundheitszustand erwachsener Korallen verwendet werden, nämlich als ein Anzeichen vor dem Bleichen“, erläutert Mike Smykala.

Natürlich müsse man die Untersuchungen noch in einem größeren Maßstab durchführen, um zu zeigen, dass das keine Zufallsbeobachtungen waren, räumt er ein. Ein großer Gewinn für sie selbst sei, dass sie durch das Projekt genau erfahren konnten, wie viele Phasen zu einem wissenschaftlichen Projekt dazu gehörten.

Raxide Andrade Leon, Oliver Bruton und Sumbul Jafri, Masterstudierende am Department für Psychologie, widmeten sich der Alzheimer-Demenz und damit einer Erkrankung, die in Zukunft infolge der demografischen Entwicklung immer häufiger werden wird. Sie analysierten Daten von mehr als 300 Patienten aus den USA und Kanada. Ihr Ziel war es herauszufinden, welche Indikatoren am besten vorhersagen, wie schnell die Krankheit fortschreitet.

„Wichtige Indikatoren lieferten uns bildgebende Verfahren, mit denen zum Beispiel das Hirnvolumen gemessen wird, aber auch Biomarker wie Plaquebildung oder Ablagerungen in der Nervenflüssigkeit. Dagegen spielte die Genetik bei der Vorhersage eine untergeordnete Rolle“, fasst Oliver Bruton zusammen. Die Gruppe möchte sich im Anschluss um weitere Fördermittel bewerben, denn es seien natürlich noch viele Fragen offen. Unter anderem gehe es darum, auch die Folgen und daraus entstehenden ethischen Probleme bei Vorhersagen des Krankheitsverlaufs zu diskutieren.

Das Programm forschen@studium wird im kommenden Jahr fortgesetzt, denn die Rückmeldungen, das Engagement der Beteiligten sowie die Forschungsergebnisse seien überaus positiv gewesen, blickt Susanne Haberstroh zurück. „Wir freuen uns auf eine Vielzahl von Vorschlägen!“

Aktuell ist die dritte Ausschreibung für studentische Forschungsprojekte zum Thema „Aufbruch“ veröffentlicht. Die Bewerbungsfrist endet am 16. Januar 2022.

Mehr Infos: www.uol.de/forschen-at-studium

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(Stand: 12.04.2024)  | 
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