Kontakt

Presse & Kommunikation

+49 (0) 441 798-5446

Mehr zum Thema

Institut für Chemie Institut für Chemie und Biologie des Meeres

Kontakt

Prof. Dr. Sven Doye
Institut für Chemie
Tel: 0441/798-3888

  • Bindungen zwischen Kohlenstoff (C) und Wasserstoff (H) gezielt zu direkten Reaktionen bewegen: Die Oldenburger Grundlagenforschung könnte unter anderem dabei helfen, in der chemischen Industrie viel Material, Zeit und Geld zu sparen. Foto: istock/ChristianChan

Reaktionen ohne Umschweife

Gemische aus Kohlenwasserstoffen – etwa Erdöl oder Erdgas – sind Grundlage für viele Produkte von der Schmerztablette bis zu Kunststoffverpackung. Wie lassen sich Kohlenstoff-Wasserstoff-Bindungen gezielt zu direkten Reaktionen bringen? Das untersuchen bald Promovierende in einem neuen Oldenburger Graduiertenkolleg.

Gemische aus Kohlenwasserstoffen – etwa Erdöl oder Erdgas – sind Grundlage für viele Produkte der chemischen Industrie, von der Schmerztablette bis zu Kunststoffverpackung. Wie lassen sich Kohlenstoff-Wasserstoff-Bindungen gezielt zu direkten Reaktionen bringen, die sonst nur über Umwege gelingen?

Diese Frage steht im Mittelpunkt des neuen Graduiertenkollegs „Aktivierung chemischer Bindungen“ an der Universität, das die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) für zunächst viereinhalb Jahre mit circa 3,5 Millionen Euro fördert. Antworten darauf könnten in der chemischen Industrie Material, Energie und Zeit sparen, den Weg zu möglichen neuen Materialien und Medikamenten eröffnen oder Ölkatastrophen besser bekämpfen helfen.

„Ab dem kommenden Herbst können zwölf Doktorandinnen und Doktoranden auf diesem hochgradig zukunftsträchtigen Gebiet forschen“, so der Sprecher des Graduiertenkollegs, Prof. Dr. Sven Doye vom Institut für Chemie. Bis zu zwölf weitere Promovierende der beteiligten Arbeitsgruppen am Institut für Chemie und Institut für Chemie und Biologie des Meeres werden ebenfalls ins Graduiertenkolleg eingebunden.

„Aktivierung chemischer Bindungen – hinter diesem Forschungsgebiet, das für Laien zunächst wenig anschaulich klingen mag, verbirgt sich ein gesellschaftlich, ökonomisch und ökologisch bedeutsames Thema, das in der Chemie weltweit im Fokus steht“, so Universitätspräsident Prof. Dr. Dr. Hans Michael Piper. „Das Oldenburger Institut für Chemie ist hier dank international profilierter Forscherpersönlichkeiten bestens aufgestellt für die Ausbildung der Expertinnen und Experten von morgen.“

Unter der Ägide von mindestens elf Professorinnen und Professoren wird sich der wissenschaftliche Nachwuchs aus unterschiedlichen Blickwinkeln dem Aktivieren der eigentlich reaktionsträgen Kohlenstoff-Wasserstoff-Bindungen nähern können – beispielsweise vor dem Hintergrund bestimmter Katalysatoren oder Erdöl zersetzender Bakterien. Ziel ist es, neue Methoden zu entwickeln und zu analysieren. „Wir wollen auch verstehen: wie geht das, und warum geht das?“, betont Chemiker Doye.

Bei der Grundlagenforschung im Graduiertenkolleg werde auch ein sogenannter atomökonomischer Ansatz eine Rolle spielen: Wenn eine chemische Reaktion so angelegt sei, dass alle oder möglichst viele Atome aus den Startmaterialien auch im erzeugten Produkt enthalten seien, reduziere das die Abfallmenge. Im Labor seien das vielleicht kleine Mengen, so Doye, „aber in der industriellen Produktion ginge es gegebenenfalls um tonnenweise Abfall“. Dass solche chemischen Abfallprodukte teils auch giftig seien, spreche umso mehr für die Atomökonomie: „Sie spart Geld und Energie, minimiert den Abfall und schont so die Umwelt.“

Graduiertenkollegs fördern den wissenschaftlichen Nachwuchs an Hochschulen. Ziel der DFG ist es, Promovierende zu qualifizieren, ihre wissenschaftliche Selbstständigkeit zu unterstützen sowie sie auf den komplexen Arbeitsmarkt „Wissenschaft“ vorzubereiten. „Aktivierung chemischer Bindungen“ ist eines von derzeit insgesamt sieben DFG-Graduiertenkollegs an der Universität Oldenburg.

Das könnte Sie auch interessieren:

Eine Gruppe junger Menschen sitzend und stehend auf dem Campus der Universität
Campus-Leben Nachwuchs

Guter Start für die neuen Auszubildenden

An der Universität beginnen in diesen Tagen 15 junge Menschen ihre Ausbildung. Vizepräsident Jörg Stahlmann hieß sie in den Werkstätten, Laboren und…

mehr
Ein junger Mann erklärt einem anderen Mann etwas, an seinem Ohr ist ein C-förmiges EEG-Messgerät befestigt.
Universitätsgesellschaft UGO Top-Thema Nachwuchs

„Gute Betreuung braucht Zeit“

Die Universitätsgesellschaft vergibt seit 2021 jährlich einen Preis für vorbildliche Promotionsbetreuung. Die aktuellen Preisträger, Anna-Levke Brütt…

mehr
Gruppenbild mit zwölf Personen, vor dem Studierenden Service Center.
Campus-Leben Nachwuchs

Willkommen an der Universität!

Insgesamt zwölf junge Menschen beginnen in diesen Wochen ihre Ausbildung an der Universität. Auf den Einführungstagen lernten sie erst einmal den…

mehr
(Stand: 20.11.2024)  | 
Zum Seitananfang scrollen Scroll to the top of the page