Die Mentee: Dr. Irene Faber ist Postdoktorandin am Institut für Sportwissenschaften im Arbeitsbereich „Sport und Bewegung“. Sie studierte Bewegungswissenschaften an der Radboud Universität im niederländischen Nijmegen. Anschließend war sie an der Saxion University of Applied Sciences in Enschede Dozentin und Koordinatorin für Lehrmodule in einem Masterstudiengang. Ihre Promotion, die sie parallel an der Radboud Universitätsklinik verfasste, wurde von Prof. Dr. Ria Nijhuis-van der Sanden betreut, die nun auch ihre „Progressio“-Mentorin war. Fabers Forschungsgebiet ist die Talentförderung im Sport.
„Ria und ich kennen uns schon lange, bereits während des Studiums habe ich Kurse bei ihr belegt. Sie hat sowohl meine Masterarbeit als auch meine Dissertation betreut. Als das Mentoringprogramm begann, habe ich mich an sie gewandt, weil sie mich so gut kennt und außerdem sehr erfahren ist.
Bei den Workshops im Mentoringprogramm sind unterschiedliche Fragen aufgetaucht. Manchen Teilnehmerinnen ging es um Arbeitsorganisation, die Balance zwischen Privatleben und Beruf oder ob sie eine Habilitation schreiben sollen oder nicht. Für mich war eine andere Ebene wichtig: Wie entwickle ich meine Persönlichkeit weiter, wie gehe ich mit Konflikten oder Machtkämpfen um.
Das Programm hat diese Entwicklung mit verschiedenen Workshops unterstützt. Die Veranstaltungen haben mir dabei geholfen, neue Sichtweisen zu entwickeln, Möglichkeiten zu erkennen, und zu sehen, dass man nicht im System feststeckt, sondern immer etwas ändern kann. Viele Punkte habe ich anschließend mit Ria vertieft, das war eine schöne Kombination.
Eine andere Sache, die insbesondere Frauen in diesem Programm lernen können: Grenzen zu ziehen und sich nicht alles selbst aufzuladen. Alle Frauen in unserer Gruppe sind ehrgeizig und geben ihr Bestes. Aber als fortgeschrittene Nachwuchswissenschaftlerin ist man in einer neuen Position, man muss nicht alles selber machen. Manchmal ist es gut zu priorisieren oder Aufgaben aufzuteilen. Es war eine große Erleichterung zu sehen, dass wir alle ähnliche Erfahrungen machen, dass wir nicht alleine sind und dass wir uns gegenseitig unterstützen können.
Das Mentoring-Programm hat mir auch dabei geholfen, darüber nachzudenken, was ich im Leben erreichen möchte. Mir ist klargeworden, dass mir vor allem der Inhalt meiner Arbeit wichtig ist: Durch meine Forschung möchte ich dazu beizragen, dass Kinder schon in einem relativ frühen Alter dabei gefördert werden, sich bestmöglich zu entwickeln. Das bereitet mir mehr Freude als alles andere, in diesem Bereich möchte ich mit meiner Forschung etwas bewirken. Wenn ich eine Professur bekommen sollte, dann wäre es mir nicht vorrangig wegen der Position wichtig, sondern wegen dem, was ich dadurch in der Gesellschaft bewegen kann.“
Ria und ich werden bestimmt auch nach dem Ende des Programms in Kontakt bleiben. Es tut mir gut, sie um Rat zu fragen. Sie hilft mir, meine eigenen Gedanken zu strukturieren, wenn sie ein bisschen chaotisch sind. Ria stärkt mir immer den Rücken.“