• Zusammenstellung dreier Plakate, die jeweils den Schriftzug "UN-Charta der Menschenrechte" tragen. Auf dem ersten Plakat ist eine Frau mit einem Schild "75 Jahre" abgebildet. Sie trägt Schlaghosen und eine Jacke, deren Innenfutter in Regenbogenfarben gehalten ist. Im Hintergrund sind zerstörte Gebäude zu sehen. Das zweite Plakat zeigt schemenhaft eine Menschenmenge, die Farbe des Bildes wechselt von außen violett zu gelorange in einem Mittelpunkt, von dem ein Licht auszugehen scheint. Das dritte Plakat zeigt, grafisch, einen Berg, den Gesalten erklimmen. Die Gestalten helfen sich gegenseitig. Oben steht eine Person neben einer UN-Flagge, die die Arme in die Höhe reckt.

    Studierende des Instituts für Kunst und Visuelle Kultur haben sich künstlerisch mit der Frage auseinandergesetzt, was die Menschenrechte heute für sie bedeuten. Die Plakate werden am 10. Dezember, dem 75. Jahrestag der Verkündung der UN-Charta der Menschenrechte, ab 16.30 Uhr im Gang vor der Aula der Universität ausgestellt. Plakate (v.li.): Joy Kotte, Arndis Oeynhausen und Jana Wemken

Hoffnung schaffen

Vor 75 Jahren wurde die UN-Charta der Menschenrechte verkündet. Was bedeutet sie heute? Darüber reflektieren Studierende und Lehrende der Uni gemeinsam mit Kulturschaffenden in einer Reihe von Veranstaltungen.

Vor 75 Jahren wurde die UN-Charta der Menschenrechte verkündet. Was bedeutet sie heute? Darüber reflektieren Studierende und Lehrende der Uni gemeinsam mit Kulturschaffenden in einer Reihe von Veranstaltungen.

„Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren.“ Mit diesen Worten beginnt der erste Artikel der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte, die Eleanor Roosevelt, damals Vorsitzende der Menschenrechtskommission der Vereinten Nationen, in den frühen Morgenstunden des 10. November 1948 vor der UN-Vollversammlung verkündete.

An der Erklärung hatten acht Frauen und Männer aus mehreren Ländern zwei Jahre lang gearbeitet und angesichts von Krieg und Schrecken in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts erstmals Rechte formuliert, die für alle Menschen gleichermaßen gelten sollten. 75 Jahre später ist die Erklärung so aktuell wie damals. Auch heute bringen Kriege und Konflikte Menschen in Bedrängnis, berauben sie ihrer Würde.

„Das macht uns betroffen“, sagt Christiane Abt, Künstlerische Mitarbeiterin am Institut für Musik der Universität. Gemeinsam mit weiteren Lehrenden und Studierenden ihres Instituts und des Instituts für Kunst und Visuelle Kultur sowie in Kooperation mit der Kulturetage und der Musikschule der Stadt Oldenburg hat sie daher ein Projekt initiiert, in dem sich Kulturschaffende und Studierende mit den Menschenrechten auseinandersetzen: Wie verbindet die UN-Charta heute Menschen unterschiedlicher Kulturen? Und was bedeuten die Menschenrechte eigentlich für mich persönlich?

Als Gemeinschaft für Werte einstehen

„Entstanden ist ein Programm, das auf unterschiedliche Weise anregt, über diese Fragen nachzudenken“, erläutert Abt. So zeigen am Jahrestag der eigentlichen Deklaration, am 10. Dezember, Studierende in einer Wanderausstellung vor der Aula der Universität ihre Entwürfe für einen Plakatwettbewerb zum Thema „75 Jahre UN-Charta der Menschenrechte“. Die Plakate, die die Studierenden in einer Lehrveranstaltung von Thomas Robbers entworfen haben, reflektieren das Thema auf ganz unterschiedliche Weise.

„Menschenrechte bedeuten für mich, dass jeder Mensch überall auf der Welt ganz genau so sein darf, wie er / sie ist“, schreibt beispielsweise Studentin Berit Kaiser in der Broschüre, die die Ausstellung begleitet. Jana Wemken reflektiert mit ihrem Plakat darüber, dass der Erhalt der Menschenrechte ein weiter Weg ist, den es zu erklimmen lohnt. Für Arndis Oeynhausen ist Solidarität ein wichtiger Aspekt: „Wenn wir zusammen als Gemeinschaft für die gleichen Werte und Zukunftsvisionen einstehen, schafft dies Hoffnung.“

Recht auf Teilhabe an Kultur und Wissenschaft

In der Universitätsaula zu hören ist am selben Abend um 18 Uhr die Suite für Orchester HUMAN des Komponisten Helge Burggrabe – eine Hommage an die Menschenrechte. Das Konzert, sagt Abt, stehe im Zentrum der Veranstaltungen. Die Verantwortlichen richten damit den Blick auch auf Artikel 27 der Charta: „Jeder hat das Recht, am kulturellen Leben der Gemeinschaft teilzunehmen, sich an den Künsten zu erfreuen und am wissenschaftlichen Fortschritt und dessen Errungenschaften teilzuhaben."

Den Abschluss des Programms bildet am Dienstag, 12. Dezember, 19.30 Uhr, ein Interreligiöses Chorkonzert in der Garnisonkirche im Rahmen des Leo-Trepp-Lehrhaus-Jahresprogramms 2023. Die Leitung des Konzertes liegt in den Händen von der Landeskirchenmusikdirektorin Beate Besser.

Durch Musik solle deutlich werden, „dass die meisten Menschen in Frieden leben möchten, unabhängig davon, aus welcher Quelle sich die Sehnsucht speist. Und wir möchten dabei zusammenstehen und singen.“ Das ist die Botschaft, die die Verantwortlichen – das Leo-Trepp-Lehrhaus und die Arbeitsstelle Interkulturelle Jüdischen Studien der Universität – den Konzertbesucher*innen an diesem Abend mitgeben.

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